Meijer prophezeit Bayern "ein Waterloo"

SID
Erik Meijer (l.) prophezeit dem FC Bayern München ein Waterloo im DFB-Pokal
© Getty

Schon zweimal in den letzten sieben Jahren erwies sich Alemannia Aachen als Stolperstein für Bayern München im DFB-Pokal. Auch am Mittwoch hat der Zweitligist Großes vor.

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Mach's noch einmal, Alemannia: Wenn der Zweitligist aus Aachen am Mittwoch (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) auf dem Tivoli im Pokal-Viertelfinale erneut das Starensemble von Bayern München herausfordert, dann werden Erinnerungen an gleich zwei Pokalsensationen in den letzten sieben Jahren gegen den Goliath aus München wach.

"Ich gehe davon aus, dass Aachen das Waterloo für Bayern München sein wird", sagte Alemannia-Sportdirektor Erik Meijer bei "dfb.de".

Und der Niederländer muss es wissen, denn am 4. Februar 2004 erzielte der damalige Aachener Angreifer per Kopf das 2:1-Siegtor (81.) gegen die Bayern. "Es war so ein Spiel, bei dem man das Gefühl hat, es muss so sein, dass wir gewinnen. Weil das vorbestimmt ist", sinnierte Meijer: "Wir können wieder Geschichte schreiben."

Auch 2006 wurden die Bayern geschlagen

Der Erfolg gegen die Bayern erwies sich damals als gutes Omen für die Alemannia, die ins Pokalendspiel gegen Werder Bremen einzog, aber knapp das Nachsehen (2:3) hatte. Knapp drei Jahre später, am 20. Dezember 2006, erwiesen sich die Alemannia-Profis einmal mehr im Pokal als zu stark für die Bayern. 4:2 hieß es am Ende im Achtelfinale für die Gastgeber, die damals schon zur Halbzeit 3:0 gegen den Rekord-Cupgewinner geführt hatten.

Schon seit Tagen fiebert die ganze Region dem neuerlichen Pokalschlager entgegen, der Tivoli ist mit 32.160 Zuschauern längst ausverkauft.

"Wir haben natürlich auch wahrgenommen, welche Euphorie bereits vor der Partie bei den Fans herrscht - die langen Schlangen vor den Ticketschaltern sind dafür nur das beste Beispiel. Am Mittwoch schauen Millionen von Zuschauern aus ganz Deutschland zu uns nach Aachen. Das ist etwas Besonderes", äußerte Meijer.

Aachen will die Gunst der Stunde nutzen, weiß allerdings, dass die Mannschaft wieder einen Sahnetag erwischen muss, um die Schützlinge von Star-Trainer Louis van Gaal aus dem Pokal zu werfen.

"Wir holen die Gitarrenriffs aus"

"Auch der große FC Bayern hat seine Schwächen. Das sind ja auch nur Menschen und keine Außerirdischen. Wir werden versuchen, sie permanent unter Stress zu setzen. Wenn sie Fehler machen, sind wir da", sagte Trainer Peter Hyballa: "Wir haben nur eine Mini-Chance, aber wir glauben an uns. Wir haben Respekt, aber keine Angst."

Hyballas Plan sieht wie folgt aus: "Wir spielen aggressiv, holen die Gitarrenriffs raus. Manchmal sind die sehr laut und sehr krächzend, manchmal ist auch eine kleine Ballade dabei. Wir verstecken uns nicht, gehen drauf. Man kann auch Techno-Fußball sagen. Und wenn wir 3:0 führen, legen wir eine Klassik-CD auf und spielen das Spiel ruhiger zu Ende."

Im laufenden Wettbewerb hat sein Team bereits die Bundesligisten FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt eliminiert.

Hyballa als Buchautor und Bayern-Fan

Für Hyballa persönlich ist das Duell auch ein ganz besonderes. Als Kind schlief er nämlich in Bayern-Bettwäsche und war bekennender Fan des deutschen Vorzeigeklubs. Der Coach, niederländischer Abstammung, veröffentlichte zudem vor einigen Monaten ein Buch über den niederländischen Nachwuchsfußball.

Und natürlich beschäftigte er sich dabei auch mit Bayern-Chefcoach Louis van Gaal. "Und jetzt spielen wir gegeneinander, das ist verrückt", meinte Hyballa.

Verstecken wollen sich die kampfstarken Aachener am Mittwoch nicht. Hyballa: "Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder wir stellen uns nur hinten rein und organisieren schon mal die Fluchtwagen vor dem Stadion, oder wir suchen den Weg nach vorne und versuchen, unser Spiel aufzuziehen. Wir sind stark genug für die zweite Variante. Wir werden sicher nicht erstarren."

Per Videoanalyse wurden die Stärken und Schwächen des Goliaths von der Isar akribisch herausgearbeitet. Die Voraussetzungen für einen weiteren Pokalcoup der Alemannia sind auf jeden Fall gegeben.

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