"Nicht in rosaroten Farben malen"

SID
DFB-Manager Oliver Bierhoff befürchtet, dass bei den U-Mannschaften "nicht alles Gold ist"
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Oliver Bierhoff warnt vor allzu hohen Erwartungen an die deutsche Fußball-Nationalmannschaft aufgrund der Erfolge von Bayern München.

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"Man sollte den deutschen Fußball nicht nur in rosaroten Farben malen", sagte der Nationalmannschafts-Manager im "Express" (Samstagsausgabe): "In der Startformation der Bayern im Champions-League-Finale standen sechs ausländische Spieler. Wir haben es auch bei der EM der U21-Nationalmannschaft gesehen: Wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen. Wir müssen im sportlichen Bereich mächtige Anstrengungen unternehmen, damit wir konkurrenzfähig bleiben."

Bierhoff macht vor allem die Personalknappheit auf einigen Positionen Sorgen: "Wir haben ein großes Reservoir an herausragenden Spielern, aber auf vielen Positionen haben wir auch erhebliche Defizite", sagte der Europameister von 1996: "Wir haben zwar die Mario Götzes, Mesut Özils, Thomas Müllers oder Toni Kroos', aber klassische Sturmspitzen oder Außenverteidiger haben wir nicht in dieser Zahl. Da müssen wir den Hebel wieder ansetzen."

Kritik übt Bierhoff am Abschneiden der Junioren-Teams: "Eigentlich ist die Erfolgsquote der U-Mannschaften, die unter die letzten Vier gekommen sind, in den letzten Jahren nicht besser geworden. Das hat Robin Dutt, als er noch Sportdirektor war, im Präsidium angesprochen. Bei den Besuchen in den Landesverbänden habe ich gespürt, dass nicht alles Gold ist. Auch bei der USA-Reise hat man gemerkt, dass es ohne die Dortmunder und Münchner Spieler eng werden kann."

Oliver Bierhoff im Steckbrief