DFB-Team - Drei Brennpunkte nach der Nordmazedonien-Blamage: In-Game-Coaching, Chancenwucher und Stoff für die Bierhoff-Kritiker

Beim DFB-Team herrscht nach der Pleite gegen Nordmazedonien Katerstimmung.
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DIE MANNSCHAFT

Bei aller berechtigten Kritik an Löw müssen sich auch die Spieler Vorwürfe gefallen lassen. Momentan ist die deutsche Mannschaft nur eine Ansammlung von Top-Spielern und welchen, die es möglicherweise noch werden können. Homogenität? Fehlanzeige. Wenngleich seit dem 0:6 in Spanien zwar weitaus mehr kommuniziert wird: Man hat nicht das Gefühl, dass eine geschworene Einheit auf dem Platz steht, die füreinander arbeitet.

Die fehlende Dynamik und Energie im Spiel mit, vor allem aber im Spiel ohne Ball kann nicht nur mit Müdigkeit entschuldigt werden. Wenn sich schon Nordmazedonien aus dem alibihaften deutschen Pressing befreien kann, was machen dann Frankreich und Portugal im Juni?

Gewiss, im Vorfeld der EM wird auch im taktischen Bereich mehr einstudiert werden können, aber Grundtugenden wie Kampfgeist lassen sich nicht trainieren. Ebenso wenig wie die Verwertung hochkarätiger Chancen. Timo Werner war nicht der einzige Spieler, der vor dem Tor des Weltranglisten-65. versagte. Auch Gnabry und Goretzka ließen am Mittwochabend Top-Gelegenheiten liegen. So ergab sich eine Torschussstatistik von 3:2 für Nordmazedonien. Ein Armutszeugnis, zumal es sich bei einem der beiden deutschen Schüsse aufs nordmazedonische Tor um den eher glücklich zustande gekommenen Elfmeter durch Ilkay Gündogan handelte.

"Das ist nicht unser Anspruch", räumte der als einziger Spieler für Pressefragen zur Verfügung stehende Profi von Manchester City ein und gelobte Besserung. Bei der EM müssen er und seine Kollegen zur Abwechslung auch mal Worten Taten folgen lassen. Die nach den stabil und konstant wirkenden Leistungen vergangene Woche erzeugte Aufbruchstimmung ist nun jedenfalls dahin. Und ob sie sich einzig durch die Reaktivierung ausgebooteter Weltmeister zurückholen lässt, darf bezweifelt werden.

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