Lahm feiert Jubiläum dahoam

SID
Lahm: "Dieses besondere Spiel darf ich quasi direkt vor meiner Haustür machen, das ist fantastisch"
© getty

Jubiläum dahoam: Kapitän Philipp Lahm absolviert am Freitag in der WM-Qualifikation gegen Österreich sein 100. Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft.

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Dass dieses Spiel für den 29 Jahre alten Profi von Bayern München ausgerechnet in "seinem" Stadion, der Münchner Allianz Arena, stattfindet, ist für Lahm etwas ganz Besonderes.

"Das alles passt wirklich super zusammen. Dieses besondere Spiel darf ich quasi direkt vor meiner Haustür machen - das ist fantastisch. Im Stadion wird meine Familie sein, viele Freunde werden kommen, auch viele Bekannte", sagte Lahm "DFB.de".

Anfang mit Rudi

Mit Blick auf sein Jubiläum verspürt Lahm bereits zu Wochenbeginn eine große Vorfreude. "Dieses Jubiläum ist etwas Großes, etwas Besonderes", sagt der Abwehrspieler, der hinzufügte: "Wobei ich sagen muss, dass die Zahl 100 kein Ziel war, auf das ich in den vergangenen Jahren hingearbeitet hätte."

Lahm kann sich noch sehr gut an seine erste Einladung zur A-Mannschaft erinnern. "Das lief über Felix Magath, der damals in Stuttgart mein Trainer war. Er hat mich vor dem Training in sein Zimmer geholt und mir mitgeteilt, dass er gerade von Teamchef Rudi Völler darüber informiert wurde, dass ich für das Länderspiel nominiert bin. Ich war damals 20 Jahre alt, war vor kurzem Profi geworden."

Neue Gesichter

Beim 2:1 für Deutschland absolvierte Lahm am 18. Februar 2004 in Split sein erstes Länderspiel als Linksverteidiger in der Viererkette mit Arne Friedrich, Christian Wörns und Jens Nowotny, die mittlerweile alle im Ruhestand sind. Aus der damaligen Startelf zählt aktuell nur noch Miroslav Klose (35) zum DFB-Aufgebot.

Auch seinen ersten von bislang fünf Treffern im DFB-Dress hat Lahm noch im Gedächtnis. "Das weiß ich durchaus noch, vor allem deswegen, weil Tore von mir leider ziemlich selten sind. Wobei ich sagen muss, dass es glorreichere Premierentore für Deutschland gibt als meines. Es war bei meinem dritten Länderspiel, wir haben in Bukarest gegen Rumänien gespielt. Wenn man ehrlich ist, war es ein Debakel", sagte Lahm über das Spiel am 28. April 2004 in Bukarest.

Gewachsene Medienlandschaft

Den größten Unterschied von damals zu heute macht Lahm an der gewachsenen Medienlandschaft aus, in der heutzutage auch auf Internetplattformen wie "Facebook" und "Twitter" in Windeseile Nachrichten verbreitet werden: "Das mediale Interesse ist heute noch extremer als damals, die Möglichkeiten der Vervielfachung über "Facebook" und "Twitter" gab es 2004 noch nicht, das stimmt. Allerdings wächst die aktuelle Spielergeneration damit auf und hat dadurch eine größere Sensibilität für diese Dinge", sagte Lahm.

Zufrieden ist Lahm mit seiner bisherigen Bilanz in der Nationalmannschaft, wenngleich der große Titel auf seiner Visitenkarte noch fehlt. "Wenn ich mir dann die Entwicklung von 2004 bis heute ansehe, kann man absolut zufrieden sein. Wir waren seit 2006 bei jedem Turnier mindestens im Halbfinale, damit muss man sich nicht verstecken, auch wenn wir natürlich gerne noch den letzten Schritt gesetzt hätten", sagte der Münchner.

Heim-WM unvergesslich

Lahm verhehlt aber nicht: "Entscheidend ist ja nicht nur, wie viele Spiele man gewinnt, sondern dass man die entscheidenden gewinnt." Deshalb waren für ihn bis jetzt auch die Niederlagen bei den großen Turnieren am schmerzhaftesten: "Das Aus 2006 im WM-Halbfinale gegen Italien in der Verlängerung, auch 2008 das verlorene EM-Finale gegen Spanien. 2010 waren wir im WM-Halbfinale gegen Spanien nah dran, und bitter war natürlich auch die Halbfinalniederlage gegen Italien bei der EM 2012."

Unvergesslich im positiven Sinne ist für den Jubilar die Heim-WM 2006 und dabei besonders das Auftaktspiel: "Besonders wird für mich immer das Eröffnungsspiel der WM 2006 sein. In München, ausgerechnet. Mir ist dann auch noch das erste Tor gelungen, in diesem Moment kam vieles zusammen. Bei der Heim-WM gab es etliche schöne Momente, viele schöne Siege. Das Viertelfinale gegen Argentinien, die Spannung im Elfmeterschießen, unvergessen."

Philipp Lahm im Steckbrief