Borussia Mönchengladbach: Co-Trainer Maric kassiert Shitstorm nach Austausch mit Erling Haaland

Von SPOX
Rene Maric arbeitet künftig für den BVB.
© IMAGO / Moritz Müller

Nach dem Aus im DFB-Pokal gegen den BVB hat eine Szene nach dem Abpfiff die Gemüter der Fans von Borussia Mönchengladbach erhitzt. Co-Trainer Rene Maric war dabei zu sehen, wie er sich auf dem Rasen mit Dortmund Stürmer Erling Haaland austauschte und trotz der Niederlage scheinbar bester Laune mit dem Norweger scherzte. Maric entschuldigte sich in der Folge, konnte die Gemüter aber nicht beruhigen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Von "dämlich" über "Söldner" und "Schande" bis zu deutlich heftigeren fielen die Reaktionen in den sozialen Medien deutlich aus. Der Assistent von Marco Rose - beide trainierten Haaland schon bei Red Bull Salzburg und werden dies ab der kommenden Saison auch beim BVB tun - nahm umgehend zu den Vorwürfen Stellung.

"Naiv, emotional und unbedacht. Über 90 Minuten habe ich mir Lunge und Kehle rausgebrüllt, nachdem wir von früh bis spät das Spiel vorbereiteten. Nach Schlusspfiff stand ich am anderen Ende der Coachingzone und ein ehemaliger Spieler ist als Einziger zum Trösten gekommen", schrieb Maric noch am Dienstagabend auf Twitter.

Dabei sei es um verschiedene Themen wie den Spielverlauf, die vergebene Torchance von Haaland und auch um die gemeinsame Zeit in Salzburg gegangen. "Ich war und bin so angefressen und traurig, dass ich nicht an irgendwelche Kameras denken konnte. Dumm", erklärte Maric weiter.

Für ihn sei es "keine Selbstverständlichkeit für so einen Verein arbeiten zu dürfen, dafür bin ich der Borussia wie eh und je dankbar und wie schon immer will ich jede Partie gewinnen, investiere jede Woche fast dreistellig Stunden dafür." Deshalb ärgere er sich in erster Linie über sich selbst darüber, "dass aus meiner Emotionalität und Naivität solche Einzelstandbilder entstehen konnten". Er wisse, "dass dies bei den Fans in diesem Moment negativ und eben falsch wirkt. Ich werde die Beleidigungen insofern mit gewissem Verständnis auf- und die Verantwortung dafür übernehmen."

Gladbach-Fans fordern Rauswurf von Rose und Maric

Die Fans konnte er damit offenbar nicht wirklich besänftigen. Der Dachverband der Gladbach-Anhänger, der FPMG Supporters Club, ließ Marics Entschuldigung in einem Statement auf der eigenen Homepage nicht gelten: "Das Foto war nicht naiv, emotional und unbedacht - es war eines der aussagekräftigsten Statements des gestrigen Abends!" Es sei für sie "unerträglich, diesem Schauspiel weiter zuzusehen."

"Absolut authentisch" sei Marics Aktion nach dem Spiel gewesen: "Ja, da dürfte ihm besagter Stürmer deutlich näherstehen als dieser komisch emotionalisierte Traditionsverein!"

Der Supporters Club forderte die vorzeitige Trennung vom Trainerteam: "Die Verantwortung liegt beim Trainer und bei niemand anderem", lautete das Fazit der aktuellen sportlichen Misere. "Wir bevorzugen in diesem Kontext lieber ein konsequentes Ende als ein weiteres Dahindümpeln Richtung untere Tabellenhälfte."

Maric nach Haaland-Austausch: "Gewisses Verständnis für Beleidigungen"

Gemeinsam mit Rose und den weiteren Co-Trainern Alexander Zickler und Patrick Eibenberger wechselt Maric im Sommer zum BVB. Dessen aktueller Cheftrainer Edin Terzic wird dann ebenfalls wieder ins zweite Glied rücken.

Seit der Bekanntgabe des Wechsels Mitte Februar zeigt die Entwicklung bei den Fohlen deutlich nach unten, es setzte vier Niederlagen in Folge. Neben dem Aus im DFB-Pokal sind die Chancen auf das Weiterkommen in der Champions League nach der Hinspielniederlage gegen Manchester City ebenfalls äußerst gering. In der Bundesliga ist Gladbach auf Tabellenplatz neun abgerutscht und wartet seit Januar auf einen Sieg.

Dass eine vorzeitige Trennung vom Trainerteam ein Thema werden könnte, schloss Sportdirektor Max Eberl vor dem 0:1 gegen den BVB aus - auch im Falle einer Niederlage am Wochenende gegen Bayer Leverkusen: "Ich sehe den Grund nicht, warum es nicht funktionieren soll", sagte er in der ARD. "Da gibt es nullkommanull Probleme. Das spüre ich, das ist das Entscheidende. Es funktioniert."