Ex-Kapitän Dietz rät Ballack zum Rücktritt

SID
Michael Ballack kehrte zur Saison 2010/2011 zu Bayer Leverkusen zurück
© Getty

Europameister und Ex-DFB-Kapitän Bernard Dietz hat Michael Ballack zum Rücktritt aus dem deutschen Nationalteam geraten. "Er hat es doch eigentlich nicht mehr nötig", so Dietz.

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Europameister Bernard Dietz rät Michael Ballack zum Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft.

"Ballack müsste eigentlich von sich aus sagen: Passt mal auf, Freunde, lasst es gut sein. Er hat es doch eigentlich nicht mehr nötig. Außerdem ist es ja auch nicht mehr so, dass es ohne Ballack nicht mehr geht. Ich an seiner Stelle würde mir das nicht mehr antun", sagte der ehemalige DFB-Kapitän der "Sport Bild".

Derweil haben sich andere ehemalige Spielführer des DFB-Teams auf die Seite von Ballack geschlagen. "Ballack ist ein verdienter Nationalspieler. Es ist das Mindeste, dass man mit Würde mit ihm umgeht", forderte Ehrenspielführer Uwe Seeler.

Für das HSV-Idol ist es überhaupt keine Frage, dass Ballack "der Kapitän der Nationalmannschaft bleibt. Auch die ganze Diskussion habe ich nicht verstanden."

Brehme kritisiert Löw

Weltmeister und Ex-Kapitän Andreas Brehme hält ebenfalls zu Ballack und kritisiert Bundestrainer Joachim Löw sowie Ersatz-Kapitän Philipp Lahm.

"Die ganze Diskussion ist absoluter Schwachsinn gewesen. Die Unruhe hätte Jogi Löw gar nicht haben müssen, wenn er sich viel früher für Ballack entschieden hätte. Zu unserer Zeit hätte es das nicht gegeben, was Lahm bei der WM gemacht hat. Dafür hat man zu viel Respekt vor dem Kapitän gehabt", sagte Brehme.

Der 33-jährige Ballack hatte den Machtkampf in der wochenlang diskutierten K-Frage mit Lahm zwar gewonnen, sein Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause in der Nationalelf steht aber in den Sternen.

Ballack gegen Aserbaidschan nicht im Stadion

Wegen mangelnder Fitness hatte Löw auf den Leverkusener in den EM-Qualifikationsspielen gegen Belgien (1:0) und Aserbaidschan (6:1) verzichtet. Ob Ballack beim nächsten Doppelpack gegen die Türkei und Kasachstan Mitte Oktober wieder zur Nationalmannschaft stößt, hatte der Bundestrainer offen gelassen.

Dass Ballack am Dienstag in Köln das Spiel der DFB-Auswahl gegen Aserbaidschan nicht live im Stadion verfolgt hatte, war einigen im Umfeld der Nationalmannschaft sauer aufgestoßen.

Im Gegensatz zu Ballack hatte dessen Vereinskollege Simon Rolfes, der ebenso wie der frühere England-Legionär verletzungsbedingt die WM in Südafrika verpasst hatte, seinen Nationalmannschaftskollegen einen Besuch abgestattet und auf der Tribüne die Daumen gedrückt.

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