DFB-PK: Löw will auf Schulz bauen - Brandt mit Lobeshymne auf Dahoud

Von SPOX
Joachim Löw nominierte mit Florian Wirtz und Jamal Musiala zwei Neulinge.
© imago images / Nordphoto

Vor dem Freundschaftsspiel gegen die Türkei am Mittwoch haben sich Bundestrainer Joachim Löw sowie Kai Havertz und Julian Brandt gegenüber der Presse geäußert. Löw verriet bereits ein paar Spieler, die gegen die Türkei beginnen werden. Havertz sprach über seinen Chelsea-Wechsel und Brandt lobte DFB-Neuling Mahmoud Dahoud.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Zudem bangt der Bundestrainer Joachim Löw besonders für die beiden Nations-League-Spiele in der Ukraine am Samstag und drei Tage später gegen die Schweiz in Köln um den Einsatz von Toni Kroos und Timo Werner. "Kroos steht ein bisschen auf der Kippe", sagte Löw am Dienstag in Köln.

Kroos plagt sich mit einer Verletzung am linken mittleren Gesäßmuskel herum, er soll aber am Mittwoch zur Nationalmannschaft reisen. Für das Testspiel gegen die Türkei war Kroos ohnehin nicht vorgesehen. Werner klagte zuletzt über grippeähnliche Symptome.

Die wichtigsten Aussagen der PK im Überblick:

  • Löw über die aktuelle Phase des Umbruchs: "Es sind verschiedene Etappen, die Nations League, dann auch die Testspiele. Im September haben wir einiges aufgearbeitet. Es ist ein Muster bei uns zu erkennen, mit Beginn 2018. Was Einsatz betraf, konnte ich keinem Spieler einen Vorwurf machen. Es gibt aber Dinge, über die man reden muss. Wenn wir in Führung sind zum Beispiel. Wir haben uns um den Lohn der Arbeit gebracht."
  • Löw weiter über die mögliche Aufstellung: "Wenn ich Spieler einlade, gibt es für sie immer eine berechtigte Hoffnung, dass sie eingesetzt werden. Das habe ich auch vor, wir können sechs Wechsel vornehmen. Wie die Aufstellung aussieht, werde ich heute Abend mit meinen Trainern besprechen. Heute ist das erste gemeinsame Training. Wir haben entschieden, dass Bernd Leno im Tor beginnt. Kai Havertz wird auch auf jeden Fall von Anfang an spielen. Ansonsten sind Emre Can, Matze Ginter, Toni Rüdiger oder Julian Draxler ja schon längere Zeit dabei. Diese Spieler sollen die Neuen so gut es geht führen und vermehrt in die Verantwortung gehen."
  • Löw über die Dortmunder: "Spieler wie Nico Schulz oder Julian Brandt, auch Mahmoud Dahoud spielen nicht regelmäßig, aber was ich vom Trainer in Dortmund weiß ist, dass künftig oft rotiert wird und sie ihre Einsatzzeiten bekommen werden. Brandt oder Dahoud gehört so ein bisschen die Zukunft. Schulz war gegen die Niederlande einst sehr wichtig und bei uns auch gesetzt. Er soll bei uns versuchen, Fuß zu fassen. Ihm tut es gut, wenn er zumindest ein Spiel macht. Ich baue in Zukunft auf einen gesunden Nico Schulz, weil er bei uns seine Qualitäten gezeigt hat."
  • Brandt über Neuling Dahoud: "Mo ist ein exzellenter Spieler. Von den Anlagen her mit das Beste, was ich gesehen habe. Er ist technisch unfassbar, hat einen sehr guten Schuss, ist lauf- und zweikampfstark. Er hat alles, was man auf seiner Position braucht. Die letzten Jahre waren für ihn nicht ganz einfach, wenn man so bisschen zwischen den Seilen hängt und nicht genau weiß, wo man steht. Gerade nach der Corona-Pause hat er sehr gut gespielt, bis er sich verletzt hat. Ich bin mir sicher, dass er seinen Weg gehen wird. Das hier kann ihn alles nur besser machen."
  • Havertz über seinen Chelsea-Wechsel: "Es ist etwas ganz anderes als Deutschland. Es war schwer für mich, weil ich keine Vorbereitung hatte und nach ein paar Tagen schon das erste Spiel hatte. Die Liga ist intensiver als in Deutschland, die Spiele sind sehr anstregend. Für mich war es ein sehr großer Schritt, meine Familie und mein gewohntes Umfeld zu verlassen. Da dauert es auch mal die eine oder andere Woche länger, um sich akklimatisieren und anzukommen. Der Hattrick im Pokalspiel hat mir ganz gut getan. Es ist noch viel Potential nach oben und ich hoffe, dass ich das in den nächsten Monaten ausschöpfen kann."

