Löw:"Werner ist die Weltklasse zuzutrauen"

Von Ben Barthmann
Joachim Löw ist seit 2006 Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft
© getty

Joachim Löw hat Timo Werner das Potenzial zur Weltklasse bescheinigt. Darüber hinaus sprach der Bundestrainer über Einflüsse aus aller Welt, den Confed Cup und das Grundgerüst für die WM 2018.

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Im Interview mit dem kicker schwärmte Löw von RB Leipzigs Durchstarter Timo Werner: "Werner ist die Weltklasse zuzutrauen, er hat Potenzial und gute Voraussetzungen: Er geht immer in die Tiefe, ist schnell und vor dem Tor abschlussstark. Er ist schwer zu fassen, er bringt Unordnung in eine Ordnung."

Derzeit beobachtet man Joachim Löw oft auf der Tribüne in der Bundesliga. Während der Länderspielpausen holte er sich jedoch auch Inspiration aus aller Welt, ehe es im März gegen England und Aserbaidschan geht.

"In England, Spanien, Frankreich, Italien, in Südamerika, Asien und Afrika habe ich Training und Spiele angeschaut, viel Neues gesehen und viel gelernt", erklärt Löw. Er gibt zu, als Trainer einer Klub-Mannschaft in einer kleinen Welt gelebt zu haben: "Vorher hatte ich eine Vereinsbrille auf."

Nun sei er stets unterwegs. "Wir Trainer schauen uns viele Spiele im In- und Ausland an, beobachten gerade dann Spieler, die den Sprung in die Mannschaft schaffen können", so der Bundestrainer. Doch nicht nur das: "Ich habe in Barcelona nach dem Duell gegen Real Madrid die U-Mannschaften angeschaut."

Als "unglaublich" beschreibt er das Geschehen in La Masia: "Da waren lauter kleine Iniestas auf dem Platz." Er muss zugeben: "Mannschaftstaktisch habe ich noch keine so gute Mannschaft in Deutschland gesehen." Das reizt Löw jedoch auch, zieht er doch seine Motivation aus steter Verbesserung.

"Die Tür ist nicht zu"

Seine Beobachten haben ein "Grundgerüst" für die WM 2018 in Russland bereits festgelegt. "Es setzt sich im Wesentlichen aus den Spielern zusammen, die bei der WM 2010 und 2014 Leistungsträger waren", stellt er klar. Das Drumherum wird nun über die Ligen und den Confed Cup ermittelt.

"Die klare Botschaft gerade mit Blick auf die WM 2018 ist: Die Tür ist nicht zu", sagt Löw und spricht anschließend von Leon Goretzka, Niklas Süle, Jonathan Tah, Benjamin Henrichs und Serge Gnabry. Einige könnten auch in der U21 um Anerkennung ringen: "Wenn die Spieler selbst entscheiden dürften, würden sie bei der A-Mannschaft dabei sein wollen."

Beim Thema Confed Cup kommt auch immer wieder das Thema Belastung auf. "Gespalten" gibt sich der Bundestrainer bezüglich der Abschaffung des Turniers. Ohnehin ist er offen für neues, etwa für die verlängerten Länderspielphasen in März und Oktober: "Als Bundestrainer wäre ich froh."

Das würde ihm die Chance geben, mit manchem Spieler länger zu arbeiten. Etwa mit Mario Götze: "Ich wünsche ihm, dass er wieder diese Unbefangenheit, Leichtigkeit und Lockerheit gewinnt, die er am Anfang in Dortmund hatte. Wir werden ihn dabei unterstützen."

Anders dagegen läuft es bei Julian Draxler, der sich Paris Saint-Germain anschloss und seitdem einige Erfolge verbuchte. "Der Wechsel tat ihm gut", ordnet Löw ein und lobt: "Ich habe selten einen Spieler gesehen, der im Eins-gegen-eins so gut und im Abschluss so stark und psychisch so stabil ist."

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