DFB: Pressekonferenz mit Bundestrainer Joachim Löw im Liveticker zum Nachlesen

Von SPOX
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© getty

Nach seiner Verkündung, das Amt als Nationaltrainer nach der EM im Sommer niederzulegen, hat sich Joachim Löw am Donnerstag auf einer Pressekonferenz über die Gründe für diesen Schritt geäußert. Hier könnt Ihr die PK mit Löw, Präsident Fritz Keller und Sportdirektor Oliver Bierhoff im Liveticker nachlesen.

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Löw sagte: "Im letzten Jahr - völlig unabhängig vom Spanien-Spiel - hatte ich mehr Zeit zum Nachdenken. Ich habe mir damals vorgenommen, im Februar/März ganz konkret Gedanken zu machen. Wo stehe ich? Was habe ich für ein Gefühl für die Zukunft? Das habe ich gemacht und bin zum Schluss gekommen, dass es für mich persönlich der richtige Zeitpunkt ist, den Stab an einen anderen Trainer weiterzugeben."

Der DFB will die Suche nach einem deutschen Nachfolger für Löw mit Ruhe und Akribie angehen. "Wir haben alle Zeit der Welt. Wir werden in aller Sorgfalt die Nachfolge sondieren", sagte Keller.

Löw (61) hatte am Dienstag angekündigt, sich im Anschluss an die EM nach 15 Jahren aus dem Bundestrainer-Amt zurückzuziehen. Seine Trainerkarriere soll damit allerdings noch nicht beendet sein. "Ich war nicht vom Blitz getroffen, aber das sitzt tief", sagte Bierhoff. "Ich wäre auch überzeugt davon, dass Löw den Weg gut weitergeführt hätte."

Er werde die Sondierung gewissenhaft leiten: "Im Hinterkopf hatten wir so einen Fall immer. Jetzt geht es ans Eingemachte. Wir haben absolut keine Zeitnot. Die Entscheidung ist wichtig, aber nicht dringend. Wir haben gute deutsche Trainer hier, im Ausland und im DFB."

Wunschnachfolger Jürgen Klopp (FC Liverpool) hat bereits klar und deutlich abgewunken, ebenso Julian Nagelsmann (RB Leipzig). Als heiße Kandidaten gelten Bayern-Trainer Hansi Flick, der frühere Leipziger Coach Ralf Rangnick und U21-Trainer Stefan Kuntz. Einen Trainer aus dem Ausland (u.a. der Name Arsene Wenger kursierte zuletzt) schloss Bierhoff aus: "Ich sehe die Chancen gering, wenn ich mir den Markt anschaue. Ich sehe aktuell keinen ausländischen Trainer", sagte der DFB-Direktor.

Löw über eine mögliche Rückkehr von Müller und Hummels

Eine kicker-Meldung über eine Rückkehr der aussortierten Weltmeister Thomas Müller und Mats Hummels ließ Löw unterdessen unbestätigt. "Ich habe die Tür weder geöffnet noch geschlossen. Man muss sich überlegen, ob man in der Pandemie den Umbruch unterbrechen muss", sagte Löw. "Vor einem Turnier hinterfrage ich immer alles noch mal. Das machen wir jetzt auch - im Mai."

Generell denke er nicht daran, "was Entscheidungen für eine öffentliche Wirkung haben. Das habe ich nie gemacht", betonte der Bundestrainer. Der kicker hatte am Donnerstag berichtet, Löw werde sowohl Müller (31) von Bayern München als auch Innenverteidiger Hummels (32) von Borussia Dortmund in den Kader für die Europameisterschaft (11. Juni bis 11. Juli) berufen. Beide hat Löw wie auch Jerome Boateng (ebenfalls München) seit zwei Jahren nicht mehr nominiert.

DFB: Pressekonferenz mit Löw und Bierhoff: Der Liveticker zum Nachlesen

14.33: Und das war es auch schon.

14.31: Bierhoff über die Zukunft des Trainerteams: "Das hängt von dem neuen Cheftrainer ab. Es ist üblich, dass der seine engsten Vertrauten aussuchen kann. Das ist der Schritt, wenn man einen Kandidaten hat und sich mit ihm auseinandersetzt."

