Auf DFB-Auftaktsiege folgten drei EM-Titel

SID
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© DPA

Ascona - Oft gezittert, nie verloren, selten aufgetrumpft: Seit der ersten Endrunden-Teilnahme 1972 stehen zum Turnier-Auftakt deutscher Nationalmannschaften bei EM-Turnieren vier Siege und fünf Unentschieden zu Buche.

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Start-Erfolge sind dabei ein gutes Omen, denn 1972, 1980 und 1996 holte die Nationalelf danach auch den Titel. "Es kommt nur auf den Sieg an", sagte Kapitän Michael Ballack vor dem 2008er Auftaktmatch in Klagenfurt gegen Polen.

1972: Beim nur mit vier Mannschaften ausgetragenen Endrunden-Turnier startete die wohl stärkste deutsche EM-Elf dank zweier Tore von Gerd Müller in Belgien mit einem 2:1 gegen den Ausrichter. Geburtsstunde des Erfolgsteams war aber bereits das 3:1 im Viertelfinale in England. Im Finale wurde die damalige UdSSR 3:0 geputzt.

1976: In Jugoslawien drohte beim Vierer-Turnier gegen den Gastgeber das Aus, da "müllerte" es plötzlich wieder: Dieter Müller rettete das Team mit seinem 2:2 in die Verlängerung, in der er zweimal nachlegte. Im Endspiel unterlagen die Elfmeter-Experten aus Deutschland wegen des legendären Fehlschusses von Uli Hoeneß der Tschechoslowakei.

1980: Das Tor von Karl-Heinz Rummenigge beim 1:0 gegen die CSSR brachte die Mannschaft am späteren Finalort Rom gleich in die Erfolgsspur. Elf Tage später bescherte Horst Hrubesch dann den EM-Sieg - und Trainer Jupp Derwall holte als einziger deutscher Bundestrainer bei seiner Turnier-Premiere auf Anhieb den Titel.

1984: Das 0:0 gegen Portugal war nicht nur der Anfang vom Ende bei der EM in Frankreich, sondern auch das der Amtszeit von Derwall. Die DFB-Auswahl und der Bundestrainer mussten nach Sieg gegen Rumänien und Niederlage gegen Spanien schon nach der Vorrunde des Turniers die Segel streichen - "Kaiser" Franz Beckenbauer übernahm das Zepter.

1988: Auch Beckenbauer musste bei seiner EM-Premiere als Trainer vier Jahre später in Düsseldorf gegen Italien bangen: Ein Freistoßtor von Andreas Brehme sicherte in einem typisch zähen Eröffnungsspiel vor eigenem Publikum wenigstens ein 1:1. Die Endstation im eigenen Land hieß später Hamburg: 1:2 gegen die Niederlande im Halbfinale.

1992: Auch 1992 in Schweden war Zittern angesagt. In letzter Sekunde rettete Icke Häßler mit einem Freistoßtor gegen die GUS ein 1:1. Zusätzlicher Stimmungsdämpfer war der Armbruch Rudi Völlers. Trotzdem quälte sich die Mannschaft von Berti Vogts bis ins Finale, in dem es gegen die aus dem Urlaub zurückgeholten Dänen ein peinliches 0:2 gab.

1996: Start und Ziel des letzten EM-Erfolges war Tschechien, was aufgrund des neuen Spielplans dieses Mal nicht möglich wäre. Durch Tore von Ziege und Möller gab es ein 2:0 zum Auftakt. Dank des Golden Goals von Oliver Bierhoff feierte Deutschland 21 Tage später gegen denselben Gegner Titel Nummer 3 und den letzten deutschen EM-Sieg.

2000: Das einzige deutsche Turnier-Tor, erzielt von Mehmet Scholl, bescherte der Mannschaft von Erich Ribbeck gegen Rumänien wenigstens einen Punkt - es blieb der einzige beim desaströsen Auftritt mit weiteren Niederlagen gegen England und Portugal. Ribbeck musste seine Sachen packen, die Amtszeit von Rudi Völler begann wenig später.

2004: Auch Völler konnte die zuletzt miserable EM-Bilanz nicht aufpeppen. Zwar führte sein Team 2004 in Portugal durch Frings lange mit 1:0 gegen die Niederlande, aber ein Tor von van Nistelrooy brachte die DFB-Elf um den Auftaktsieg. Nach einem 0:0 gegen Lettland und einem 1:2 gegen Tschechiens B-Team war Ende - auch für Völler.