Rauball zum Thema Özil: Kenne beim gesamten DFB keinen Rassisten

Von SPOX
DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball hat sich zur Mesut-Özil-Diskussion und der aktuellen Situation beim DFB geäußert.
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DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball hat sich zur Mesut-Özil-Diskussion und der aktuellen Situation beim DFB geäußert. Er habe nicht erwartet, dass das Özil-Thema "derart hohe Wellen schlägt" und wünscht sich, den zurückgetretenen Nationalspieler zu treffen. Der DFB hingegen müsse nun "effiziente Schritte einleiten".

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Es sei "beispiellos", wie sich die Diskussion um das Thema Mesut Özil entwickelt hat, sagte Reinhard Rauball der Bild am Sonntag: "Selbst der Bundesligaskandal in den 70er Jahren hat nicht solche Wellen geschlagen."

Der Präsident der DFL empfindet das Thema "erheblich komplizierter als die sportliche Aufarbeitung", da sich "Kanzlerin, Außenminister, Innenminister, Bundestagspräsident und der türkische Präsident geäußert haben". Nun müsse man "diese Dinge auch im gesellschaftspolitischen Bereich wieder einfangen".

Rauball äußerte darüber hinaus, kein Fan von der Form gewesen zu sein, wie Özil seinen Rücktritt von der Nationalmannschaft verkündete. Nun würde er sich freuen, wenn er sich mit dem Profi des FC Arsenal "noch einmal zu einem persönlichen Gespräch treffen würde".

Die Situation, die zu Özils "Twitter-Rücktritt" führte, bezeichnete Rauball als "sehr schade". Rassismus-Vorwürfe kann der DFL-Präsident gegenüber DFB-Mitarbeitern nicht nachvollziehen. "Ich kenne beim gesamten DFB niemandem, auf den der Vorwurf, ein Rassist zu sein, zutreffen würde."

Rauball fordert "effiziente Schritte" und kritisiert BFV-Präsident Koch

Auch zum frühen Aus des DFB-Teams bei der WM in Russland äußerte sich Rauball. Er hält es für "zwingend notwendig, dass effiziente Schritte eingeleitet werden". Ein Treffen mit den Vertretern des Profi-Sports, bei dem "die sportliche Aufarbeitung des WM-Debakels" auf dem Programm steht, solle noch in diesem Monat stattfinden.

Laut Rauball sollen Maßnahmen ausgearbeitet werden, die die Themenbereiche "Trainerausbildung, Nachwuchsleistungszentren, Persönlichkeitsbildung" und die "Erziehung zur Selbstständigkeit" betreffen. Der DFL-Präsident bezeichnete auch das Abschneiden der U15, U17 und U19 als "äußerst unbefriedigend".

Desweiteren übte Rauball Kritik an BFV-Präsident Koch. Nachdem schon Karl-Heinz Rummenigge Sorgen über den großen Einfluss der Amateurvertreter äußerte, sagte Rauball, dass "wir seit drei Jahren einer Struktur-Reform hinterherrennen". Koch weigere sich, "unseren Gedanken und Ideen zu folgen" und blockiere jegliche Reform-Vorschläge konsequent.

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