Özil: "Schweini kein Maskottchen"

SID
Mesut Özil wurde 2014 mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister in Brasilien
© getty

Mesut Özil würde Kapitän Bastian Schweinsteiger im Falle eines verletzungsbedingten Ausfalls für die EM nicht nach dem Vorbild von David Beckham mit nach Frankreich nehmen. Außerdem hat der Arsenal-Spielmacher großes Vertrauen in Bundestrainer Löw.

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"Bastian Schweinsteiger ist Fußballspieler, kein Maskottchen", sagte Özil im Interview mit dem SID: "Wir brauchen ihn auch nicht als dritten Co-Trainer. Wir brauchen ihn mit seiner Erfahrung und Spielintelligenz auf dem Platz."

England hatte Superstar Beckham 2010 trotz Verletzung als "Glücksbringer" und zur WM nach Südafrika genommen. Dass der derzeit noch verletzte Kapitän Schweinsteiger rechtzeitig zur EURO fit wird, ist in Özils Augen aber "sehr wichtig. Bastian ist ein großartiger Spieler und eine große Persönlichkeit".

Umstellung auf Premier League nicht einfach

Die erste Saison Schweinsteigers bei Manchester United war - auch aufgrund der zahlreichen Verletzungen - bisher jedoch mehr als durchwachsen. Mit dem ebenfalls in England beim FC Arsenal spielenden Özil hat er sich nach dessen Auskunft "ab und zu" ausgetauscht.

"Wir haben darüber gesprochen, dass die Umstellung auf die Premier League nicht einfach ist, weil es hier sehr auf die Knochen geht", berichtete der 27-Jährige: "Ich bin sicher, wir werden noch viel von ihm sehen in Manchester, wenn er gesund ist. Denn grundsätzlich fühlt er sich sehr wohl hier."

Auf Joachim Löw angesprochen, hat Özil nur positives zu berichten: "Man muss sich nur die Entwicklung anschauen", erläuterte der Spielmacher des FC Arsenal.

Wir sind eine Turniermannschaft

"Die deutsche Nationalmannschaft von vor zehn Jahren und die heutige, das ist ein großer Unterschied. Heute bewundert die ganze Welt die deutsche Mannschaft, weil sie nicht mehr nur kämpft. Heute sind wir eine spielstarke Mannschaft und können Gegner auch schwindlig spielen. Das ist das Verdienst einer guten Nachwuchsarbeit im DFB - und des Bundestrainers, der großen Anteil an dieser Entwicklung hat."

Deshalb ist Özil auch trotz der mäßigen Ergebnisse und Leistungen seit dem WM-Triumph 2014 nicht bange vor der EURO. "Ich bin nun schon einige Jahre dabei. Vor den Turnieren gab es immer etwas Unruhe", äußerte er: "Ich gehe davon aus, dass auch wir dieses Mal direkt beim Turnierstart da sind. Wir sind eine Turniermannschaft. Wenn es um etwas ging, waren wir immer da."

Können EURO gewinnen

Der EM-Titel werde "nicht leicht, wir dürfen keinen unterschätzen. Aber wenn wir unser Potenzial komplett ausschöpfen, bin ich überzeugt, dass wir Europameister werden können."

Die Nationalmannschaft seiner Wahlheimat England, die im März 3:2 in Berlin gegen Deutschland gewann, sei "auf jeden Fall" ein Titel-Kandidat: "Es sind viele junge Spieler nachgekommen und sie funktionieren inzwischen auch als Mannschaft. Aber nicht nur England muss man auf dem Zettel haben. Auch Frankreich, Italien, Spanien, Belgien. Und es gibt immer wieder sogenannte Kleine, die überraschen. So wie Griechenland 2004. Man muss immer auf der Hut sein."

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