Ballack-Comeback immer unwahrscheinlicher

SID
Ein Bild aus der Vergangenheit: Michael Ballack im Trikot der deutschen Nationalmannschaft
© Getty

DFB-Kapitän Michael Ballack hat unter Bundestrainer Joachim Löw mit Blick auf die EM 2012 in Polen und der Ukraine aus Altersgründen offenbar keine Perspektive mehr.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

DFB-Kapitän Michael Ballack hat unter Bundestrainer Joachim Löw mit Blick auf die EM 2012 in Polen und der Ukraine aus Altersgründen offenbar keine Perspektive mehr.

"Als Trainer ist es neben der Arbeit für den aktuellen Erfolg auch meine Aufgabe, perspektivisch zu denken, wie kann das Team in ein, zwei oder vier Jahren aussehen. Michael weiß, wie ich über seine Situation denke", sagte der 51-Jährige zu der weiter ungeklärten Situation um den 34 Jahre alten Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen in einem Interview mit dem "Focus".

Ballack fehlt trotz zuletzt ansteigender Form in Leverkusen wie erwartet im 23-köpfigen DFB-Aufgebot für das Länderspiel gegen Uruguay (29. Mai) sowie die EM-Qualifikationsspiele in Österreich (3. Juni) und Aserbaidschan (7. Juni).

Abschiedsspiel gegen Brasilien?

Ballack bestritt bislang 98 Länderspiele, sein letztes im März 2010 gegen Argentinien (0:1). Seit der WM im vergangenen Jahr wird Ballack von Philipp Lahm als Kapitän vertreten. Auf Ballacks Position im zentralen defensiven Mittelfeld gelten seit Südafrika Bastian Schweinsteiger von Bayern München und Sami Khedira von Real Madrid als gesetzt.

Gerüchten zufolge soll Ballack am 10. August in Stuttgart gegen Brasilien einen "würdigen Abschied" erhalten.

Profi-Verfallsdatum gesunken

Löw untermauerte seinen Willen zur Förderung von jungen Spielern, da der Fußball in den vergangenen Jahren an Tempo und Dynamik gewonnen habe. "Deswegen haben wir ja in den vergangenen zwei Jahren einen Schnitt gemacht und auf junge Talente wie Sami Khedira, Mesut Özil, Thomas Müller oder Manuel Neuer gesetzt. Sie haben eindrucksvoll den Nachweis erbracht, dass sie Top-Leistungen abrufen können", sagte Löw.

Löw stellte zudem fest, dass das Verfallsdatum von Profifußballern sinke. "Wie lange kann ein Ausnahmeprofi heutzutage noch auf einem Top-Level spielen? Vielleicht nicht mehr zehn, 15 Jahre wie früher", sagte Löw. Ein Beispiel dafür sei laut Löw Ronaldinho. Der ehemalige Weltfußballer sei drei, vier Jahre lang das Maß der Dinge gewesen: "Dann war er - ich will nicht sagen: verschlissen - aber eben nur noch Durchschnitt."

Das DFB-Team auf SPOX

Artikel und Videos zum Thema