Bayern fightet sich ins Viertelfinale

Von David Kreisl
Arjen Robben (l.) brachte die Bayern früh in Führung, musste dann aber verletzt runter
© getty

Bayern München hat den Einzug in die Runde der letzten acht im DFB-Pokal perfekt gemacht. In einem hart umkämpften Spiel beim FC Augsburg setzte sich der Rekordmeister am Ende verdient mit 2:0 (1:0) durch.

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Arjen Robben brachte die Gäste vor 30.660 Zuschauern in der SGL Arena früh in Führung (4.), musste aber nach einem bösen Zusammenstoß mit Marvin Hitz mit einer tiefen Risswunde ausgewechselt werden (16.).

In der zweiten Halbzeit sorgte Thomas Müller in der Schlussphase mit einem Kopfballtreffer für den Endstand (78.).

Die Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer Bayern München): "Ich habe sofort gemerkt, dass es eine schwierige Aufgabe werden würde. Augsburg hat sehr gut gespielt. Mit viel Aggressivität, sie haben uns keine Zeit zum Denken gegeben. Zum Glück hat Arjen wieder einmal ein früh ein Tor geschossen. Große Gratulation an meine Mannschaft. Unsere Leistung war besser als im Bundesliga-Heimspiel gegen Augsburg, wir haben wieder einen kleinen Schritt nach vorne gemacht."

Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg): "Glückwunsch an den FCB. Der Sieg geht im Großen und Ganzen in Ordnung, weil Bayern besser war. Aber wir waren gut. Wir haben uns taktisch gut verhalten, waren mutig und sind nicht hinten drin gestanden. Das frühe 0:1 hat uns ein bisschen aus dem Konzept gebracht. Wir waren kurz deprimiert, sind dann aber zurückgekommen. Wir müssen die Niederlage hinnehmen, die Art und Weise aber stimmt uns zuversichtlich."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Augsburg zwei Veränderungen in der Offensive. Hahn ersetzt Philp auf der rechten Seite. Im Sturmzentrum muss Milik auf die Bank, Mölders steht seit einem Monat das erste Mal wieder in der Startformation.

Im Vergleich zum Liga-Sieg gegen Braunschweig auch bei den Bayern nur zwei personelle Änderungen. Boateng spielt für van Buyten in der Innenverteidigung, Mandzukic rückt für Müller in die Startelf und ins Sturmzentrum. Götze weicht auf links aus. Ribery steht nach seiner Rippenverletzung erstmals wieder im Kader.

3.: Die Bayern bekommen den Ball nicht richtig weg. Die Kugel springt zu Baier, der aus 25 Metern halbrechter Position einfach mal draufhält. Haarscharf am langen Pfosten vorbei!

4., 0:1, Robben: Langer Ball Richtung Strafraum von Rafinha, Manzukic legt zentral kurz auf Robben ab. Der lässt Callsen-Bracken stehen und scheitert aus kurzer Distanz zuerst an Hitz, der den Ball aber nicht festhalten kann. Der Niederländer setzt gut nach und versenkt den Abpraller mühelos.

16.: Robben blutet nach einem Zusammenstoß mit Hitz am rechten Knie, kann nicht einmal mehr auftreten und muss runter. Müller kommt in die Partie.

21.: Thiago und Martinez erkämpfen sich im Mittelfeld geschickt den Ball. Ersterer schickt Mandzukic auf die Reise, der hinter seinen Schuss links aus dem Strafraum aber keinen Druck bekommt. Hitz pariert problemlos.

56.: Mandzukic geht von links mit Tempo in den Sechzehner, der Winkel ist aber enorm spitz. Da kein Mitspieler in der Mitte dabei ist, versucht der Kroate es direkt - und scheitert an Hitz.

60.: Hahn lässt rechts Alaba zu leicht stehen, zieht mit Tempo zur Mitte und packt aus 22 Metern den Hammer aus. Neuer hat den zu zentral platzierten Schuss im Nachfassen.

