Löw macht Ballack Mut

SID
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© Getty

Palma de Mallorca - Einen Tag nach dem verlorenen Champions-League-Finale des FC Chelsea hat Joachim Löw DFB-Kapitän Michael Ballack Trost und Mut zugesprochen.

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"Er wird schon zwei, drei Tage daran zu knabbern haben, die Enttäuschung ist natürlich groß. Aber jetzt gibt es ein neues Ziel für ihn", sagte Löw im Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft auf Mallorca der dpa.

Der Bundestrainer wollte sich bei Ballack melden, um zu erfahren, "ob alles okay ist".

"Engländer können keine Elfmeter schießen"

Trotz einer persönlich starken Leistung hatte Ballack in Moskau seinen ersten internationalen Titel erneut verpasst, mit Chelsea verlor er in Moskau gegen Manchester United mit 5:6 im Elfmeterschießen. Erst am 26. Mai wird der Kapitän in Kaiserslautern zum Länderspiel gegen Weißrussland zur Nationalmannschaft stoßen.

Löw zollte Ballack für seine Leistung im Endspiel großes Lob: "Er hat stark gespielt. Körperlich hat er einen guten Eindruck gemacht." Besonders strich der DFB-Chefcoach die Abgeklärtheit des 31-Jährigen im Elfmeterschießen heraus. "Diesen ersten Elfmeter zu schießen, ist schon eine ganz besondere Belastung. ManU hat vorn gelegen, wenn du da vergibst, ist schon fast alles erledigt. Wie Michael in der Situation nachgelegt hat, war schon gut", sagte Löw, der den vergebenen Versuch von Chelseas John Terry als Final-Entscheidung ansah. "Engländer können keine Elfmeter schießen", bemerkte der Bundestrainer in Anspielung auf die traditionelle Schwäche englischer Profis in diesen Alles-oder-Nichts-Momenten.

"Ballack stärker als 2006"

Für Löws ist die "unglaubliche Intensität" des Moskauer Spiels auch ein Signal für die EM. "Jeder Zentimeter wird bearbeitet, unglaublich. Die Stürmer gehen immer nach. Es ging hoch und runter, beide Teams waren sehr offensiv", analysierte der deutsche Chefcoach, der bei der EM-Endrunde in der Schweiz und Österreich ähnlich intensive Spiele erwartet.

Gerade die körperliche Verfassung würde daher eine große Rolle spielen. Seinen wichtigsten Spieler sieht er trotz der Champions-League-Enttäuschung gerüstet.

"Die Verletzungspause war auch positiv für Michael Ballack. Er hat an der Basis gearbeitet. Keiner konnte erwarten, dass er so schnell wieder in Form ist. Diese Form hat er jetzt ein halbes Jahr gehalten. Michael hat noch einmal einen großen Sprung gemacht, ist physisch stärker als bei der WM 2006."