Jürgen Klinsmann versteht Joachim Löws Rücktritt: "Kann es nachvollziehen"

Von SPOX
Jürgen Klinsmann versteht den vorzeitigen Rücktritt seines Nachfolgers Joachim Löw als Bundestrainer im Anschluss an die anstehende Europameisterschaft.
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Jürgen Klinsmann versteht den vorzeitigen Rücktritt seines Nachfolgers Joachim Löw als Bundestrainer im Anschluss an die anstehende Europameisterschaft.

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"Ich kann es nachvollziehen, dass er es vor dem Turnier gesagt hat", sagte Klinsmann im Interview mit SPOX und DAZN. "Er hat es so viele Jahre top gemacht, natürlich mit ein paar Enttäuschungen - Russland 2018 steckt bei vielen Fans noch in den Gliedern."

Das damalige Scheitern in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft sei laut Klinsmann aber nicht nur auf Löw zurückzuführen: "Es ist der Wille jedes einzelnen Spielers, gepaart mit der Teamchemie, der ein solches Turnier erfolgreich oder nicht erfolgreich werden lässt. Da muss jeder Spieler in den Spiegel schauen und bereit sein, sieben oder acht Wochen alles zu geben."

Jürgen Klinsmann über die turbulente Situation beim DFB

Als Top-Favorit auf Löws Nachfolge gilt der scheidende Trainer des FC Bayern München Hansi Flick. Völlig offen ist dagegen die Suche des DFB nach einem neuen Präsidenten. Fritz Keller war nach seinem Nazi-Vergleich zurückgetreten und wird bis zum DFB-Bundestag Anfang 2022 interimistisch von Dr. Rainer Koch vertreten.

"Das ist über die letzten Jahrzehnte leider alles sehr politisch geworden. Viele Entscheidungen sind im Nachhinein nicht nachvollziehbar", kritisiert Klinsmann die Strukturen des DFB. Seiner Meinung nach war der Abschied von Wolfang Niersbach im Jahr 2015 in Folge von Ermittlungen gegen seine Person im Zuge eines mutmaßlichen Stimmenkaufs bei der WM-Vergabe 2006 an Deutschland Ursprung aller Probleme.

"Ich habe mich unglaublich geärgert, als Wolfgang Niersbach, der über Jahrzehnte einen super Job gemacht hatte, hinauskomplimentiert wurde, obwohl er nie etwas Falsches gemacht hat. Wäre er heute noch Präsident, wären wir im ruhigen Fahrwasser und hätten nicht diese Nebenkriegsschauplätze", sagte Klinsmann.

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