Alarmstufe Rot für das Duell auf Augenhöhe

SID
Das Derby zwischen Eintracht Frankfurt und Kaiserslautern wurde vom DFB zum Risikospiel erklärt
© Getty

Das Duell zwischen dem Zweitligisten Eintracht Frankfurt und dem Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern ist ein Hochsicherheitsspiel und birgt aus mehreren Gründen Brisanz. Beide Trainer sprechen von einem Spiel auf Augenhöhe und wollen von einem Klassenunterschied nichts wissen.

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Alarmstufe Rot bei den Fans und mächtig Muffensausen bei den Roten Teufeln: Trainer Marco Kurz vom 1. FC Kaiserslautern will vor dem als Risikospiel eingestuften Pokalduell beim Zweitligisten Eintracht Frankfurt am Mittwoch nichts von einem Klassenunterschied wissen.

"Das ist ein Duell auf Augenhöhe. Wir treten gegen eine Mannschaft auf Bundesliga-Niveau an. Dass wir auswärts ranmüssen, macht die Sache nicht unbedingt leichter", sagte der 42-jährige Kurz und prophezeite einen heißen Tanz: "Es wird sicher hitzig."

Der Respekt vor dem Tabellenzweiten der 2. Liga ist bei den zuletzt formverbesserten Pfälzern (2 Siege in Serie) enorm. Und die vor Selbstvertrauen strotzende Eintracht, die in dieser Saison noch unbesiegt ist und den treffsichersten Angriff des Unterhauses hat (31 Tore), weiß um ihre derzeitige Außenwirkung.

Veh: "Duell auf Augenhöhe"

Kein Wunder also, dass auch Frankfurts Coach Armin Veh sein Team "auf Augenhöhe" mit Kaiserslautern sieht. "Wir könnten sicher in der Bundesliga bestehen. Die Tagesform wird entscheiden", äußerte Veh, für den der Aufstieg aber oberste Priorität hat. Weil das so ist, wird Torjäger Theofanis Gekas nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel am Mittwoch vor erwarteten 48.000 Zuschauern wohl noch geschont.

Für den griechischen Nationalspieler soll ausgerechnet der frühere FCK-Profi Erwin Hoffer seinen Ex-Verein aus dem Pokal-Wettbewerb schießen. Der Österreicher, der vor der Saison aus der Pfalz an den Main gewechselt war, stellte erst am vergangenen Wochenende seine Torgefährlichkeit unter Beweis.

Mit zwei Treffern und einer überragenden Leistung war "Jimmy" Hoffer maßgeblich am 3:0-Sieg der Hessen gegen den MSV Duisburg beteiligt. "Jetzt will ich nachlegen", betonte der 24-Jährige und gab zu: "Natürlich ist es ein ganz besonderes Spiel für mich."

Angst vor Ausschreitungen

Das Südwestderby ist aber nicht nur für Hoffer eine außergewöhnliche Partie. Auch die Sicherheitskräfte sind alarmiert und rüsten sich seit Wochen für das vom DFB zum Risikospiel erklärten Pokalduell. Die Fanlager der beiden Klubs sind sich spinnefeind. "Wir wissen um die Brisanz und werden uns nicht überraschen lassen. Es gibt eine intensive Absprache zwischen uns und der Bundespolizei", sagte Alexander Kießling, der Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums Frankfurt, am Dienstag.

Auch Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen nahm die eigenen Fans ins Gebet. "Ich kann nur an alle appellieren, sich sofort zu distanzieren, wenn man Gewaltbereitschaft spürt", sagte Bruchhagen und mahnte die Anhänger zu Besonnenheit.

Im Oktober 2010 vor der Bundesligapartie der beiden Traditionsvereine auf dem Betzenberg hatte ein hässlicher Gewaltaufruf der Frankfurter Ultra-Szene für große Besorgnis gesorgt. Unter der brachialen Überschrift "Pfalzüberfall 2010 - Schlachtfest in Kaiserslautern" hatten die Chaoten Gewalttaten angekündigt. Zum Glück war es dann aber relativ ruhig geblieben.

Frankfurt ohne Kapitän Schwegler

Beim letztjährigen Pokal-Viertelfinalisten Kaiserslautern, gegen den Frankfurt das Pokalfinale von 1981 gewann (3:1), drängen die Abwehrspieler Rodnei nach abgelaufener Rotsperre und Leon Jessen nach überstandener Schambeinverletzung wieder ins Team.

Allerdings konnte die Defensive um das neu formierte Innenverteidigerduo Martin Amedick und Mathias Abel vergangenen Spieltag beim Sieg gegen den SC Freiburg (1:0) überzeugen.

Der Eintracht fehlt ausgerechnet im Prestigeduell gegen die Roten Teufel Kapitän Pirmin Schwegler. Der Schweizer muss eine Rotsperre aus dem verlorenen Pokalspiel gegen Alemannia Aachen vom Dezember 2010 absitzen. Matthias Lehmann soll Leistungsträger Schwegler als Tempomacher im defensiven Mittelfeld ersetzen.

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