Kein Vergleich zur WM

Für die deutsche Nationalmannschaft war in Frankreich im Halbfinale Schluss
© getty

Die deutsche Nationalmannschaft hat das Ziel EM-Titel in Frankreich verpasst. Während verdiente Stars im DFB-Team über Wochen ihre Schwierigkeiten hatten, nutzten andere ihren ersten EM-Auftritt, um sich auf lange Zeit festzuspielen. Die deutsche Mannschaft in der Turnier-Einzelkritik.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Tor: Einschüchterung beginnt hinten

Manuel Neuer: Kam mit dem wohl auf Ewigkeiten erspielten Kredit der WM 2014 nach Frankreich und spürte diese Anerkennung, wohin er kam. Neuer war stets ein Faktor für den Gegner und durch seine Aura gewissermaßen auch eine Einschüchterung. Verdiente sich von Löw zurecht in den ersten Spielen die Kapitänsbinde. Neuer zeigte einige Weltklasse-Paraden, wenngleich er nur ganz selten wirklich beschäftigt wurde. Das kennt er aber seit Jahren: 85 Minuten Stretching am Mittelkreis für die wenigen Momente, die er dann gebraucht wird. Seine Sternstunde des Turniers hatte er sicherlich im Elfmeterschießen gegen Italien, als er dafür sorgte, dass sich Deutschland nie wieder mit der so lausigen Turnier-Bilanz gegen die Azzurri beschäftigen muss. Erwartungsgemäß nicht mit dem Einfluss wie 2014, als er das Torwartspiel revolutionierte. Untermauerte seinen Status als Nummer eins der Welt insgesamt aber einmal mehr. Unglücklich sah er nur beim 2:0 der Franzosen im Halbfinale aus. Es macht ihn menschlich. Note 2,5

Marc-Andre ter Stegen: Neuer stand natürlich nie zur Debatte und wird das auch noch eine ganze Zeit lang nicht. Köpke versicherte, dass der Welttorhüter noch über viele Jahre auf diesem Niveau spielen wird. Entsprechend werden sich ter Stegen und auch Leno noch einige Zeit in Geduld üben müssen. Dennoch: Die beiden sind auch künftig die ersten Kandidaten, wenn es um die Nummer zwei hinter Neuer oder gar eine Ablösung in fernerer Zukunft geht. In Frankreich hörte und sah man aber so gut wie nichts von ter Stegen. Keine Bewertung

Bernd Leno: Gleiches Fazit wie bei ter Stegen. Köpke und auch Löw bescheinigten beiden Keepern stets gute Trainingsleistungen und eine professionelle Einstellung. Im vergangenen Jahr in Tschechien lieferte sich Leno mit ter Stegen einen intensiven Kampf um die Nummer eins bei der U21-EM. Künftig könnte es das auch im A-Nationalteam wieder geben, wenngleich es viele Kandidaten gibt, die nicht weit hintendran liegen. Beide müssen ihre Klasse auch international unter Beweis stellen, um gelegentlich mal beim DFB-Team ranzudürfen. Keine Bewertung