DFB, U21-EM - Erkenntnisse zum Auftaktsieg der deutschen U21: Kuntz' Maßnahmen zünden - Warten auf Moukoko

Von Philipp Schmidt
Beim Turnierstart bei der U21-EM war Moukoko zum Zuschauen verdammt.
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2. Trotz Auftaktsieg: Moukoko würde dem Spiel guttun

"Das 1:0 war der Türöffner, und dann haben alle befreit Fußball gespielt. Ich bin echt froh, dass wir es so hinbekommen haben", konstatierte Kuntz nach dem dreifachen Punktgewinn und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sich die Aussage "Deutschland kommt schlecht ins Turnier rein und keiner weiß warum" nicht bewahrheitete.

Eine Aussage, die allerdings impliziert, dass von Leichtigkeit vorher nicht allzu viel zu spüren war. Dies bestätigte Kuntz, der in der Pause von seiner Offensive eine höhere Positionstreue einforderte und zur Rolle von Mergim Berisha im 4-2-3-1-System sagte: "Mergim sollte hängend spielen, das hat in der ersten Halbzeit nicht so gut geklappt. Wir hatten zu viele Kontakte, das Spiel nicht schnell genug gemacht."

Eine ordentliche Anfangsphase war nicht von Erfolg gekrönt, danach agierte das deutsche Team gegen eine massive ungarische Verteidigungsmauer zunehmend ideenlos. Es fehlte an Schärfe im Passspiel, es mangelte an Spielern, die durch gewinnbringende Eins-gegen-Eins-Aktionen Raum schaffen und gefährliche Aktionen kreieren können.

Eine Rolle, die für Youssoufa Moukoko wie gemacht scheint. Der 16-Jährige hatte bei seinen bisherigen 15 Profieinsätzen für den BVB auf höherem Niveau angedeutet, dass er zumindest in überschaubarem Umfang für Belebung im Spiel sorgen kann und eine ordentliche Portion Unbekümmertheit mitbringt.

Beim Turnierstart bei der U21-EM war Moukoko zum Zuschauen verdammt.
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Beim Turnierstart bei der U21-EM war Moukoko zum Zuschauen verdammt.

Moukoko angeschlagen: EM-Einsatz dennoch wahrscheinlich

Das BVB-Juwel hatte jedoch beim Aufwärmen einen Schlag abgekommen und musste deshalb passen: "Die Physios und unser Doc sagen alle, dass es besser ist, wenn er heute draußen bleibt", sagte Kuntz. Es handele sich um eine "Muskelverletzung durch Prellung", die jedoch nicht allzu schwerwiegend sein soll. Zum medizinischen Stab der Dortmunder habe es bereits Kontakt gegeben.

Die Chancen stehen gut, dass Moukoko in den weiteren beiden Spielen am Samstag und Mittwoch noch mitwirken kann. Die Einwechslungen der Offensivspieler Florian Krüger oder auch Mateo Klimowicz zeigen: Einen Spieler wie Moukoko, der eine solche Kombination aus Schnelligkeit, technischen Fähigkeiten und Abschlussstärke vereint, ist unter den Reservisten nicht zu finden.

Sollte es tatsächlich zu seinem Debüt bei der U21 kommen - bisher lief er zweimal für die U21 und viermal für die U16 auf -, würde er einen weiteren Rekord sein Eigen nennen. Im Falle eines Einsatzes wäre er mit großem Abstand der jüngste Spieler bei einer U21-EM aller Zeiten (bisher der Franzose Basile Boli mit 17 Jahren, einem Monat und 26 Tagen).