Werder dreht Pokal-Fight

SID
Diego im Zweikampf mit Florian Kringe und Tamas Hajnal
© Getty

Claudio Pizarro hat Werder Bremen ins Viertelfinale des DFB-Pokals geschossen. Dank des Peruaners setzten sich die Hanseaten in einem eng umkämpften reinen Bundesliga-Duell bei Vorjahresfinalist Borussia Dortmund 2:1 (0:1) durch und revanchierten sich damit fast auf den Tag genau ein Jahr später für die Achtelfinal-Niederlage aus der vorigen Saison (1:2).

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Pizarro erzielte in der 80. Minute den Siegtreffer, nachdem zuvor Diego per Freistoß den Pfosten getroffen hatte, und sorgte damit für den erst zweiten Bremer Sieg im sechsten Pokal-Duell mit der Borussia.

Zuvor hatte der Portugiese Hugo Almeida (62.) die Dortmunder Führung von Alexander Frei (11.) ausgeglichen. Der Start ins Jubiläumsjahr mit dem 100. Geburtstag des BVB verlief damit ganz und gar nicht nach dem Geschmack der 74.000 Zuschauer.

Dem Feuerwerk vor dem Anpfiff auf dem Rasen folgte zwar die schnelle Führung des Schweizer Nationalspielers Frei, der Bremens Torhüter Tim Wiese völlig freistehend keine Chance ließ.

Klares Foul an Diego

Der Führungstreffer war zugleich das vorläufige Ende einer anfänglichen Drangperiode der Gastgeber, die sich in die eigene Hälfte zurückfallen ließen und auf Konter hofften. Doch der Schuss wäre beinahe nach hinten losgegangen, als Pizarro und auch Torsten Frings den Ausgleichstreffer auf dem Fuß hatten.

Glück hatte die Borussia zudem, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) ein Foulspiel an dem Bremer Spielmacher Diego nicht mit einem Elfmeter ahndete. Verärgert stellte Bremens Sportdirektor Klaus Allofs in der Halbzeitpause fest: "Ein klareres Foul als das an Diego gibt es nicht."

Pech hatte Dortmund unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff. Mit einem Pfostenschuss hätte Zidan für eine Vorentscheidung sorgen können. Der Ägypter vergab acht Minuten nach dem Wiederanpfiff eine weitere Möglichkeit, bevor Frei in aussichtsreicher Position das Bremer Tor nur um Zentimeter verfehlte.

Bremen mit mehr Spielanteilen

Die Bremer sahen sich durch ihre kämpferisch starke Vorstellung erstmals durch Almeida belohnt, der Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller mit einem beherzten Schuss aus 18 Metern überwand.

Bremen präsentierte sich über weite Strecken gegen die defensiven Dortmunder als das dominierende Team, ließ jedoch im Abschluss lange die letzte Konsequenz vermissen. Allerdings zeigte die Mannschaft von Coach Thomas Schaf nach einer enttäuschenden Bundesliga-Hinrunde gute Ansätze.

Mit Bremen dürfte bei der kommmenden Freitag beginnenden Rückrunde in der Liga wieder zu rechnen sein. Dortmund hingegen bleibt vor dem Heimspiel am kommenden Samstag gegen Bayer Leverkusen noch viel Arbeit, denn im Mittelfeld und Angriff lief vieles noch nicht rund.

Die Gastgeber hatten in Tinga und dessen brasilianischen Landesmann Felipe Santana seine besten Spieler. Bei den Bremern überzeugten besonders Nationalspieler Frings und Diego.

Überschattet wurde das Spiel durch einen tragischen Todesfall vor Beginn des Spiels. Ein offenbar alkoholisierter BVB-Fan stürzte das Treppenhaus der Dortmunder Südtribüne hinunter und starb im Krankenhaus.

Dortmund - Bremen: Daten und Fakten zum Spiel