Geldregen für DFB dank adidas-Deal

SID
Im November haben Emre Can und Jonas Hector das neue DFB-Trikot von adidas vorgestellt
© getty

Ein Quantensprung für den Weltmeister: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat seinen Ausrüstervertrag mit adidas vorzeitig bis 2022 verlängert und wird damit in bislang unerreichte finanzielle Sphären vorstoßen.

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Der DFB kassiert dem Vernehmen nach nun zwischen 65 bis 70 Millionen Euro pro Jahr - und damit mehr als doppelt so viel wie bislang.

Der alte Deal mit dem langjährigen Partner aus Herzogenaurach, der noch bis 2018 galt, brachte dem DFB jährlich etwa 25 Millionen Euro ein. Die neue Einigung wurde am Montag am Fuße des Eiffelturms im Herzen von Paris pompös inszeniert.

Mit dem Vertrag liegt der DFB in etwa auf einem Niveau mit Bundesliga-Krösus Bayern München, der (ebenfalls von adidas) bis 2030 jährlich 60 Millionen Euro kassiert. Die Zeiten, in denen Vereinsmannschaften aufgrund der stärkeren Präsenz in den Medien von Hause aus höher dotierte Verträge erhielten, scheinen damit endgültig vorbei.

Dass für den DFB möglicherweise noch deutlich mehr drin gewesen wäre, zeigt ein Blick nach Spanien. Dort hatte der FC Barcelona Ende Mai seine Zusammenarbeit mit Nike bis ins Jahr 2028 verlängert, dem US-Unternehmen war der Deal etwa 100 Millionen Euro pro Saison wert.

Nike geht leer aus

Die Amerikaner hatten sich auch intensiv um den DFB bemüht, gingen aber wie bei der letzten Vertragsverlängerung 2007 leer aus. Dabei wäre deren Paket womöglich noch lukrativer gewesen. Medien hatten spekuliert, das Angebot sei mindestens ebenso hoch dotiert und beinhalte weitere Zugeständnisse. So hätte es die Trikots der Weltmeister wohl nur noch in ausgesuchten Nike-Stores oder eben über den DFB gegeben.

Dennoch entschied sich der Verband wieder für Altbewährtes - auch, weil sich der deutsche Hersteller in über 60 Jahren stets als verlässlich erwiesen hat. In dieser Zeit waren die meisten Vertragsverlängerungen ohne große Reibereien über die Bühne gegangen. Doch seit der große Rivale Nike mit der Heim-WM 1994 sein Engagement im Fußball massiv ausgeweitet hat, rückt der US-Riese seinem Widersacher in dessen Kerngeschäft immer stärker auf die Pelle.

Spätestens seit 2007 beschäftigt man sich beim DFB intensiv mit einem möglichen Herstellerwechsel. Damals hatte Nike rund 500 Millionen Euro geboten und die adidas-Offerte mal eben um das Doppelte überboten. Nur eine Entscheidung eines unabhängigen Schiedsgerichts, wonach der Kontrakt mit adidas nach einer mündlichen Vereinbarung aus dem Sommer 2006 bereits verlängert worden war, stand dem Wechsel seinerzeit im Weg.

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