"Deutsche rumpeln und siegen"

SID
Trotz guter Leistung schlichen die Österreicher um Bremens Junuzovic (l.) enttäuscht vom Platz
© Getty

Nach der knappen Niederlage in der WM-Qualifikation gegen den ewigen Rivalen aus Deutschland kann auch Österreichs Presse ihre Enttäuschung nur schwer verbergen. Die DFB-Elf hinterließ in der Alpenrepublik dagegen keinen bleibenden Eindruck. Auch Marko Arnautovic bekommt sein Fett weg.

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ÖSTERREICH: Arnautovic verstolpert Ausgleich. Bittere 1:2-Niederlage gegen "Dusel-Deutsche". Die ÖFB-Elf wird für eine starke Leistung nicht belohnt. Deutsche rumpeln und siegen. So sind sie, die Deutschen: In den entscheidenden Momenten waren "Jogis Jungs" eiskalt. Es bleibt dabei: Deutschland kann im Wiener Happel-Stadion einfach nicht überzeugen. Aber die DFB-Elf kann dort anscheinend auch nicht verlieren - außer gegen Spanien...

KURIER: Österreich machte gegen ein Topteam gute Figur und verlor trotzdem. Eine Niederlage, die hoffen lässt. Irgendwie durfte man daran glauben, dass der erste Sieg gegen Deutschland seit 1986 gelingen konnte. Und Cordoba 1978, der letzte Erfolg in einem Bewerbsspiel, liegt ohnehin schon viel zu lange wie ein vergammelter Knödel in einer verstauben Vitrine. Aber das Wunder fand nicht statt. Weil den Österreichern mit ihrer stets aggressiven Spielweise möglicherweise die Ruhe vor dem gegnerischen Tor fehlte.

OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN: Oh, wie tat das weh: Mindestens einen Punkt hätte sich Österreichs Fußball-Nationalteam im "Spiel des Jahres" gegen Deutschland verdient, am Ende stand man mit leeren Händen da. Vor allem Marko Arnautovic war nach dem Schlusspfiff ein Häufchen Elend. Der Bremen-Legionär weinte bittere Tränen, vergab er doch knapp vor dem Schlusspfiff eine Riesenchance auf den Ausgleich zum 2:2. Das Pfeifkonzert des Publikums galt jedoch ausnahmsweise nicht ihm, sondern ausschließlich den Referees, die als Buhmänner das Stadion verließen.

DER STANDARD: Ehrenhafte 1:2-Niederlage für Österreich. Die Deutschen sind eben eine humorlose Mannschaft. Bundestrainer Joachim Löw hat aber prinzipiell schon Recht behalten. Er erwartete ein "Match auf Augenhöhe" und einen "aggressiven Abnützungskampf". Beides ist eingetreten. Der Respekt vor den Einheimischen war groß, Löw lobte sie quasi in den Himmel. Vielleicht wollte er auch nur charmant sein.

DIE PRESSE: Österreich lieferte Deutschland einen harten Kampf, verlor aber mit 1:2. Es ist eine Niederlage von jener Sorte, auf die man aufbauen kann. Von Souveränität der Deutschen konnte am gestrigen Abend keine Rede sein.

HEUTE: Deutsche retteten sich gegen ÖFB zu Zittersieg. Ein Match, deckungsgleich zum letzten Heim-Duell mit Deutschland 2011. Und wieder hatte Österreich nicht das Glück auf seiner Seite und wartet nun schon seit 26 Jahren auf einen Sieg gegen den "großen Bruder". Marko Arnautovic, unser "Enfant Terrible", hätte dem ÖFB-Team zumindest einen Punkt retten können, doch der Bremen-Legionär, ansonsten mit einer guten Leistung, verstolperte kurz vor dem Ende.

Österreich - Deutschland - Daten und Fakten zum Spiel