EM

Deutsch-Türke Sahin fiebert "Festtag" entgegen

SID
Nuri Sahin traf zuletzt für den BVB beim 2:0 gegen Bayern München
© Getty

Dortmunds Mittelfeldspieler Nuri Sahin trifft am Freitag mit der türkischen Nationalmannschaft auf das DFB-Team. "Es wird für beide Seiten ein Festtag", sagt der BVB-Profi.

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Heimat gegen Geburtsland: Beim zuletzt überragenden türkischen Nationalspieler Nuri Sahin schlagen vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland am Freitag in Berlin zwei Herzen in der Brust.

"Ich bin zwar Türke, aber auch ein bisschen Deutscher. Ich bin stolz, hier geboren und aufgewachsen zu sein", sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund am Montag in der Hauptstadt.

Dem sportlich wie gesellschaftlich brisanten Duell fiebert der Deutsch-Türke förmlich entgegen: "Es wird für beide Seiten ein Festtag. Es ist ein Klassiker, sozusagen ein Derby. Ich freue mich sehr."

Chancen auf Türkei-Sieg? 50 Prozent!

Der jüngste Bundesliga-Spieler der Geschichte schätzt die Chancen auf einen Sieg seiner "Milliler" auf 50 Prozent, sein Respekt vor dem Gegner ist groß.

"Deutschland hat durch die WM viel Rückenwind, braucht sich vor keinem Gegner zu verstecken", sagte Sahin und meinte mit einem Augenzwinkern: "Sie sind immer noch sehr stark, auch wenn die Bayern-Spieler gerade eine schwierige Phase durchmachen."

Sahin hatte am vergangenen Sonntag im Punktspiel gegen Bayern München ein sehenswertes Freistoßtor zum 2:0-Endstand erzielt und den Rekordmeister damit tief in die Krise geschossen.

Durch seine herausragenden Auftritte im BVB-Trikot dürfte der 22-Jährige gute Chancen auf einen Platz in der Startelf bei den Türken haben, obwohl der neue Nationalcoach Guus Hiddink ihn zuletzt nur auf die Tribüne gesetzt hatte.

Sahin: "Bereue nichts"

Dennoch hält Sahin große Stücke auf den niederländischen Startrainer: "Er ist ein absoluter Gewinn für die Türkei. Er wird uns auf jeden Fall voranbringen, denn er setzt sehr auf Talente."

Seine Entscheidung, anders als zum Beispiel sein Freund Mesut Özil nicht für Deutschland, sondern für die Türkei aufzulaufen, hat der gebürtige Lüdenscheider trotz der verpassten WM-Qualifikation nicht bereut.

"Das Wichtigste ist, dass man sich bei seiner Entscheidung wohl fühlt, und das tue ich. Ich bereue nichts", sagte Sahin, der von der U15-Auswahl an alle Nachwuchsteams der Türkei durchlaufen hat.

Sahin hat gute Erinnerungen an Spiele gegen die DFB-Auswahl. Bei seinem Länderspiel-Debüt vor fünf Jahren hatte er beim 2:1 den Siegtreffer erzielt und war mit 17 Jahren zum jüngsten türkischen Nationalspieler und Torschützen der Verbandshistorie avanciert.

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