DFB-Team: Pressekonferenz mit Löw, Havertz und Brandt im Liveticker zum Nachlesen

Brandt über Neuling Dahoud:

"Mo ist ein exzellenter Spieler. Von den Anlagen her mit das Beste, was ich gesehen habe. Er ist technisch unfassbar, hat einen sehr guten Schuss, ist lauf- und zweikampfstark. Er hat alles, was man auf seiner Position braucht. Die letzten Jahre waren für ihn nicht ganz einfach, wenn man so bisschen zwischen den Seilen hängt und nicht genau weiß, wo man steht. Gerade nach der Corona-Pause hat er sehr gut gespielt, bis er sich verletzt hat. Ich bin mir sicher, dass er seinen Weg gehen wird. Das hier kann ihn alles nur besser machen."

Brandt über das vergangene Länderspiel, in dem ihm ein Fehler unterlief, der zum Gegentor führte:

"Ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Es ist in der Situation ein bisschen blöd gelaufen. Gerade, wenn du in der zweiten Halbzeit reinkommst und du einen von vielen Fehlpässen spielst, die wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben. Das will man als eingewechselter Spieler nicht haben. Daraus zieht man seine Lehren. Ich bin jemand, der gerne einmal ins Risiko geht. Ich habe mir darüber aber Gedanken gemacht."

Havertz über die Unterschiede in England:

"Die Intensität, in den Zweikämpfen, in den Läufen und generell im Spiel. Mir kommt es vor, als würde es da keine durchschnittlichen oder schlechten Spieler geben. Alle sind auf einem sehr hohen Niveau. In den Zweikämpfen ist es das eine oder andere Mal etwas härter und schneller als in Deutschland."

Brandt über seine Situation beim BVB:

"Eine gewisse Anspannung ist vor jedem Spiel da. Ich glaube, dass ich gegen Bayern ein gutes Spiel gemacht und Favre gezeigt habe, dass er auf mich bauen kann. Auch morgen will ich zeigen, dass er auf mich bauen kann."

Havertz über seinen Chelsea-Wechsel:

"Es ist etwas ganz anderes als Deutschland. Es war schwer für mich, weil ich keine Vorbereitung hatte und nach ein paar Tagen schon das erste Spiel hatte. Die Liga ist intensiver als in Deutschland, die Spiele sind sehr anstregend. Für mich war es ein sehr großer Schritt, meine Familie und mein gewohntes Umfeld zu verlassen. Da dauert es auch mal die eine oder andere Woche länger, um sich akklimatisieren und anzukommen. Der Hattrick im Pokalspiel hat mir ganz gut getan. Es ist noch viel Potential nach oben und ich hoffe, dass ich das in den nächsten Monaten ausschöpfen kann."

Havertz über seinen Stellenwert beim DFB:

"Ich bin schon zwei Jahre dabei und habe nicht allzu viele Spiele gemacht. Ich bin noch jung und bleibe ruhig, denn hier steckt auch viel Qualität im Kader. Es ist ein Wettbewerb, dem man sich stellen muss. Ich habe aber genug Selbstvertrauen, um hier anzugreifen und mit guter Leistung zu überzeugen."

Brandt über Löws Lob:

"Es ist immer schön, wenn man so etwas hört. Ich glaube, es ist auch schön zu hören, dass man das nächste Spiel beginnen und nicht eingewechselt wird, denn ein Spiel hat ja immer schon eine gewisse Dynamik angenommen. Es wird sicherlich ein guter Test auch für mich persönlich."

