U21 baut Rekordserie aus

SID
Stefan Kuntz stellte sich schützend vor seine Mannschaft
© getty

Sein Offensiv-Experiment verlief zwar nicht nach Plan, trotzdem stellte sich Stefan Kuntz schützend vor die U21-Nationalmannschaft. "Wir wollten hier was probieren, das war vom Trainerteam so gewünscht. Deswegen gibt es keine Vorwürfe", sagte Kuntz nach dem mühsamen 1:0 gegen die Türkei.

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Zwar schaffte der DFB-Nachwuchs den 13. Sieg in Folge und baute die eigene Rekordserie weiter aus, trotz vieler Chancen und 70 Minuten Überzahl reichte es in der Alten Försterei im Osten der Hauptstadt aber nur zu einem einzigen Treffer. "Ich hätte mir ein paar Tore mehr gewünscht", sagte Verteidiger Niklas Stark von Hertha BSC: "Wir haben uns außerdem ein paar unnötige Konter gefangen, das müssen wir abstellen."

Bis zur Europameisterschaft in Polen (16. bis 30. Juni 2017) bleiben dazu allerdings nur noch drei weitere Länderspiele Zeit. Das letzte in diesem Jahr folgt bereits am Dienstag in Tichy gegen EM-Gastgeber Polen, im Frühjahr geht es außerdem noch gegen England und Portugal.

"Wir müssen jetzt in Ruhe selbst überlegen, was wir noch probieren wollen, oder ob wir das stabilisieren, was bisher sehr gut geklappt hat", sagte Kuntz. Gegen die Türken ging sein Team im Angriff enorm hohes Risiko, spielte unter anderem mit sehr offensiv ausgerichteten Außenverteidigern und war so ungewohnt anfällig für Konter.

Schweres Spiel trotz Überzahl

Obwohl die Gäste nach dem Platzverweis von Irfan Kahveci (20./Tätlichkeit) früh dezimiert waren, erspielten sie sich zumindest zwei sehr gute Möglichkeiten. "Es waren viele gute Sachen dabei", sagte Kuntz trotzdem.

Vor allem in Sachen Chancenverwertung gibt es aber Steigerungsmöglichkeiten. Kritik übte Kuntz aber auch am Abwehrverhalten. "Uns ist die Kompaktheit verloren gegangen, in den Zweikämpfen fehlte in der zweiten Halbzeit die letzte Konsequenz", sagte der 54-jährige, ergänzte aber: "Ich würde das Spiel jetzt gerne mal sacken lassen und in Ruhe analysieren."

In Polen wird die Mannschaft am Dienstag nicht mehr in Bestbesetzung antreten. Weltmeister Matthias Ginter (Borussia Dortmund) Davie Selke, Timo Werner (beide RB Leipzig) und Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach) reisten am Freitag nach Hause. "Das war mit den Vereinen so abgesprochen. Wir werden auch keinen Spieler nachnominieren", sagte Kuntz.

Die deutsche Mannschaft hatte in den vergangenen Monaten erstmals eine perfekte EM-Qualifikation geschafft und in zehn Spielen zehn Siege gefeiert. Gemäß UEFA-Ranking hat der deutsche Nachwuchs den besten Koeffizienten aller EM-Teilnehmer und ist bei der Auslosung am 1. Dezember in Krakau als Gruppenkopf gesetzt. Die U21 wird entweder in Gruppe B oder C gelost.

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