14.24: Löw über Spieler-Reaktionen: "Mein Spieler, unsere Spieler sind intelligent, ehrgeizig und ambitioniert. Ich weiß nicht, ob es ihnen einen besonderen Kick gibt. Das glaube ich eigentlich nicht. Sie werfen so oder so alles rein. Mit einigen Spielern habe ich in der Tat gesprochen, ich konnte aber nicht alle anrufen. Mir war es wichtig, dass die Spieler, die schon lange mit mir zusammenarbeiten wie der Ilkay, der Toni Kroos oder der Manuel Neuer, es von mir persönlich erfahren."

14.21 Keller über die Trainersuche: "Es wird letztendlich das Präsidium entscheiden."

14.20: Bierhoff über die EM-Austragung in zwölf Ländern: "Wir sind in ständigem Austausch mit der UEFA. Es ist eine Fahrt auf Sicht, täglich rechnet man mit neuen Informationen. Unser aktueller Stand ist, dass die UEFA mit einer Austragung in zwölf Ländern plant."

14.19: Bierhoff über einen möglichen Trainer aus dem Ausland: "Man kann sich auch nach ausländischen Trainern umsehen. Aber ich sehe die Chancen gering, wenn ich mir den Markt anschaue. Ich sehe aktuell keinen ausländischen Trainer."

14.18: Bierhoff über Rangnick: "Was Kandidaten sagen oder wie ich sie sehe, da werde ich nichts dazu sagen."

14.12: Keller über die Trainersuche: "Es gibt keine Denkverbote, alles ist möglich. So müssen wir an die Sache herangehen."

14.10: Bierhoff über die Trainersuche: "Eine zeitliche Vorgabe geben wir uns nicht. Wir haben im September wieder Spiele, das sollte nicht zwei Tage vorher geschehen. Wir werden nicht in bestehende Verträge eingreifen. Es passiert nur in Abstimmung mit den jeweiligen Vereinen."

14.08: Löw über seine persönliche Zukunft: "Ich kann nichts ausschließen. Darüber habe ich mir keine konkreten Gedanken gemacht. Das habe ich verworfen. Natürlich ist die emotionale Bindung zum DFB vorhanden und sehr, sehr groß. Ab jetzt und heute gilt meine völlige Konzentration der EM. Ich habe keine Gedanken, was darüber hinausgeht."

14.07: Löw über Flick: "Wie mein Verhältnis zu Hansi ist, weiß jeder. Jeder kennt die Qualität von Hansi. Es ist nicht meine Aufgabe, über einen Nachfolger zu sprechen. Ich möchte nicht in irgendeine Richtung was sagen. Ich glaube, dass die Entscheidung beim DFB und bei Oliver in guten Händen liegt."

14.05: Bierhoff über Kompetenzen eines neuen Trainer: "Die Kriterien sind eine technische Kompetenz, schnell auf gewisse Dinge reagieren zu können, eine kommunikative Kompetenz, mit Druck umgehen zu können."

14.03: Keller über die Zukunft: "Ein Verband hat die Aufgabe in Generationen zu denken. Jetzt ist wichtig, morgen ist wichtiger, übermorgen am wichtigsten. Wir müssen aufpassen, dass wir wegen der Corona-Krise keinen Jahrgang verlieren."

14.00: Löw über die Zukunft: "Kimmich, Goretzka, Sane, Gnabry und einige andere sind auf dem Weg zu ihrem Zenit. 2010 hatten wir eine ähnliche Situation, vorher hatten wir auch einige schwierige Jahre. Da sind wir auch hinterhergehinkt. 2010 hatten wir eine ganz junge Mannschaft mit wenig Turniererfahrung. Diesen Spielern hat man den Raum gegeben und vier Jahre später waren sie auf dem absoluten Limit und wir sind Weltmeister geworden."