Löw über Brandt:

"Ich habe mich sehr gefreut, dass er im Supercup ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht hat. Er wird morgen beginnen, weil ich ihm vertraue, auch wenn er bei uns noch nicht ganz den Durchbruch zum Stammspieler geschafft hat. Man muss bei ihm daran arbeiten, dass er Konstanz in seine Leistungen kriegt. Als Spielertyp gefällt er mir persönlich sehr. Deswegen wird er immer auch mein Vertrauen haben."

Löw über die Situation von Julian Draxler:

"In der letzten Saison war es nicht zufriedenstellend. Jetzt spielt er aber regelmäßig. Die Situation macht es natürlich nicht einfach, zu wechseln. Er hat so viel Talent und Klasse, er muss regelmäßig spielen. Das wird uns helfen. Morgen läuft er als Kapitän auf."

Löw über verspielte Führungen in den vergangenen Spielen:

"Wir haben nach den Spielen im September einiges aufgearbeitet. Was den Einsatz betraf, konnte ich keinem Spieler einen Vorwurf machen. Es gibt aber gewisse Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Das werden wir diese Woche tun. Wenn man die beiden Spiele im September nimmt, dann war ich mit vielen Sachen zufrieden - außer mit den Ergebnissen. Immer wenn wir umsetzen, was wir besprechen, haben wir die Spielkontrolle. Vor zwei Jahren haben wir gegen Holland ein 2:0 verspielt, gegen Frankreich haben wir geführt und dann verloren. Wir machen viele Dinge wirklich gut. Am Ende müssen wir dann feststellen, dass wir nicht die Ergebnisse haben, die wir uns wünschen. Wir geben manchmal die Spielkontrolle aus der Hand. Wenn wir das künftig schaffen, dann können wir jede Mannschaft schlagen."

Löw über den wechselwilligen Rüdiger:

"Ich habe es in den letzten Tagen verfolgt, wie viele Wechsel es auf den letzten Drücker gab. Ich denke, viele Spieler werden ihre Einsätze haben, aber man wird das regulieren müssen durch Rotation. Ich war mit Toni Rüdiger ständig in Kontakt und er hat mich über die Situation bei Chelsea informiert. Er hatte drei, vier Möglichkeiten, doch es hat sich nichts ergeben. Er meinte, dass er nun ja auch noch im Winter die Chance hat, den Verein zu wechseln. Er wird noch einmal einen Versuch im Winter unternehmen - oder die Situation bei Chelsea ändert sich. Wenn ich seine Entwicklung seit drei, vier Jahren sehe, ist er in einer Kategorie angekommen, die international top ist. Er hat bewundernswerte Fortschritte gemacht. Er bleibt auch nach ein paar Wochen ohne Spielpraxis auf diesem Level."

Löw über die Dortmunder:

"Spieler wie Nico Schulz oder Julian Brandt, auch Mahmoud Dahoud spielen nicht regelmäßig, aber was ich vom Trainer in Dortmund weiß ist, dass künftig oft rotiert wird und sie ihre Einsatzzeiten bekommen werden. Brandt oder Dahoud gehört so ein bisschen die Zukunft. Schulz war gegen die Niederlande einst sehr wichtig und bei uns auch gesetzt. Er soll bei uns versuchen, Fuß zu fassen. Ihm tut es gut, wenn er zumindest ein Spiel macht. Ich baue in Zukunft auf einen gesunden Nico Schulz, weil er bei uns seine Qualitäten gezeigt hat."

Löw über den straffen Spielplan:

"Die Gesundheit der Spieler steht über allem. Wir müssen einen unglaublichen Spagat machen, um diese heikle Aufgaben zu lösen. Jetzt kommen diese Wochen, in denen ununterbrochen gespielt wird. Es wird für die Spieler eine sehr hohe Belastung geben, das hatten wir noch nie. Wir müssen alle ein bisschen einteilen lernen und vielleicht auch rotieren."

