Inters neuer Kaka und ein niederländischer Henry

Von Barbara Kuhn
Mit seinen 17 Jahren schon Stammspieler in Argentiniens Primera Division: Daniel Villalva (l.)
© Getty

Am Samstag (ab 19.45 Uhr im LIVE-TICKER) startet die U-17-WM in Nigeria, bei der sich jede Menge hoffnungsvolle Nachwuchstalente ins Rampenlicht spielen wollen. SPOX stellt fünf von ihnen vor, deren Namen man sich merken sollte.

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Mit dabei: Inters neuer Kaka, ein quirliger Gaucho, ein mexikanischer Emigrant, Genuas jüngster Serie-A-Spieler und ein niederländischer Henry.

Daniel Villalva (Argentinien): Ein kleiner, schmächtiger und unscheinbarer Stürmer der kleinen Gauchos verbreitet in den gegnerischen Abwehrreihen Angst und Schrecken: Daniel Alberto Villalva.

Als bester Torschütze seines Teams war er ein Garant für die souveräne WM-Qualifikation, in der Argentinien nur im Endspiel den starken Brasilianern im Elfmeterschießen unterlag. Der quirlige Angreifer ist mittlerweile Stammspieler in Argentiniens Primera Division, bei River Plate Buenos Aires.

Mustafi, Labus und Co. müssen im wohl entscheidenen Gruppenspiel der WM-Vorrunde gegen die Albiceleste auf der Hut sein, denn aufgrund seiner überdurchschnittlichen Fähigkeiten nimmt es Villalva bereits jetzt mit den gestandenen Verteidigern in Argentinien auf.

Stephan El Shaarawy (Italien): Sein Vorbild ist niemand geringeres als Kaka: Stephan El Shaarawy ist mit seinen jungen Jahren schon ein klassischer Regisseur und trägt zu Recht das Trikot mit der Nummer 10. Beim FC Genua kam er in der Serie A als jüngster Spieler der Geschichte zum Einsatz.

Der Sohn eines Ägypters und einer Italienerin verfügt über ein beeindruckendes taktisches Verständnis, eine tolle Technik und einen blitzschnellen Antritt. Kein Wunder, dass unter anderem die Scouts des FC Arsenal auf El Shaarawy aufmerksam wurden.

Angeblich soll der junge Spielmacher im Sommer aber für sechs Millionen Euro zu Real Madrid wechseln. Der FC Genua würde seinen Hoffnungsträger am liebsten nur für ein Jahr ausleihen, um ihn etwas Erfahrung sammeln zu lassen.

Philippe Coutinho Correira (Brasilien): Dreimal traf der torgefährliche Mittelfeldmann von Vasco da Gama bei nur vier Einsätzen für die kleine Selecao. Seit Bekanntgabe seines Wechsels ins Profiteam von Inter Mailand ist der Name Coutinho auch in Europa kein unbeschriebenes Blatt mehr.

Für eine Ablösesumme von 3,8 Millionen Euro unterschrieb der damals 16-Jährige einen Profivertrag und spielt ab der kommenden Saison statt in Brasiliens zweiter Liga in Italien neben den großen Inter-Stars.

Auch Real Madrid hatte Interesse am talentierten Youngster, dessen großes Vorbild Reals Superstar Kaka ist. Coutinho entschied sich aber für Mailand. Er sei dort gut behandelt worden und wolle unbedingt unter Mourinho in der für ihn besten Liga der Welt spielen.

Bryan Leyva (Mexiko): Ob die kleine Tricolor dem Vergleich mit der Goldenen U-17-Generation Mexikos standhalten kann, die 2005 unter anderem mit Hector Moreno und Giovani dos Santos in Peru den Titel holte, hängt auch von einem WM-Debütanten ab: Bryan Leyva.

Der Mexikaner, der mit seiner Familie schon früh in die Vereinigten Staaten emigrierte, unterschrieb im September einen Profi-Vertrag in der Major League Soccer beim FC Dallas. Damit ist er der erste Junior in der Vereinsgeschichte, der in den Profikader übernommen wird. Die Frage, für welche Nationalmannschaft er spielen wolle - Mexiko oder USA - stellte sich dem Ballkünstler nie. Er habe sich immer als Mexikaner gefühlt.

Einige ausländische Vereine sollen schon ihr Interesse an Leyva bekundet haben, bislang kam aber kein Deal zustande. Der Mittefeldmann aus Chihuahua absolvierte auch schon in Europa Probetrainings bei renommierten Ausbildungsklubs wie dem OSC Lille und Racing Santander.

Luc Castagnois (Niederlande): Neun Treffer in elf Spielen sind eine beeindruckende Bilanz. Luc Castagnois ist ein echter Torjäger, obwohl sein linker Fuß noch etwas schwach wirkt. Er stiftet ständig Unruhe im gegenerischen Strafraum und strahlt eine enorme Torgefahr aus. Bei der EM im Mai wurde der 17-Jährige zusammen mit Lennart Thy Torschützenkönig des Turniers.

Mit einem Profi-Vertrag bei Feyenoord Rotterdam ausgestattet, gilt der lange Schlacks bereits jetzt als Nachfolger von Thierry Henry, so sehr ähnelt seine Spielweise der des Superstars. Castagnois ist durchsetzungsfähig, kopfballstark und verfügt über eine enorme Schnelligkeit.

So verwundet es nicht, dass sich mit dem FC Arsenal, Liverpool und Chelsea auch die Topklubs der Premier League für den Niederländer interessieren. Auch der FC Bayern soll bereits seine Scouts nach Rotterdam geschickt haben, um Hollands Mega-Talent zu beobachten.

Der Spielplan der U-17-WM im Überblick