Hitzlsperger gewinnt Duell mit Rolfes

Von SPOX
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Am 11. Juni 2010 findet in Südafrika das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft statt. Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich in der Qualifikationsgruppe 4 auf einem guten Weg zum nächsten großen Fußball-Event.

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Zahlreiche deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Welttitelkämpfen, jedoch dürfen nur 23 Spieler mit nach Südafrika. Wer darf mit, wer bleibt zuhause? Bis zum Endturnier auf dem schwarzen Kontinent bewertet SPOX wöchentlich die Chancen der 39 potenziellen Kandidaten.

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

Michael Ballack: Im Heimspiel gegen Aufsteiger Hull setzte Ballack mit seinen Blues den Abwärtstrend der letzten Wochen fort. Der 32-Jährige lief beim 0:0 zum insgesamt 100. Mal für Chelsea auf und bot eine durchschnittliche Leistung. Hatte in seiner besten Szene die größte Torchance der Partie. Doch sein Freistoß aus 21 Metern traf nur das Außennetz. Wurde in der 73. Minute durch Deco ersetzt.
Fazit:
Kommt weiterhin nicht richtig in Tritt. Als Leader im Länderspiel gegen Norwegen dennoch in der ersten Elf gesetzt.

Tim Borowski: Schwere Zeiten für Boro: Zwar ist der Ex-Bremer vielseitig einsetzbar, aber an die erste Elf kommt er momentan nicht ansatzweise ran. Durfte gegen den BVB ganze 60 Sekunden ran, eine Ballberührung konnte er jedoch nicht verzeichnen.
Fazit: Je weniger Einsatzzeit der 28-Jährige beim FC Bayern bekommt, desto geringer werden die Chancen auf eine Nominierung ins DFB-Team.

Torsten Frings: Gegen Schalke mit enorm hohem Laufpensum. Versuchte, seine Führungsqualitäten auf dem Platz zur Geltung zu bringen. Rieb sich aber immer wieder in Zweikämpfen mit Jones und Westermann auf und machte sich durch einige Abspielfehler im Spielaufbau selbst das Leben unnötig schwer.
Fazit: Kämpft gegen Rolfes und Hitzlsperger um einen Platz im defensiven DFB-Mittelfeld für das Spiel gegen die Skandinavier. Frings' Vorteil: seine Routine. 

Christian Gentner: Der Schwabe spielte gegen Bochum unauffällig. Seine technischen Fähigkeiten blitzten nur sporadisch auf. Wie bei der gesamten Mannschaft wurden seine Offensivaktionen nach der Pause deutlich seltener. Nach 71 Minuten folgerichtig durch den defensiveren Schindzielorz ersetzt.
Fazit: Um sich in den Dunstkreis der Nationalelf zu spielen, wird er in den nächsten Partien mehr Glanzpunkte setzen müssen.

Thomas Hitzlsperger: Letzte Woche Flop, diese Woche Top: Zusammen mit Mario Gomez der entscheidende VfB-Mann gegen Leverkusen. Unüberwindbare Mauer auf der Sechser-Position und mit der Vorentscheidung durch seinen 125-km/h-Freistoßhammer in der 51. Minute.
Fazit: Hatte im direkten Duell gegen Rolfes, seinen Konkurrenten um einen Platz im DFB-Mittelfeld, klar die Nase vorn. Eindrucksvolles Empfehlungsschreiben für einen Startplatz im Spiel gegen Norwegen.

Jermaine Jones: Enorm hohes Laufpensum. Bestach wie gewohnt durch akkurate Aggressivität im Zweikampf. Leistete sich aber einige technische Schwächen im Spielaufbau und fiel zudem bei einer Monster-Grätsche gegen Özil negativ auf.
Fazit: Der Nutella-Boy muss endlich sein Temperament in den Griff bekommen, um bei Löw eine Chance zu erhalten. Die Quittung für seine technische Beschränktheit und sein oft zu hohes Engagement: Das Norwegen-Spiel muss Jones vor dem Fernseher verfolgen.