Löw über Neulinge und Ersatzspieler:

"Solche Spieler sind dafür da, um zu sehen, welche Spieler in Zukunft unsere Startelf verstärken können. Sie können auf sich aufmerksam machen. Wer zeigt sich wie in welcher Verfassung, wie kann er die Aufgaben in der Vorstellung unseres Spiel bewältigen? Wir starten wie auch im September in diese Spieler auf dem Stand heraus und müssen eine gute Performance abliefern. Das ist auch nicht ganz so einfach."

Löw über die mögliche Aufstellung:

"Wenn ich Spieler einlade, gibt es für sie immer eine berechtigte Hoffnung, dass sie eingesetzt werden. Das habe ich auch vor, wir können sechs Wechsel vornehmen. Wie die Aufstellung aussieht, werde ich heute Abend mit meinen Trainern besprechen. Heute ist das erste gemeinsame Training. Wir haben entschieden, dass Bernd Leno im Tor beginnt. Kai Havertz wird auch auf jeden Fall von Anfang an spielen. Ansonsten sind Emre Can, Matze Ginter, Toni Rüdiger oder Julian Draxler ja schon längere Zeit dabei. Diese Spieler sollen die Neuen so gut es geht führen und vermehrt in die Verantwortung gehen."

Löw über die aktuelle Phase des Umbruchs:

"Es sind verschiedene Etappen, die Nations League, dann auch die Testspiele. Im September haben wir einiges aufgearbeitet. Es ist ein Muster bei uns zu erkennen, mit Beginn 2018. Was Einsatz betraf, konnte ich keinem Spieler einen Vorwurf machen. Es gibt aber Dinge, über die man reden muss. Wenn wir in Führung sind zum Beispiel. Wir haben uns um den Lohn der Arbeit gebracht."

Löw über das Personal:

"Wenn man mit den Spielern spricht, spürt man, dass sie alle in einem besseren Spielhythmus sind. Das hilft in dieser Oktober-Woche, im September war die Ausgangslage eine andere. Toni Rüdiger kam heute morgen zu uns, weil er uns gebeten hat, noch einen Tag länger in London zu bleiben. Sein angestrebter Wechsel hat sich nicht realisiert. Bei Timo Werner sind verschiedene Tests gemacht worden, er hatte gestern grippeähnliche Symptome. Die Ergebnisse liegen aber noch nicht vor. Erst dann werden wir entscheiden, ob er anreist. Die Spieler von Bayern und Leipzig kommen heute Abend, Toni Kroos wird morgen kommen. Er steht ein bisschen auf der Kippe. Er hat heute Morgen ein MRT in Madrid gehabt. Dann werden wir sehen, inwiefern er am Donnerstag ins Training einsteigen kann."

Vor Beginn:

Was nun übrigens feststeht: Das Spiel können nicht wie geplant über 9000 Zuschauer im Stadion besuchen, sondern nur höchstens 300. Grund ist die zu hohe Corona-Inzidenz in der Stadt Köln.

Vor Beginn:

Dabei wird Löw sicherlich Auskunft über seine Planspiele für die Aufstellung geben. Mit Jonas Hofmann und Mahmoud Dahoud könnten zwei Neulinge ihr Debüt für die deutsche Nationalmannschaft feiern.

Vor Beginn:

Der Pressetalk mit Joachim Löw ist für 16.35 Uhr angesetzt. Neben dem Bundestrainer werden zudem die Nationalspieler Julian Brandt und Kai Havertz auf dem Podium Platz nehmen.

Vor Beginn:

Herzlich willkommen zum Liveticker der Pressekonferenz des DFB vor dem Freundschaftsspiel gegen die Türkei (Mi., ab 20.45 Uhr im LIVETICKER).

DFB-Team: Partien in der Länderspielpause

WettbewerbDatumUhrzeit
LänderspielMittwoch, 07.10.202020:45 Uhr
UEFA Nations League Div. ASamstag, 10.10.202020:45 Uhr
UEFA Nations League Div. ADienstag, 13.10.202020:45 Uhr