Rink, Cacau und das "Torkrokodil": Die "Transferaktionen" des DFB

 
An diesem Montag feiert Paulo Rink seinen 49. Geburtstag. Der Brasilianer spielte bei der EM 2000 für die deutsche Nationalmannschaft. Er ist nicht der einzige prominente Fall einer solchen "Transferaktion". Ein Überblick.
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An diesem Montag feiert Paulo Rink seinen 49. Geburtstag. Der Brasilianer spielte bei der EM 2000 für die deutsche Nationalmannschaft. Er ist nicht der einzige prominente Fall einer solchen "Transferaktion". Ein Überblick über die mal mehr, mal weniger geglückten Einbürgerungen des DFB.

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An diesem Montag feiert Paulo Rink seinen 49. Geburtstag. Der Brasilianer spielte bei der EM 2000 für die deutsche Nationalmannschaft. Er ist nicht der einzige prominente Fall einer solchen "Transferaktion". Ein Überblick.
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An diesem Montag feiert Paulo Rink seinen 49. Geburtstag. Der Brasilianer spielte bei der EM 2000 für die deutsche Nationalmannschaft. Er ist nicht der einzige prominente Fall einer solchen "Transferaktion". Ein Überblick.

RAINER BONHOF: Ja, tatsächlich: Welt- und Europameister Rainer Bonhof spielte zwar von Anfang an in der deutschen Jugendnationalmannschaft, war aber 1952 in Emmerich am Rhein geboren.
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RAINER BONHOF: Ja, tatsächlich: Welt- und Europameister Rainer Bonhof spielte zwar von Anfang an in der deutschen Jugendnationalmannschaft, war aber 1952 in Emmerich am Rhein geboren.

Die Hansestadt am Niederrhein war nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1960 an die Niederlande angegliedert worden, Bonhof entschied sich dennoch für den DFB.
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Die Hansestadt am Niederrhein war nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1960 an die Niederlande angegliedert worden, Bonhof entschied sich dennoch für den DFB.

So bestritt der damalige Niederländer 1969 sein erstes Länderspiel nicht mit, sondern gegen Oranje. Im Anschluss wurde er deutscher Staatsbürger.
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So bestritt der damalige Niederländer 1969 sein erstes Länderspiel nicht mit, sondern gegen Oranje. Im Anschluss wurde er deutscher Staatsbürger.

GERALD ASAMOAH: Gemeinsam mit seiner Familie war Asamoah aus Ghana nach Deutschland geflohen, im Mai 2001 debütierte er nach erfolgreicher Einbürgerung für die DFB-Elf. Im Länderspiel gegen die Slowakei gelang ihm direkt ein Tor.
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GERALD ASAMOAH: Gemeinsam mit seiner Familie war Asamoah aus Ghana nach Deutschland geflohen, im Mai 2001 debütierte er nach erfolgreicher Einbürgerung für die DFB-Elf. Im Länderspiel gegen die Slowakei gelang ihm direkt ein Tor.

Es folgten die WM-Teilnahmen 2002 und 2006. Doch trotz seines sportlichen Erfolges musste Asamoah rassistische Beleidigungen über sich ergehen lassen.
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Es folgten die WM-Teilnahmen 2002 und 2006. Doch trotz seines sportlichen Erfolges musste Asamoah rassistische Beleidigungen über sich ergehen lassen.

"Es ist ein Schmerz, den man in sich trägt und nicht verdrängen kann", sagte der langjährige Schalke-Profi im Zuge der Dokumentation Schwarze Adler.
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"Es ist ein Schmerz, den man in sich trägt und nicht verdrängen kann", sagte der langjährige Schalke-Profi im Zuge der Dokumentation Schwarze Adler.

CACAU: Geboren in Brasilien gilt Cacau oft als Musterbeispiel für geglückte Einbürgerung. Der Angreifer kam als 18-Jähriger nach Deutschland, spielte sich von der 5. Liga in die Bundesliga hoch und erhielt 2009 auf private Initiative den deutschen Pass.
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CACAU: Geboren in Brasilien gilt Cacau oft als Musterbeispiel für geglückte Einbürgerung. Der Angreifer kam als 18-Jähriger nach Deutschland, spielte sich von der 5. Liga in die Bundesliga hoch und erhielt 2009 auf private Initiative den deutschen Pass.

Erst danach kam er zu seinem Debüt in der DFB-Auswahl. Bis Januar war Cacau Integrationsbeauftragter des DFB und warnte wie Asamoah vor dem nicht versiegenden Rassismus-Problem im Fußball.
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Erst danach kam er zu seinem Debüt in der DFB-Auswahl. Bis Januar war Cacau Integrationsbeauftragter des DFB und warnte wie Asamoah vor dem nicht versiegenden Rassismus-Problem im Fußball.

SEAN DUNDEE: Der gebürtige Südafrikaner war 1997 der Vorreiter in Sachen beschleunigter Einbürgerung. Das "Torkrokodil" hatte zwischen 1995 und 1997 als Stürmer des KSC in der Bundesliga 33-mal getroffen und sich damit ins Blickfeld des DFB gespielt.
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SEAN DUNDEE: Der gebürtige Südafrikaner war 1997 der Vorreiter in Sachen beschleunigter Einbürgerung. Das "Torkrokodil" hatte zwischen 1995 und 1997 als Stürmer des KSC in der Bundesliga 33-mal getroffen und sich damit ins Blickfeld des DFB gespielt.

In der Folgesaison stieg er allerdings mit dem KSC ab und machte vor allem Schlagzeilen mit privaten Querelen und einem erzwungenen Wechsel zum FC Liverpool. Für Deutschland spielte Dundee nie.
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In der Folgesaison stieg er allerdings mit dem KSC ab und machte vor allem Schlagzeilen mit privaten Querelen und einem erzwungenen Wechsel zum FC Liverpool. Für Deutschland spielte Dundee nie.

PAULO RINK: Bei Paulo Rink war das beschleunigte Einbürgerungsverfahren gar nicht einmal nötig. Der gebürtige Brasilianer konnte einen Urgroßvater vorweisen, der 1904 von Deutschland nach Brasilien ausgewandert war.
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PAULO RINK: Bei Paulo Rink war das beschleunigte Einbürgerungsverfahren gar nicht einmal nötig. Der gebürtige Brasilianer konnte einen Urgroßvater vorweisen, der 1904 von Deutschland nach Brasilien ausgewandert war.

Durch seine zehn Tore in der Saison 1999/2000 für Bayer Leverkusen wurde Rink für die EM in Belgien und den Niederlanden nominiert, wo er beim desaströsen Vorrunden-Aus in allen drei Spielen zum Einsatz kam.
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Durch seine zehn Tore in der Saison 1999/2000 für Bayer Leverkusen wurde Rink für die EM in Belgien und den Niederlanden nominiert, wo er beim desaströsen Vorrunden-Aus in allen drei Spielen zum Einsatz kam.

Danach ging es mit Rinks Karriere steil bergab: Bis zu seinem Karriereende 2007 folgten u.a. die Stationen Nürnberg, Cottbus, Nikosia, Arnheim und Jeonju (Südkorea). Nach dem Ende seiner aktiven Karriere ging Rink in die Politik.
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Danach ging es mit Rinks Karriere steil bergab: Bis zu seinem Karriereende 2007 folgten u.a. die Stationen Nürnberg, Cottbus, Nikosia, Arnheim und Jeonju (Südkorea). Nach dem Ende seiner aktiven Karriere ging Rink in die Politik.