EM

Prandelli sieht kein Problem mit Balotelli

SID
Cesare Prandelli (l.) hat Balotelli vorerst auf die Ersatzbank verbannt
© Getty

Italiens Sorgenkind Mario Balotelli musste am Tag nach dem Irland-Spiel trotz seines Tores mit den Reservisten trainieren. Mehrere Minuten nahm sich Trainer Cesare Prandelli seinen Schützling dabei zur Seite und redete auf ihn ein.

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Am Vortag beim Einzug der Italiener ins Viertelfinale hatte er den 21 Jahre alten Angreifer erstmals bei der EM nicht in der Startformation gebracht. Prompt wucherten daraufhin Spekulationen über ein Zerwürfnis zwischen Balotelli, seinem Coach und der Mannschaft, denen Prandelli entschieden entgegentrat.

"Mario hat für das Team gespielt, er ist nicht isoliert. Ich habe mich über sein Tor gefreut", sagte Prandelli am Dienstag nach der Rückkehr nach Krakau, wo das Team während der EM trainiert. "Er muss durch solche Situationen durch. Wenn er sich den Schwierigkeiten stellt, kann er ein wirklich großer Spieler werden", sagte der 54 Jahre alte Trainer und fügte an: "Er muss lernen, Kritik anzunehmen."

Chiellini erleidet Muskelfaserriss

Doch Balotellis Verhalten am Montag sprach eine andere Sprache. Nach seiner Einwechslung und seinem Treffer kurz vor Schluss mussten ihn seine Mitspieler beim Jubel bändigen, Leonardo Bonucci hielt ihm sogar den Mund zu. "Das war eine große Geste der Mitspieler. Eine Beschützergeste", sagte Prandelli. Ob Balotelli wegen der Nichtberücksichtigung in der Startformation auf ihn wütend sei? "Ich weiß es nicht, ich werde ihn fragen", antwortete Prandelli.

Ein anderer Problemfall ist Verteidiger Giorgio Chiellini. Der Einsatz des Spielers von Juventus Turin im EM-Viertelfinale ist gefährdet, nachdem er sich am Montagabend gegen Irland (2:0) einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen hatte und ausgewechselt werden musste.

"Tests sehen nicht gut aus"

"Es ist der einzige Wermutstropfen des Abends", sagte Mannschaftsarzt Enrico Castellacci und fügte hinzu: "Um Giorgio machen wir uns ein wenig Sorgen." Die Schwere der Verletzung sei noch nicht abzuschätzen, die kommenden Tage würden Klarheit bringen. "Die ersten Tests sehen nicht gut aus", sagte Trainer Prandelli.

Italien trifft am Sonntag (20.45 Uhr) im Viertelfinale in Kiew auf den Sieger der Gruppe D. Vor den möglichen Gegnern zeigte Prandelli Respekt.

"Frankreich kann wirklich Probleme bereiten. Sie spielen ein interessantes 4-3-3-System mit drei modernen Stürmern, die ständig rochieren." England sei eine Mannschaft, die niemals aufgebe und derzeit einige sehr interessante Spieler habe. Die Ukraine spiele mit großem Willen und sei äußerst konterstark.

Cesare Prandelli im Steckbrief

 

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