Hooligan-Eklat schon 1996 im Zabrze

SID
Hooligan-Eklat schon 1996 im polnischen Zabrze
© getty

Das schlimme Verhalten deutscher Fans beim WM-Qualifikationsspiel am vergangenen Freitag in Prag gegen Tschechien (2:1) ist in der Geschichte der deutschen Fußball-Nationalmannschaft kein Einzelfall. Wiederholt gab es Probleme mit deutschen Randalierern bei Auslands-Länderspielen. Zu den schlimmsten Vorfällen zählt das Auftreten von 300 deutschen Chaoten am 4. September 1996 (2:0) im polnischen Zabrze.

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Die Rowdys lieferten sich damals eine Schlägerei mit polnischen Ordnungskräften. Auf den Rängen hatten die Hooligans die Gastgeber mit Gesängen ("Wir sind wieder einmarschiert...") und einem Transparent ("Schindler-Juden, wir grüßen Euch") provoziert sowie eine Prügelei angezettelt. Die Chaoten rissen damals Sitzbänke aus den Verankerungen und bewarfen damit die Polizei. Massiver Einsatz der Ordnungshüter verhinderte Schlimmeres.

"Das ist eine Katastrophe", hatte der damalige DFB-Präsident Egidius Braun als Augenzeuge der Geschehnisse geschimpft. Der damalige Bundestrainer Berti Vogts hatte betont: "Das sind Feinde des Fußballs. Das Brutalste waren die Gesten gegenüber dem polnischen Volk. Dafür müssen wir uns entschuldigen."

Im Vorfeld des Spiels hatte es Warnungen vonseiten deutscher Sicherheitskräfte gegeben. Vogts: "Aber sie haben nicht auf unsere Warnungen gehört." 30 der 300 Krawallmacher mit rechtsradikaler Gesinnung waren im September 1996 sogar ohne Reisepass eingereist.

Beim Spiel in Prag hatten deutsche Problemfans ebenfalls gepöbelt und Nazi-Parolen angestimmt. Auch der Deutsche Fußball-Bund ("Scheiß DFB") im Allgemeinen und Nationalspieler Timo Werner wurden unflätig beschimpft.

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