13.56: Löw über ein mögliches Comeback von Müller, Hummels und Boateng: "Ich würde mir wünschen, dass man mir zuhört. Ich habe die Tür weder auf, noch zugemacht. Einen Umbruch sollte man unter normalen Umständen nicht unterbrechen. Bei einem Turnier hinterfrage ich alles. Was wollen wir erreichen? Wie sieht unsere Spielweise aus? Wie kann die Zusammensetzung einer Mannschaft funktionieren? Diese Überlegungen mache ich mir jetzt für das Turnier - dann wird man sehen. Wenn der Trainer diese Entscheidung trifft ist er ein Umfaller, wenn er die andere trifft, dann ist er stur. Ich mache diese Aufgabe nicht, um meinen Job zu behalten. Sondern mache das, wovon ich persönlich überzeugt bin."

13.55: Bierhoff über eine Frau als Bundestrainerin: "Ich würde nie etwas ausschließen."

13.50: Löw über Kritik in den letzten Monaten: "Das hat meine Entscheidung nicht beeinfluss. Der Umbruch war nötig. Das 0:6 war ein Rückschlag, der uns maßlos enttäuscht hat. Wir waren auf einem sehr guten Weg. Wir hatten mit Widerwärtigkeiten zu kämpfen. Natürlich stellt man sich als Trainer eine andere Entwicklung vor. Wir hatten eine zehnmonatige Pause, unterschiedliche Mannschaften, keine Trainingsmöglichkeiten, viele Verletzung. Ich habe in der Mannschaft aber immer die Energie gespürt. Ich habe die Entscheidung nicht im November, sondern in den letzten Wochen getroffen. Das gute Gefühl Richtung EM ist bei mir vorhanden."

13.47: Bierhoff über die Trainersuche: "Wir sind sehr schnell mit dem Präsidialausschuss zusammengekommen. Es ist nicht so, dass man sich erst ab heute mit solch einem Gedanken beschäftigt. Natürlich hatte man das im Hinterkopf. Ich habe immer Kontakte und Gespräche eingeholt, auch wenn das nicht unbedingt nötig war. Jetzt geht es ans Eingemachte. Wir haben absolut keine Zeitnot, es ist keine dringende Entscheidung. Ich werde in der nächsten Zeit keine Kandidaten kommentieren oder Zwischenmeldungen abzugeben. Wir werden unsere Entscheidung nicht nach Umfragewerten treffen. Am Ende wird das Präsidium das entscheidende Gremium sein."

13.45: Bierhoff: "Die Europameisterschaft ist jetzt das Wichtigste. Der Fokus ist nach der PK voll auf dieses Ziel gerichtet. Jogi zu feiern, da wird nicht ein Abend oder eine Grußrede reichen. Da muss man mehr machen. Das wird passieren."

13.42: Bierhoff: "Die Nachricht hat mich nicht wie ein Blitz getroffen, aber wir hatten ein ganz besonderes Verhältnis. Wir haben viele schöne und schwierige Momente erlebt und ein absolutes Vertrauensverhältnis. Das sitzt erstmal tief, weil man eng verbunden ist, und weil ich inhaltlich von Joachim Löw weiter voll überzeugt bin. Wenn man sich so gut kennt, dann weiß man, was in einem Menschen vorgeht. Ich bedauere das sehr. Er hat Spieler entwickelt, sie aufgebaut. Ich kann mich an viele Momente erinnern, als er zu Spielern gehalten hat, die in ihren Vereinen Probleme hatten."

13.37: Löw: "Im letzten Jahr - völlig unabhängig vom Spanien-Spiel - hatte ich mehr Zeit zum Nachdenken. Ich habe mir damals vorgenommen, im Februar/März ganz konkret Gedanken zu machen. Wo stehe ich? Was habe ich für ein Gefühl für die Zukunft? Das habe ich gemacht und bin zum Schluss gekommen, dass es für mich persönlich der richtige Zeitpunkt ist, den Stab an einen anderen Trainer weiterzugeben. Ich bin der Meinung, dass der Umbruch von 2019 absolut richtig war. Die Spieler haben ein unglaubliches Potenzial. Sie werden ihren Höhepunkt vielleicht 2024 erleben bei diesem Turnier im eigenen Lande. Das muss wie 2006 zu einer Explosion führen. Was wir 2006 erlebt haben war Begeisterung bei der Mannschaft und in der Gesellschaft. Es hat dazu geführt, dass Deutschland in einem neuen Licht erschienen ist. Das soll auch 2024 wieder so sein. Ich sehe mich 2024 nicht mehr in dieser Position. Ein neuer Trainer braucht ein bisschen Zeit. Bei der Nationalmannschaft ist ein Zeitraum von drei Jahren für so ein Turnier der richtige. Es soll nicht daran scheitern, dass ein Trainer auf seinem Stuhl klebt. Deshalb habe ich die Gespräche gesucht, vor allem mit dem Oliver (Bierhoff). Dann bin ich auf den Präsident zugegangen. So ist meine Entscheidung gereift."