Sami Khedira: War enttäuscht über die Nichtnominierung für das Spiel am Mittwoch und lieferte gegen Leverkusen vor den Augen von Löw-Assistent Hansi Flick die Antwort auf dem Platz. Legte zusammen mit Hitzlsperger die spielstarken Barnetta, Vidal und Renato Augusto an die Kette. Sinkiewicz' Eigentor (90.) geht zu 90 Prozent auf sein Konto.
Fazit:
Wird von Tag zu Tag stärker und ist die Zukunft im defensiven deutschen Mittelfeld.

Marko Marin: Hans Meyer rüttelt am Selbstvertrauen des 19-Jährigen: Letzte Woche zu Beginn auf der Bank, stellte er den Flügelspieler gegen Hoffenheim auf der ungewohnten rechten Außenbahn auf. Marin fiel in Durchgang eins dennoch mit perfekter Ballbehandlung und unnachahmlichen Dribblings auf. Tauchte in der zweiten Hälfte jedoch völlig ab, wurde bereits in der 61. Minute ausgewechselt.
Fazit: Durchlebt in Gladbach momentan eine Krise. Wird im Test gegen Norwegen erstmal auf der Bank Platz nehmen müssen.

Mesut Özil: Der Neu-Nationalspieler tat sich gegen aggressive Schalker zunächst schwer und setzte nur wenige offensive Impulse. Im zweiten Durchgang stark verbessert und mit einigen guten Aktionen. Hatte seine beste Szene bei einem No-Look-Pass auf Rosenberg, der aber frei vor Neuer vergab.
Fazit:
Nach seiner Entscheidung, den Adler auf der Brust tragen zu wollen, darf sich Özil über einen Einsatz gegen Norwegen freuen - er wird spielen, bestätigte Flick am Montag.

Simon Rolfes: Bekam gegen den VfB aus dem defensiven Mittelfeld heraus keinen Zugriff auf das Spiel. Hatte zwar die meisten Ballkontakte aller Leverkusener, doch sein Passspiel und seine Abschlüsse waren unpräzise.
Fazit: Hat sich in der Partie vielleicht um die Chance auf einen Platz in der Startelf gegen Norwegen gebracht. Im direkten Vergleich zu Hitzlsperger um Längen schwächer.

Bastian Schweinsteiger: Über Schweinis Auftritt gegen Dortmund würde im Grundschul-Zeugnis stehen "war stets bemüht". Im Vergleich zu Ze Roberto und Ribery blieb er im offensiven Mittelfeld blass. Wurde in der 72. Minute durch seinen größten Konkurrenten Altintop ersetzt.
Fazit: Bei Löw ist Schweini trotz seiner schwankenden Leistungen bei Bayern weiterhin unumstritten - auch im Test gegen die Norweger.

Piotr Trochowski: Der kleine Dribbler war gegen den KSC stets engagiert, blieb jedoch oft glücklos. Mit Mladen Petric harmonierte er in Abschnitt eins prächtig. Gefahr strahlte Troche einmal mehr durch Standards aus. Nach etwa einer Stunde fand er nach einem tollen Schlenzer in KSC-Keeper Miller seinen Meister.
Fazit: Trotz seiner zuletzt schwankenden Leistungen derzeit im linken DFB-Mittelfeld gesetzt. Troches großes Plus: Das Eins-gegen-Eins und seine Standards als spezielle Fähigkeiten.

Tobias Weis: Das Hoffenheimer Kraftpaket fand gegen Mönchengladbach überhaupt nicht ins Spiel. Kaum Ideen in der Offensive, ungenaues Passspiel. Zudem konnte er seine Stärke im Zweikampfverhalten nie unter Beweis stellen. Gab mit dieser Vorstellung keine gute Empfehlung vor dem im Stadion weilenden Bundestrainer ab.
Fazit: Nach der erstmaligen Nominierung für das England-Spiel wurde Weis gegen Norwegen nicht berufen. Will er auf weitere Nominierungen hoffen, muss er an die starken Hinrunden-Auftritte anknüpfen. Das wird schwer genug.