Bierhoff weist Rauball-Kritik zurück

SID
Oliver Bierhoff ist seit 2004 Teammanager der deutschen Nationalmannschaft
© Getty

Teammanager Oliver Bierhoff hält die von Liga-Präsident Rauball angestoßene Diskussion um die deutsche Nationalmannschaft "in der wichtigsten Woche der WM für unnötig". Am Mittwoch trifft das DFB-Team im WM-Halbfinale auf Spanien (20 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Teammanager Oliver Bierhoff hält die von Liga-Präsident Reinhard Rauball angestoßene Diskussion um die deutsche Nationalmannschaft "in der wichtigsten Woche der WM für unnötig". Bierhoff wies die Kritik zurück, dass es bei der DFB-Auswahl Tendenzen zur Verselbstständigung geben würde.

"Wir verstehen das nicht. Das kann man an keinem Beispiel festmachen. Wir vertreten den deutschen Fußball, den DFB und die Liga. Es gab bei den vergangenen vier Turnieren sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg. Es gab nie Skandale. Wir haben immer viel zurückgegeben. Es gab nie ein Zeichen der Abtrennung", sagte Bierhoff in Pretoria am Dienstag zu den Vorwürfen von Rauball.

Dies habe man dem Liga-Präsidenten auch bei einem gemeinsamen Abendessen am Montag im Teamquartier Velmore Grande nahe Pretoria mitgeteilt, so Bierhoff weiter: "Wir haben einen ganz engen Zusammenhalt in unserem Team. Der ist für eine positive Arbeit auch nötig. Ich sehe dies aber nicht als Verselbstständigung der Nationalmannschaft."

Rauball fürchtet drei statt zwei Verbände

Dieser Vorwurf steht laut Bierhoff "nicht erst seit gestern im Raum. Wir wollten von Reinhard Rauball auch wissen, wie dieser Eindruck entsteht". Auch wenn Bierhoff von einem "unglücklichen Zeitpunkt" sprach, werde das Thema die Nationalmannschaft vor dem Halbfinale in Durban gegen Spanien "nicht beeinflussen".

Rauball hatte beim Thema Nationalmannschaft trotz des derzeitigen Erfolgs vor Gefahren gewarnt. Der 63-Jährige machte Tendenzen zur Verselbstständigung aus. "Es muss sichergestellt sein, dass Strukturen nicht dazu führen, dass wir drei statt zwei Verbände haben: Den DFB, die Liga und die Nationalmannschaft", sagte er.

Kompetenzgeragel sei "untragbar"

Zudem will das DFB-Präsidiumsmitglied die zuletzt stark gestiegenen Personalkosten im Bereich der Nationalmannschaft "im Auge behalten" - auch wenn Rauball einräumt, dass der Nutzen die Kosten derzeit rechtfertigt.

Eine vollständige Neuordnung forderte der Präsident von Borussia Dortmund darüber hinaus im Bereich der Aufgabenteilung beim DFB. Nach Ansicht von Rauball ist das immer wiederkehrende Kompetenzgerangel zwischen Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Sportdirektor Matthias Sammer "untragbar".

DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach kündigte für die Zeit nach der WM bereits Gespräche mit dem Liga-Präsidenten an.

Philipp Lahm sorgt für Verwirrung