Heidel: "Bayern hat mit uns Ping Pong gespielt"

Christian Heidel geht mit den Schalker Spielern hart ins Gericht
© getty

Schalkes Sportvorstand Christian Heidel war sichtlich angefressen nach dem 0:3 im Pokalviertelfinale beim FC Bayern München und ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.

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"Es ist enttäuschend. Nach dem 0:3 gab es Phasen, da haben die Bayern mit uns Ping Pong gespielt", sagte Heidel. "Da musst du Acht geben, dass du nicht die Kiste voll bekommst. Es waren nicht wenige im Stadion, die da kurzzeitig gedacht haben, das geht in Hamburg-Dimensionen zu Ende."

Erst am Samstag hatten die Münchner ihr Bundesligaspiel zuhause gegen den Hamburger SV mit 8:0 gewonnen, auch da stand es zur Halbzeit 3:0. Ein derartiges Debakel erlebten die Königsblauen nicht, obwohl man sich nicht sicher sein konnte, ob das tatsächlich an einer Leistungssteigerung der Schalker lag.

"Man wird nie feststellen können, ob wir es besser gemacht haben, oder ob die Bayern drei Gänge zurückgeschaltet haben", sagte Heidel. "Wir haben die zweite Halbzeit unentschieden gespielt, können uns dafür aber nix kaufen und sind auch bestimmt nicht stolz drauf."

Heidel: "Wir haben zugeguckt"

Im Bundesligaspiel vier etwas mehr als vier Wochen knöpften die Schalker den Bayern in der Allianz Arena beim 1:1 noch einen Punkt ab, auch deshalb rechneten sie sich für das Pokalspiel etwas aus. "Die Mannschaft hat vor dem Spiel einen sehr konzentrierten Eindruck gemacht, man hatte das Gefühl, die wollen hier was reißen und nach drei Minuten liegst du 0:1 hinten. Dass das in den Köpfen eine Rolle spielt, ist klar", sagte Heidel.

Vom schnellen Schock des 0:1 erholte sich Schalke nicht mehr. Gegen furios aufspielende Bayern hatten die Gäste nicht den Hauch einer Chance. "Die Bayern spielen mit einer Stärke, wie sie es vor vier Wochen noch nicht getan haben", stellte Heidel fest. "Sie haben ihr Spiel aufgezogen, wir haben zugeguckt, dann schießen sie drei Tore und das Spiel war gelaufen.

In der zweiten Halbzeit sei es deshalb nur noch um "Schadensbegrenzung" gegangen. "Tragisch" nannte es Heidel, dass die Chance auf ein Pokalhalbfinale schon nach 30 Minuten dahin war. Anders als in der Bundesligapartie habe das Spiel gegen den Ball überhaupt nicht funktioniert.

Höwedes appelliert an den Charakter

Kapitän Benedikt Höwedes, der vor dem 0:1 folgenschwer patzte, und dafür auch die Verantwortung übernahm, habe in der Halbzeit "an den Charakter der Mannschaft appelliert und gesagt, dass wir uns in der zweiten Halbzeit nicht abschlachten lassen wollen."

Das sei zwar gelungen, "aber deswegen kommst du im Pokal keine Runde weiter".

Es gehe jetzt darum, die richtigen Lehren für den Saisonendspurt aus dieser Niederlage zu ziehen. Schalke steht im Achtelfinale der Europa League und trifft dort auf Borussia Mönchengladbach. In der Liga liegen das Team von Trainer Markus Weinzierl auf Rang zwölf, acht Punkte hinter den Europapokalplätzen.

FC Bayern - FC Schalke 04: Die Statistik zum Spiel

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