13.34: Jetzt Löw: "15 Jahre sind geradezu eine Ewigkeit. Ich bin sehr, sehr dankbar für diese Zeit. Seit 2006 habe ich immer das Vertrauen und die Rückendeckung, dich ich in meiner Position gebraucht habe. Ich bin auch den Menschen dankbar, mit denen ich diesen langen Weg gehen konnte: Bierhoff, Köpke, Flick, Schneider, Sorg, Siegenthaler. Wir waren immer füreinander da und das ist das, was am Ende bleibt. Ich bin stolz auf die gemeinsamen Erfolge und dankbar für Niederlagen, weil wir darauf Kraft geschöpft und einiges gelernt haben. Wir haben die WM gewonnen, mit einer jungen Mannschaft auch den Confed-Cup: Dafür bin ich dankbar."

13.33: Keller über die Zukunft: "Ich bin großartig, dass du Jogi eine großartige EM spielen wirst. Das wird den Spielern einen neuen Kick geben, weil ich weiß, wie sehr sie dich schätzen. Sie werden dir ein großartiges Abschiedsgeschenk geben."

13.31: Fritz Keller über Löws Entscheidung: "Jogi Löw leitet mit seiner Entscheidung eine neue Ära ein. Ich bin der Meinung, dass es zum richtigen Zeitpunkt ist - aus unterschiedlichen Gründen. Ich bin Jogi Löw tief dankbar. Er ist der Welttrainer, 120 Siege, fünfmal Halbfinale, Weltmeisterschaft. Ich will nicht zur großen Laudation ansetzen. Das wollen wir machen, wenn die Europameisterschaft vorbei ist. Ich bin dankbar, dass uns Jogi die Zeit gegeben hat, in aller Ruhe die Nachfolge zu regeln. Wir haben alle Zeit der Welt. Vielen, vielen Dank Jogi für deine Offenheit."

13.30: Es geht los.

Vor Beginn:

Ein weiteres Thema dürften die Personalien Thomas Müller und Mats Hummels werden. Wie der kicker berichtet, werden die beiden Routiniers zur EM in das DFB-Aufgebot zurückkehren. Bestätigt Löw die Gerüchte?

Vor Beginn:

Am Dienstag erklärte Löw, seinen ursprünglich bis 2022 laufenden Vertrag nach der EM vorzeitig aufzulösen. "Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkeit, gleichzeitig aber weiterhin mit einer ungebrochen großen Motivation, was das bevorstehende EM-Turnier angeht." Löw hatte nach zwei Jahren als Klinsmann-Assistent das Amt 2006 übernommen und 2014 in Rio bei der WM seinen großen Triupmph gefeiert.

Vor Beginn:

Los geht's heute um 13.30 Uhr. Mit dabei sind auch DFB-Präsident Fritz Keller sowie Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff.

Vor Beginn:

Herzlich willkommen zur Pressekonferenz mit Bundestrainer Joachim Löw.

DFB-Team: Die kommenden Spiele im Überblick

Bevor die deutsche Mannschaft in die Europameisterschaft startet, stehen noch drei Partien in der Qualifikation für die Winter-WM 2022 in Katar an. Weitere Gegner in der Gruppe J sind Liechtenstein und Armenien.

TerminWettbewerbOrtGegner
25.03.2021WM-QualifikationDuisburgIsland
28.03.2021WM-QualifikationBukarestRumänien
31.03.2021WM-QualifikationDuisburgNordmazedonien
15.06.2021EMMünchenFrankreich
19.06.2021EMMünchenPortugal
23.06.2021EMMünchenUngarn