Ein Remis in Russland und ein abschließender Sieg gegen Finnland würde dem DFB-Team somit sicher zur direkten WM-Qualifikation reichen. Den 30. Sieg im 43. Spiel unter Löw sicherten Kapitän Michael Ballack (14., FE), Miroslav Klose, der nach seiner Einwechslung zur Pause gleich zweimal erfolgreich (54./66.) war, und Lukas Podolski (70.).
Für Ballack, der durch seinen 95. Länderspiel-Einsatz mit Karl-Heinz Rummenigge und Sepp Maier gleichzog, war es bereits der 42. Treffer im DFB-Trikot.
Klose auf einer Ebene mit Klinsmann und Völler
Klose erzielte im 91. Spiel sogar schon sein 46. und 47. Tor. Der in der Bundesliga-Saison noch trefferlose WM-Torschützenkönig von 2006 überholte in der ewigen Torjägerliste dadurch Rummenigge und zog mit Rudi Völler und Jürgen Klinsmann gleich.
Podolski war im 66. Länderspiel bereits zum 34. Mal erfolgreich und zog mit Ulf Kirsten gleich.
Ab der 50. Minute agierte das DFB-Team in Überzahl. Aserbaidschans Kapitän Samir Abbassow, der mit einem Foul an Podolski bereits den Foulelfmeter vor dem 0:1 verschuldet hatte, sah wegen eines Fouls an Klose die Gelb-Rote Karte.
Aserbaidschan präsentierte sich leicht verbessert gegenüber dem 0:2 im Hinspiel in Baku, hat auch nach acht Spielen aber nur einen Punkt und ein Tor auf dem Konto.
Vier Änderungen in der Startelf
Vor nur 35.369 Zuschauern beim 25. Länderspiel in Hannover hatte Löw seine Startelf im Gegensatz zum 2:0-Erfolg gegen WM-Gastgeber Südafrika am vergangenen Samstag auf vier Positionen verändert.
In die Anfangsformation rückten Heiko Westermann und Per Mertesacker, die das Innenverteidiger-Pärchen bildeten, sowie Thomas Hitzlsperger und Podolski, der auf der linken Seite im Mittelfeld die erneut einzige Spitze Mario Gomez unterstützte.
Nicht zur Verfügung stand Verteidiger Arne Friedrich, der sich beim Aufwärmtraining am Vormittag eine Leistenzerrung zugezogen hatte. Für den Hertha-Kapitän sprang Westermann ein.
Neben Friedrich fehlten auch Marko Marin und Simon Rolfes, die wie der Wolfsburger Christian Genter nicht im Kader standen, und Serdar Tasci.
Starke deutsche Anfangsphase
Wegen der mysteriösen Infektionskrankheit von Robert Enke hütete erneut Rene Adler das Tor. Der Leverkusener bekam in der 37. Minute erstmals die Gelegenheit, sich auszuzeichnen, als er einen Schuss von von Mahir Schukurow parierte.
In der Anfangsphase waren die Gastgeber durchaus dominant.
Podolski, Mesut Özil und Bastian Schweinsteiger vergaben bereits vor dem Führungstreffer gute Chancen. So war ein berechtigter Strafstoß zur Führung nötig, den Ballack sicher verwandelte.
Zuschauer pfeifen zur Halbzeit
Da nach einer knappen halben Stunde jedoch ein deutlicher Bruch im Spiel zu bemerken war, wurde das DFB-Team zur Pause mit Pfiffen in die Kabine begleitet. Löw reagierte und brachte zur Pause Klose für Gomez und Andreas Beck für Marcel Schäfer.
Der Platzverweis für Aserbaidschans Kapitän spielte dem DFB-Team in die Karten. Danach hatte Deutschland leichtes Spiel. Nach schöner Vorlage von Philipp Lahm schoss sich Klose mit dem 2:0 aus der Krise, elf Minuten später legte er nach Vorlage von Beck aus spitzem Winkel nach.Podolski beseitigte schließlich die letzten Zweifel, als er nach Kopfball-Ablage von Ballack zum 4:0 einschoss. Özil hatte die beiden letzten Tore entscheidend eingeleitet.
Beste deutsche Spieler waren Klose, Lahm und Beck. Bei den Gästen überzeugte der glänzende Torhüter Kamdan Agajew.
Deutschland - Aserbaidschan: Daten & Fakten