Löw: Neuer "noch nicht bei 100 Prozent"

SID
Löw begründet Verzicht auf Neuer
© getty

Bundestrainer Joachim Löw hat die Nicht-Berücksichtigung von Torhüter Manuel Neuer für die WM-Qualifikationsspiele gegen Tschechien und Norwegen mit mangelnder Spielpraxis seines Kapitäns begründet. "Er ist wie Jerome Boateng noch nicht bei 100 Prozent. Vielleicht kann er die zwei Wochen für sich nutzen", sagte Löw dem kicker und ergänzte: "Es wäre doch fatal, jetzt ins volle Risiko zu gehen."

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Neuer hatte am Wochenende für Irritationen gesorgt, als er nach seinem Comeback betonte, am Freitag in Prag und drei Tage darauf in Stuttgart "schon gerne dabei gewesen zu sein". Es sei aber "nicht unbedingt nur die Entscheidung von mir" gewesen, ergänzte der 31-Jährige, der vor der Kader-Bekanntgabe mit Löw und Bundestorwarttrainer Andreas Köpke telefoniert hatte. Letztlich akzeptiere er jedoch die "logische Entscheidung" Löws, meinte Neuer.

Der Bundestrainer hat sich noch nicht festgelegt, welcher der drei nominierten Torhüter - Marc-André ter Stegen, Bernd Leno und Kevin Trapp - Neuer vertreten wird. "Marc war beim Confederations Cup sehr gut, hat auch in Barcelona eine gute Entwicklung genommen", sagte Löw, bescheinigte aber auch Leno und Trapp, mit deren Trainingsleistungen bei der Mini-WM "sehr zufrieden" gewesen zu sein.

Insgesamt sei der Konkurrenzkampf "vielleicht so groß wie nie", betonte Löw vor den ersten beiden Begegnungen der WM-Saison, an deren Ende die erfolgreiche Titelverteidigung in Russland 2018 stehen soll: "Das ist die Headline für dieses Jahr. Ich hoffe, dass ich dann bei der WM die Qual der Wahl habe."

Jeder Spieler, egal welche Verdienste er habe, müsse "seine Leistung bringen und kontinuierlich bestätigen", sagte Löw. Stars wie Neuer, Boateng oder Toni Kroos hätten aber einen Vorteil. "Wenn die Form da ist, wird man nicht ohne Grund auf solche Spieler verzichten, denn sie haben ja nun mal Weltklasse-Qualitäten, und die brauchen wir." Insgesamt gebe es "derzeit bis zu 40 Spieler, die wir besonders im Blick haben", verriet Löw.

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