"Ich fand das super"

Von Für SPOX in Frankfurt: Stefan Rommel
Lars Bender (l.) begann gegen Argentinien im defensiven Mittelfeld
© Getty

Lars Bender durfte gegen Argentinien auch in der Nationalmannschaft auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld ran. Im Interview spricht der Leverkusener über Lionel Messi, die Unterstützung durch die Fans und seinen Fitnesszustand.

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SPOX: Herr Bender, wie haben Sie das Spiel gegen Argentinien erlebt?

Lars Bender: Es wäre mehr drin gewesen. Leider gab es zu viele Dinge, die uns unserer Chancen beraubt haben. Wir waren bis zur Roten Karte sehr ordentlich im Spiel. Später noch das unglückliche Gegentor kurz vor der Pause. Da kam irgendwie alles zusammen. Wir hatten aber auch danach noch die eine oder andere Möglichkeit, man hat schon gesehen, dass wir weiter nach vorne spielen wollten. Dass man dann hinten nicht alles vereiteln kann, ist auch klar. Dafür war die Qualität beim Gegner dann auch zu groß. Ich glaube, dass das Spiel mit elf Mann anders gelaufen wäre und dass wir einiges Positives mitnehmen können.

SPOX: Sie sind auch des Öfteren auf Leo Messi getroffen, haben ihn aber lange Zeit sehr gut im Griff gehabt.

Bender: Er hat später immer wieder seine Räume bekommen. So ein Spieler weiß genau, wie er sich bewegen muss, um sich ein paar Meter mehr Platz zu verschaffen.

SPOX: Wie war das Wiedersehen mit Messi?

Bender: Ich kannte ihn ja schon aus der Champions League, obwohl meine Aufgaben da doch noch andere waren. Aber es ist natürlich schon auch eine Ehre und es macht riesig Spaß, gegen einen solchen Spieler zu spielen. Es war ein gutes Gefühl, ihm ein, zwei Mal auch den Ball abzuluchsen. Ich nehme einiges mit aus diesem Abend.

SPOX: Was sagen Sie zum Empfang und generell zum Verhalten der Zuschauer?

Bender: Ich fand das super, fast schon sensationell. Sie haben gemerkt, dass wir trotz Unterzahl versucht haben, das Bestmögliche rauszuholen. Ich fand es toll, dass die Fans das dann auch honoriert haben.

SPOX: Hatte die Mannschaft denn Bedenken, dass der Empfang etwas frostiger ausfallen könnte nach dem Trara der letzten Wochen?

Bender: Darüber macht man sich eigentlich keine Gedanken. Wir wollten von Anfang an zeigen, dass wir das alles verdaut und die EM entsprechend verarbeitet haben und dass jetzt nach vorne geschaut wird auf die Aufgaben in der WM-Qualifikation. Da wollten wir ein Zeichen setzen. Leider ist uns das auf Grund der Umstände in der ersten Halbzeit nicht gelungen. Trotzdem war es schön zu merken, dass die Fans einschätzen können, dass wir trotz allem kein schlechtes Spiel gemacht haben.

SPOX: Sie durften auch in der Nationalmannschaft mal wieder im defensiven Mittelfeld ran.

Bender: Das ist meine Lieblingsposition und die, auf der ich mich wohl fühle. Ich war froh, dass ich mal da spielen durfte. Mit den großen Namen auf der anderen Seite macht das dann gleich doppelt Spaß. Es war für mich ein guter Abend.

SPOX: Wie sind Sie mit der Kraft zu Rande gekommen? Zwischendurch hatte man kurz den Anschein, dass es eng werden könnte.

Bender: Es gab eine Phase, da mussten wir viel hinterherlaufen. Da muss man dann natürlich kurz durchschnaufen. Dazu waren die Temperaturen im Stadion auch nicht gerade angenehm. Aber für den Zeitpunkt der Vorbereitung befinde ich mich auf einem recht guten Stand.

SPOX: Haben Sie die Strapazen der letzten Monate ganz gut aus dem Kopf und den Beinen schütteln können?

Bender: Für mich war es das erste große Turnier und trotz allem ein positives, sehr geiles Erlebnis. Wichtig war, im Urlaub auch den Kopf freizubekommen. Das ist mir sehr gut gelungen. Deshalb gehe ich voller Freude in die neue Saison.

Lars Bender im Steckbrief

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