Nations League in Ungarn: Neuer bleibt im Tor - Flick vertraut stärkster Elf

SID
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Hansi Flick vertraut im dritten Nations-League-Spiel am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Budapest gegen Ungarn seiner aktuell vermeintlich stärksten Elf. "Es tut gut, wenn man ein bisschen eingespielt ist", sagte der Bundestrainer und stellte klar: "Manuel Neuer wird spielen, wir werden da keine Änderung machen im Tor."

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Vor dem Kapitän dürften Jonas Hofmann, Niklas Süle, Antonio Rüdiger und David Raum verteidigen.

Möglich scheint trotz Flicks Einspielen-Ansage, dass davor das Duo Leon Goretzka und Ilkay Gündogan zum Zuge kommt und Joshua Kimmich pausiert.

In der Offensive ist der Einsatz von Serge Gnabry (Wade) fraglich, über rechts könnte daher Kai Havertz kommen. Links hat sich Jamal Musiala in die Mannschaft gespielt, in der Zentrale ist Thomas Müller nicht wegzudenken. Zudem ließ Flick durchblicken, dass auf der Neun wie gegen Italien (1:1) Timo Werner agieren wird.

"Nach England ist das das schwerste Spiel, das man haben kann", sagte Flick über die unangenehmen Ungarn: "Das ist eine Mannschaft, die sehr kompakt in der Defensive agiert, kaum was zulässt, kaum Räume freigibt. Es wird eine ganz große Aufgabe für uns."

Das Ungarn-Spiel ist auch deshalb speziell, weil es Erinnerungen weckt. Leon Goretzka formte mit seinen Händen ein Herz und schickte das starke Zeichen der Liebe an den aufgebrachten schwarzen Mob. Der besondere Torjubel des Nationalspielers vor einem Jahr lieferte eines der bleibenden Bilder der EURO. Jetzt trifft der Bayern-Profi mit dem Gespür für gesellschaftliche Themen die ungarischen Fans wieder, die mit ihren rassistischen und homophoben Ausfällen längst zum schlimmen Ärgernis im europäischen Fußball geworden sind.

Belastung: Flick appelliert an UEFA und FIFA

Flick versuchte, das Thema im Vorfeld klein zu halten. "Jeder Einzelne hat schon viele Spiele in aufgeheizter Stimmung gemacht", sagte er über die erwarteten Pfiffe, "das muss jeder auf diesem Niveau aushalten. Wir fokussieren uns auf unser Spiel, alles andere ist Nebensache."

Angesichts der dauerhaft hohen Belastung im Profifußball appellierte Flick abermals an die internationale Verbände, den Spielkalender zu entzerren. "Man sollte sich dem Ganzen mal irgendwann annehmen und fragen: Wie kann man den Spielern eine Pause gönnen, weil es enorm wichtig ist", sagte der Bundestrainer am Freitag: Das erwarte er "von den Experten in den Gremien, ob das die UEFA oder die FIFA ist. Sie sollten ein paar Maßnahmen festlegen."

Zum Abschluss einer langen Saison mit im Extremfall an die 60 Pflichtspielen seien die vier Nations-League-Partien "einfach zu viel", klagte Flick - gerade mit Blick auf die beiden vorangegangenen Pandemie-Jahre. "Wir hatten viele englische Wochen, eine kurze Sommerpause und fast keine Vorbereitung", erläuterte Flick, mit Beginn der WM-Saison gehe es demnächst im Spiel-Rhythmus "alle drei, vier Tage" bis zur Endrunde weiter.

"Wenn Urlaub wäre, würde ich nicht sagen: Pfui, Teufel! Jetzt ist Urlaub", sagte Nationalspieler Thomas Müller. Auch er nannte vier Begegnungen binnen elf Tagen "enorm viel", das sei "sicher nicht der Wunschtraum", aber: "Das ist unser Job, den wir erledigen müssen. Wir werden das absolut stemmen können."

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Ungarn: Gulacsi/RB Leipzig (32 Jahre/48 Länderspiele - Lang/Omonia Nikosia (29/49), Orban/RB Leipzig (29/31), Attila Szalai/Fenerbahce (24/25) - Fiola/Fehervar (32/46), Styles/FC Barnsley (22/4), Vecsei/Ferencvaros (28/9), Zsolt Nagy/Puskas Akademia (29/9) - Sallai/SC Freiburg (25/34), Szoboszlai/RB Leipzig (21/22) - Adam Szalai/FC Basel (34/82). - Trainer: Rossi

Deutschland: Neuer/Bayern München (36 Jahre/111 Länderspiele) - Hofmann/Borussia Mönchengladbach (29/12), Süle/Bayern München (26/38), Rüdiger/FC Chelsea (29/52), Raum/TSG Hoffenheim (24/7) - Goretzka/Bayern München (27/43), Gündogan/Manchester City (32/58) - Havertz/FC Chelsea (23/27), Müller/Bayern München (32/114), Musiala/Bayern München (19/13) - Werner/FC Chelsea (26/51). - Trainer: Flick

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