EM

Oranje am Boden - Island feiert

Von SPOX
Die Niederlande kann die EM in Frankreich so gut wie abhaken
© getty

Die Elftal kann ihre Hoffnungen auf eine Teilnahme an der EM in Frankreich so gut wie begraben. In der Türkei gab's eine empfindliche Klatsche. Wales hingegen ist fast durch. Fix qualifiziert haben sich die Tschechen und erstmals auch Island. Italien feierte einen knappen Erfolg über Bulgarien - ebenso wie die Auswahl Belgiens.

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Gruppe A

Türkei - Niederlande 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Özyakup (8.), 2:0 Arda (30.), 3:0 Yilmaz (86.)

Was hatten sich die Niederländer für das Match in der Büyüksehir Torku Arena in Konya nicht alles vorgenommen - nach acht Minuten war das alles über den Haufen geworfen. Barca-Star Arda Turan setzte Oguzhan Özyakup perfekt in Szene, die Oranje-Abwehr stand völlig falsch und der in den Niederlanden geborene Özyakup ließ Keeper Jasper Cillessen mit einem feinen Abschluss keine Chance.

Die geschockte Elftal musste nach einer halben Stunden den nächsten Nackenschlag verdauen. Turan setzte sich im Strafraum schön durch und schloss ins kurze Eck zum 2:0 ab, Cillessen sah dabei alles andere als gut aus.

Anschließend hatte die Elf von Bondscoach Danny Blind die eine oder andere Chance ins Spiel zurück zu kommen, doch letztlich fehlte die Entschlossenheit. Jan-Klaas Hunterlaar saß dabei die gesamten 90 Minuten auf der Bank. Den Schlusspunkt setzte Burak Yilmaz in der 86. Minute, allerdings ging dem Treffer ein klares Foulspiel voraus.

Die Türkei, bei denen Hakan Calhanoglu 65 Minuten spielte, hält durch den Sieg die Hoffnung auf eine erfolgreiche EM-Quali am Leben. Für die Niederlande sieht es bei noch zwei ausstehenden Spielen hingegen ganz düster aus.

Lettland - Tschechien 1:2 (0:2)

Tore: 0:1 Limberski (13.), 0:2 Darida (25.), 1:2 Zjuzins (73.)

Die tschechische Nationalmannschaft hat sich somit für die EM-Endrunde 2016 in Frankreich qualifiziert.

Island - Kasachstan 0:0

Gelb-Rot: Gunnarsson (89./Island)

In einer munteren und stets umkämpften Partie schenkten sich beide Teams nichts. Die Hausherren hatten zwar über die gesamten 90 Minuten die besseren Torchancen, konnten diese jedoch nicht verwerten. Vor allem Keeper Stas Pokatilov war es aus Sicht der Gäste zu verdanken, dass es am Ende zu einem Remis reichte.

Ob gegen Gylfi Sigurdsson (34.) oder Jon Dadi Bödvarsson (47.), Pokatilov war stets zur Stelle und verhinderte die Führung der favorisierten Hausherren. Da Kasachstan selbst kaum zu brauchbaren Möglichkeiten kam, war das Unentscheiden am Ende zwar etwas schmeichelhaft - allerdings auch ebenso hart erkämpft. Dass Aron Gunnarsson in der 89. Minute mit Gelb-Rot vom Platz flog, rundete das letztlich enttäuschende Gesamtbild aus Sicht der Isländer ab.

Am Ende aber dürfte es den Isländern völlig egal gewesen sein, denn der Fußballzwerg qualifiziert sich mit dem torlosen Remis erstmals für eine EM-Endrunde. Zwei Spieltage vor dem Abschluss der Gruppe A ist Island nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen.

Gruppe B

Wales - Israel 0:0

Wales war vom Start weg das spielbestimmende Team, war nach einem lebhaften Beginn gegen tiefstehende Israelis aber im ersten Durchgang nur selten zwingend.

Auch nach dem Seitenwechsel taten die Gäste nicht viel für das Spiel nach vorne und hatten erst in der 68. Minute ihren ersten Torschuss. Zuvor hatten die Waliser durch einen Freistoß von Gareth Bale (57.) sowie Kopfbällen von Andy King (61.) und David Edwards (66.) gute Chancen, alle drei konnten den Ball aber nicht im Tor unterbringen.

