Halbfinale "vielleicht ein Erfolg"

Von Adrian Bohrdt
Hummels sieht die Defensive als Knackpunkt
© getty

Mats Hummels hat sich nach der Ankunft in Brasilien über die deutschen Chancen und seine persönlichen Ziele für die WM geäußert. Der Abwehrmann gab außerdem Einblick in die Entwicklung der Defensive und stellte die Schwierigkeiten im Vergleich zum Turnier vor vier Jahren heraus.

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"Es ist schwierig, Pauschalziele auszusprechen. Wir haben hohe Ansprüche an uns", so Hummels im "Kicker": "Wir sind nicht mit einem Viertelfinal-Aus zufrieden und auch nicht mit einem Scheitern im Halbfinale, wenn wir schlecht gespielt haben. Aber wenn wir ein überragendes Turnier spielen und dann trotzdem im Halbfinale unglücklich verlieren - was ja nun mal auch passieren kann - war es vielleicht auch schon ein Erfolg."

Aktuell aber sei die Mannschaft noch auf dem Weg zu ihrer Bestform: "Wir haben ja noch eine knappe Woche in Brasilien, um uns zu akklimatisieren und die letzten Kleinigkeiten einzustudieren. Ich glaube, dass wir eine gute Chance haben, am 16. Juni wirklich top drauf zu sein."

Hummels: Verbesserte Abstimmung mit Merte

Im Fokus wird dabei auch die Abwehr stehen, die zuletzt oft nicht sattelfest wirkte. Da Philipp Lahm wohl im Mittelfeld ran muss, wird Jerome Boateng auf rechts verteidigen und Hummels gemeinsam mit Per Mertesacker die Innenverteidigung bilden.

"In den ersten Partien mit Per hatte ich es noch nicht so geschafft, mein Spiel entsprechend zu verändern. Ich erinnere mich da auch noch an das 3:5 gegen die Schweiz vor der EM 2012 wie auch an das Spiel gegen Paraguay", erklärte Hummels: "Jetzt weiß ich, dass ich einige Dinge anders machen muss als sonst. Und weil ich es weiß, kann ich es auch umsetzen."

"Aggressivität und Leidenschaft Schlüssel zum Erfolg"

Letztlich sei die Defensive schließlich der Knackpunkt für den Erfolg. "Für mich als Innenverteidiger ist entscheidend, dass es mit der nötigen Aggressivität und Leidenschaft ausgefüllt wird, das ist der Schlüssel zum Erfolg. Egal ob bei einer WM oder in der Bundesliga: Es geht immer nur, wenn defensiv seriös richtig gut gearbeitet wird, und zwar nicht, weil man es muss, sondern weil man es will", so Hummels.

Allerdings werde es schwerer als 2010: "Da konnten wir vor allem gegen England und Argentinien bedingt durch die Führungstreffer kontern, und das ist so ziemlich das einfachste Spiel, das man haben kann. Jetzt können wir uns nicht so tief aufstellen, wir müssen die richtige Balance finden zwischen Offensivrisiko und defensiver Stabilität. Das zeichnet Spitzenmannschaften aus, und das sind wir mittlerweile auch geworden."

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