Patzen verboten: U21 ist heiß auf den EM-Start

SID
Stürmer Davie Selke von Hertha BSC ist heiß auf die U21-Europameisterschaft
© getty

Die U21 von DFB-Trainer Stefan Kuntz ist heiß auf den EM-Start, darf sich aber schon am Sonntag gegen Tschechien keinen Patzer erlauben. Besonders die Offensive um Bayern Münchens Serge Gnabry und Herthas Davie Selke soll für Furore sorgen.

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Stefan Kuntz ist gelernter Polizist, vor dem Start in die U21-EM ist der DFB-Trainer jedoch als Feuerwehrmann gefragt. "Die Mannschaft ist heiß, speziell Davie Selke brennt. In seinem Zimmer haben wir extra zwei Feuerlöscher anbringen lassen", sagte Kuntz nach den ersten Trainingseinheiten in Polen mit einem Augenzwinkern.

Die klare Botschaft: Das EM-Fieber hat vor dem Auftakt gegen Tschechien am Sonntag (18.00 Uhr im LIVETICKER) das gesamte Team gepackt.

Ähnlich groß wie die Vorfreude ist aber auch der Druck. Da nur die Gruppensieger sicher das Halbfinale erreichen, wäre ein Patzer in Tychy bereits ein herber Rückschlag. "Gegen Tschechien geht es gleich voll zur Sache. Wir müssen die ersten beiden Spiele gewinnen. Eine Eingewöhnungszeit gibt es nicht", sagte Abwehrspieler Niklas Stark von Hertha BSC.

Der Druck für das DFB-Team ist enorm

Verlieren verboten heißt es also. Stefan Kuntz bleibt dennoch gelassen. "Berti Vogts hat mir vor dem EM-Halbfinale 1996 einmal gesagt: Je größer der Druck, desto größer die Pokale", sagte der DFB-Trainer. In Polen ist der Druck für die deutsche Mannschaft demnach enorm, geht es doch in den kommenden zwei Wochen um den wichtigsten Titel im europäischen Nachwuchsfußball.

Sollte Deutschland tatsächlich die Trophäe gewinnen, will das DFB-Team nach dem Finale gemeinsam in Urlaub fahren. Der Weg dorthin ist kurz, aber schwierig.

"Wir wollen fünf Siege in fünf Spielen - und nicht nur schauen, wie weit wir denn so kommen", sagte Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg.Der Kapitän will seine Laufbahn durch sämtliche U-Mannschaften des DFB in zwei Wochen mit dem EM-Titel beenden: "Das wäre der krönende Abschluss."

Tschechien als erste Hürde

Doch dafür muss zunächst die erste Hürde überwunden werden. Tschechien gilt zwar als Außenseiter, hat in Stürmer Patrik Schick von Sampdoria Genua aber den torgefährlichsten Spieler der Qualifikation in seinen Reihen. Zehn Treffer erzielte der 21-Jährige auf dem Weg nach Polen, Kuntz hat seine Abwehr bereits auf den gefährlichen Linksfuß vorbereitet.

Geht es nach dem Trainer, muss sich aber Tschechien ganz nach dem DFB-Team richten, nicht umgekehrt. "Am Ende geht es darum, dass wir unsere Stärke demonstrieren und die Tschechen sich Gedanken darum machen, wie sie uns stoppen. Sie sollen schauen, wie sie mit uns klar kommen", sagte der Europameister von 1996.

Der Angriff um Selke, Gnabry und Philipp als Prunkstück

Garantieren soll das die glänzend besetzte Offensive mit Torjäger Selke, Max Meyer, dem künftigen Bayern-Profi Serge Gnabry und dem Bald-Dortmunder Maximilian Philipp.

Zur Startelf dürften zudem Arnold, Stark, Mahmoud Dahoud und Mitchell Weiser gehören - allesamt gestandene Bundesliga-Spieler, die auch mit Druck umgehen können. Im Tor wird Julian Pollersbeck vom 1. FC Kaiserslautern stehen, wie Kuntz am Freitag bekannt gab.

Ein 1:1 wie in der EM-Vorrunde 2015 könnte für die deutsche Mannschaft im erwarteten Duell mit Italien um den Gruppensieg bereits zu wenig sein. Das weiß auch Kuntz: "Jede Kleinigkeit kann bedeuten, dass wir früher nach Hause fahren als wir wollen. Wir müssen hellwach sein."

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