Auch in der 86. Minute scheiterte Bale noch einmal mit einem Schuss von der Strafraumkante am israelischen Keeper Ofir Marciano - so blieb es letztlich beim torlosen Unentschieden. Die Briten haben es in Gruppe B damit verpasst, vorzeitig das Ticket für die Endrunde in Frankreich zu sichern.

Malta - Aserbaidschan 2:2 (0:1)

Tore: 0:1 Ämirquliyev (36.(, 1:1 Mifsud (55.), 2:1 Effiong (71.), 2:2 Ämirquliyev (80.)

Zypern - Belgien 0:1 (0:0)

Tore: 0:1 Hazard (86.)

Marc Wilmots schickte in Nikosia seine beste Elf auf den Platz. Nur eine Änderung gab es im Vergleich zum Bosnien-Spiel: Christian Benteke ersetzte Romelu Lukkau im Sturmzentrum. Allerdings ging von der Offensivreihe um Eden Hazard und Kevin de Bruyne anfangs wenig Gefahr aus. Mal versuchte es Axel Witsel per Kopf zu unplatziert aus kurzer Distanz (11.), die meiste Zeit aber ging das Nachbarland mit Schüssen aus der zweiten Reihe zu Werke. Radja Nainggolan (19.) und De Bruyne (20./28.) versuchten dies vergeblich. Die Gastgeber zeigten im ersten Durchgang eine disziplinierte Leistung und störten immer wieder den Spielfluss des Favoriten mit kleinen Fouls.

Zur zweiten Halbzeit brachte Wilmots Jungspund Divock Origi für den glücklosen Benteke. Nach etwas über eine Stunde kam Dries Martens für Marouane Fellaini, um mehr Schnelligkeit gegen die gute Abwehr Zyperns zu generieren. Eine Wechsel, der sich in der 86. Minute auszahlte. Eden Hazard traf nach seiner Vorlage mit dem linken Fuß aus der Strafraummitte unten rechts nach einem blitzgescheiten Konter des Napoli-Angreifers. De Bruyne verpasste kurz vor Schluss die Chance zu erhöhen.

Durch den hart umkämpften Sieg, bei dem Dortmund-Neuzugang Adnan Januzaj 90 Minuten die Bank saß, bleiben die Belgier (17) auf Rang zwei der Gruppe B hinter Wales (18). Die Relegation ist für De Bruyne & Co somit in trockenen Tüchern.

Bosnien-Herzegowina - Andorra 3:0 (3:0)

Tore: 1:0 Bicakcic (14.), 2:0 Dzeko (30.), 3:0 Lulic (45.)

Rote Karte: Besic (63./Tätlichkeit, Bosnien-Herzegowina), Rodrigues (64./Tätlichkeit, Andorra)

Gruppe H

Norwegen - Kroatien 2:0

Tore: 1:0 Berget (51.), 2:0 Berget (69.)

Italien - Bulgarien 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Daniele De Rossi (6., FE)

Rote Karte: De Rossi (55./Italien, Tätlichkeit), Micanski (55./Bulgarien, Tätlichkeit)

Die Squadra Azzurra erwischte einen perfekten Start und bekam schon früh einen berechtigten Elfmeter zugesprochen, nachdem Antonio Candreva von Veselin Minev im Sechzehner gefoult wurde - Daniele De Rossi ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (6.).

In der Folge machten die Italiener weiter Druck, hatten aber Glück, als der Karlsruher Ilian Micanski nach einem Patzer von De Rossi den Ausgleich auf dem Fuß hatte, aber an Gianluigi Buffon scheiterte (18.). Ansonsten hatten die Gastgeber die Partie bis zur Halbzeit fest im Griff und spielt den Gegner zeitweise schwindelig, es ging dennoch mit der knappen Führung in die Kabine.

Hitzig wurde es dann nach dem Seitenwechsel: Micanski rempelte De Rossi von hinten um, der Italiener trat sofort nach - Schiedsrichter Sergey Karasev schickte beide vom Platz (55.). Danach plätscherte die Partie ein wenig vor sich hin, auch, weil Italien sich nun etwas zurückzog. Bulgarien konnte daraus aber kein Kapital mehr schlagen und so blieb es beim goldenen Treffer durch De Rossi.

Die EM-Qualifikation in der Übersicht

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