68.: Mandzukic nimmt den Ball am Mittelkreis an und spielt einen sensationellen No-Look-Pass aus der Drehung auf Ribery. Anstatt den freien Müller in der Mitte zu bedienen, läuft sich der Franzose am linken Sechzehner-Eck fest.

78., 0:2, Müller: Eine Ecke von rechts rutscht in den Rückraum des Sechzehners durch, wo Boateng die Kugel annehmen und flanken kann. Sein Anspiel findet am Fünfer Müller, der den Ball nur noch über die Linie drücken müss.

80.: Der eingewechselte Holzhauser bekommt links im Bayern-Strafraum plötzlich den Ball, fackelt nicht lange und zieht ab! Der Schuss aus acht Metern ist aber zu ungenau, Neuer ist da und pariert stark.

82.: Nächste Chance Augsburg. Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld landet beim sträflich freien Bobadilla, der die Kugel in Rückenlage aber nicht mehr drücken kann. Einen Meter drüber!

Fazit: Letztendlich verdienter Sieg der Bayern, die sich in einer ruppigen Partie gegen kämpfende Augsburger jedoch das ganze Spiel über schwer taten und spielerisch nicht überzeugen konnten.

Der Star des Spiels: Manuel Neuer lieferte eine bärenstarke Vorstellung ab. Hielt souverän und überzeugte vor allem durch sein aufmerksames Mitspielen. Quasi immun gegen das energische Pressing der Stürmer war er zudem immer zur Stelle, wenn es darum ging, lange Bälle zu klären. Unterband damit einige aussichtsreiche Situationen der Gastgeber. War der ruhige und sichere Rückhalt, den die Mannschaft brauchte.

Der Flop des Spiels: Sascha Mölders sah bei seinem Startelf-Comeback gegen die Innenverteidigung der Bayern überhaupt kein Land. Ohne Torschuss und mit nur einer Torschuss-Vorlage wurde er nach einer guten Stunde mit enttäuschenden 26 Ballkontakten ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer hatte eine hitzige und schwierige Partie zu leiten. Die Verwarnung gegen Hitz nach dem Einsteigen gegen Robben war gnädig, Rot hätte es wohl auch getan. Generell ging der Referee trotz des harten Spiels sehr sparsam mit Karten um. Klare Fehlentscheidung kurz vor Pause, als er Müller einen Elfmeter gegen Ostrzolek verweigerte (42.).

Das fiel auf:

  • Die Gastgeber waren von Beginn an körperlich sehr präsent und suchten die Zweikämpfe, schlugen dabei aber oftmals über die Stränge und hätten sich vor allem in Halbzeit eins über mehr Verwarnungen nicht beschweren dürfen. Die Augsburger pressten hoch und zerstörten das FCB-Spiel, indem sie schon früh in der Hälfte des Rekordmeisters störten.
  • Die Bayern ließen sich von der hektischen Atmosphäre anstecken und zogen lange nicht ihr gewohntes, dominantes Ballbesitzspiel auf. Stattdessen wurde immer schnell der Weg nach vorne gesucht, was gegen die giftige und aufmerksame FCA-Abwehr meist keine Gefahr erzeugte. Erst in Halbzeit zwei erlangten die Gäste etwas Kontrolle über das Spiel.
  • Trotz der Aufstellung mit einem klassischen Mittelstürmer präsentierte sich die Bayern-Offensive sehr variabel. Mandzukic wich immer wieder auf die Flügel aus und überließ die Zentrale Götze und Müller, die aber auch wenige Mittel fanden.
  • Weinzierl brachte Mitte der zweiten Hälfte Bobadilla und Milik und stellte auf ein offensiveres 4-4-2 um. Die stärkste Phase der Hausherren dann auch nach dem 0:2, als der FCA noch einmal alles nach vorne warf, aber nicht belohnt wurde.

FC Augsburg - Bayern München: Zahlen und Fakten zum Spiel