Klassiker im Achtelfinale: Aubameyang fraglich - Robben nicht im Kader

SID
Aubameyang ist für das Bayern-Spiel im Pokal weiter fraglich
© getty

Ein starker FC Bayern gegen ein wiederbelebtes Borussia Dortmund: Das Duell der Dauerrivalen könnte am Mittwoch (20.45 Uhrim LIVETICKER) spannender werden, als noch vor wenigen Wochen vermutet.

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Rekordmeister gegen Titelverteidiger, die deutschen Branchenführer der letzten Jahre im Klassiker-Duell. Oder, um es mit Jupp Heynckes zu sagen: "Ein vorweggenommener Saisonhöhepunkt." Wenn Bayern München am Mittwoch seinen Dauerrivalen Borussia Dortmund zum Pokalkracher im Achtelfinale empfängt, steht für beide Teams auch die Bewertung der ersten Hälfte der Spielzeit zur Disposition.

Der FC Bayern will mit einem Sieg das Hochgefühl unter Triple-Trainer Heynckes bis ins neue Jahr konservieren, der BVB den zarten Aufschwung unter Neu-Coach Peter Stöger fortsetzen. "Das sind immer besondere Spiele, mit allen Zutaten, die ein Spitzenspiel ausmachen. Auf beiden Seiten ist viel Qualität", sagte Heynckes am Dienstag mit spürbarer Vorfreude. Die Partie, so glaubt der 72-Jährige, wecke vier Tage vor Heiligabend das Interesse der gesamten Bevölkerung.

Das siebte Duell im DFB-Pokal im siebten Jahr in Folge könnte spannender werden, als es noch vor Kurzem den Anschein hatte. Da eilten die Bayern fast rauschhaft von Erfolg zu Erfolg, während Dortmund verzweifelt nach dem Ausweg aus der Krise suchte. Nun aber wirkt der BVB in den ersten zehn Tagen unter Stöger gefestigter und die Münchner scheinen den Belastungen der zurückliegenden Monate Tribut zollen zu müssen.

Jupp Heynckes: Bayern noch nicht müde

Heynckes aber ist überzeugt, dass die Kräfte noch reichen werden. "Wir sind gut drauf, wir sind zuversichtlich", sagte er. Zudem sei, zitierte Heynckes seinen Co-Trainer Hermann Gerland, "das Schönste neben dem Champions-League-Endspiel das Pokalfinale. Das ist ein großer Anreiz." Und am 19. Mai will der FC Bayern nach einem Jahr Unterbrechung unbedingt wieder in Berlin dabei sein.

Personell stellt sich auf Dortmunder Seite noch eine maßgebliche Frage. Spielt Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang oder nicht?. Der Gabuner laboriert an muskulären Problemen. "Es ist nicht sicher", sagte Stöger, der auf einen Ausfall auch mit einer taktischen Umstellung reagieren könnte. Heynckes hält das eher für einen Bluff: "Ich gehe davon aus, dass er dabei sein wird. Er ist ein klasse Spieler."

Hoffnungen, dass Dortmund-Schreck Arjen Robben nach seiner Entzündung am Ischiasnerv ein vorweihnachtliches Comeback feiern könnte, erteilte der 72-Jährige eine Absage. "Er ist zwar fast beschwerdefrei, aber hat nur einmal mit der Mannschaft trainiert. Es wäre nicht zu verstehen, wenn ich ihn mit ins Aufgebot nehmen würde", sagte Heynckes: "Von Anfang an hätte er sowieso nicht mitgewirkt, und soll man für 20 Minuten ein Risiko eingehen, dass er sich wieder verletzt?"

Peter Stöger: Bayern nicht mehr allzu souverän

Der Österreicher Stöger, der am Dienstag einen ebenso gelösten Eindruck wie Heynckes machte, hat gegen die Bayern noch nie gewonnen. Als Dortmunder Coach nahm er aber an Bord des BVB-Sonderfluges auch die Erinnerungen an die letzten beide Pokalduelle in der bayerischen Landeshauptstadt mit. Im Frühjahr siegten die Schwarz-Gelben mit 3:2 im Halbfinale und holten anschließend den Cup, 2015 war Dortmund ebenfalls in der Vorschlussrunde in München erfolgreich.

Dass Stöger und seine Elf sich einen Tag nach dem 108. Geburtstag des BVB etwas ausrechnen, mag auch mit den scheinbar nachlassenden Leichtigkeit der Bayern zu tun haben. "Sie wirken nicht mehr ganz so souverän", sagte Stöger, schob aber nach: "Diese Aufgabe vor Weihnachten wird sie richtig stark machen. FC Bayern und Schwächen, das passt in einem Satz irgendwie nicht zusammen."

Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte bereits vollmundig angekündigt: "Das wird der letzte schwere Gang, wir wollen alle Kräfte mobilisieren für ein wunderbares Weihnachtsfest und den BVB raushauen." Besinnlich und eher gesetzt soll nur die Danksagung an die Fans nach dem Spiel werden. Davor möchten 75.000 Zuschauer im Stadion und Millionen vor den Fernsehern ein Feuerwerk erleben. "Alles ist möglich. Es gibt keinen eindeutigen Favoriten", sagte Heynckes.

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