Özil hat WM-Titel fest im Visier

SID
Mesut Özil machte bislang sieben Länderspiele unter Joachim Löw
© Getty

Mesut Özil blickt optimistisch auf die WM in Südafrika und widerspricht so DFB-Kapitän Michael Ballack. "Wir haben das Potenzial, den Titel zu holen", sagte Özil.

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Kapitän Michael Ballack zweifelt an der Stärke der deutschen Nationalmannschaft, sein Thronfolger Mesut Özil glaubt dagegen fest an den Titel bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika.

"Es wäre ein Traum, mit Deutschland Weltmeister zu werden. Wir haben das Potenzial, den Titel zu holen. Deshalb wird der Respekt der anderen Nationen vor uns auch sehr groß sein", sagte der Jung-Nationalspieler von Werder Bremen, der von den Kollegen in der Bundesliga in einer "Kicker"-Umfrage zuletzt zum besten Spieler der Hinrunde gewählt worden war, der "Sport-Bild".

Erstes Tor gegen Südafrika

Ausgerechnet gegen WM-Gastgeber Südafrika gelang Özil im vergangenen September sein erstes Länderspieltor für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Dabei spielte sich der 21-Jährige dank einer insgesamt starken Leistung gleich in die Herzen der Fans. Zudem harmonierte der Deutsch-Türke glänzend mit Ballack, der Özil sogleich als zukünftigen Weltklassespieler adelte. Im Gegenzug erklärte Özil, dass er sich beim 2:0-Erfolg gegen Südafrika vom DFB-Kapitän "gut gecoacht" fühlte.

Zwischen den Jahren am Kap

Zwischen den Jahren reiste Özil selbst nach Südafrika, um am Kap der guten Hoffnung bereits ein halbes Jahr vor Beginn des Turniers WM-Luft zu schnuppern.

Dort könnte sich dann auch seine sportliche Zukunft entscheiden. Zwar läuft der Vertrag von Özil noch bis 2011, ein lukratives Angebot im Sommer könnte Werder aber kaum ausschlagen. Zuletzt hatte unter anderem der FC Arsenal seine Fühler nach Özil ausgestreckt.

In der Premier League könnte sich der in Gelsenkirchen geborene Mittelfeldspieler dann mit den Größen des internationalen Fußballs messen. "Wenn man zum Beispiel auf Chelsea trifft, und man besteht gegen ein Team, gespickt mit Weltstars wie Lampard oder Michael Ballack, dann weiß man als Spieler, wo man steht. Man bekommt eine breitere Brust", sagte Özil.

Ballack übt sich in Zurückhaltung

Eine breite Brust hat auch Michael Ballack. Mit Blick auf die Chancen der DFB-Auswahl auf den vierten WM-Titel präsentierte sich der Kapitän zuletzt aber eher kleinlaut.

"Vor allem in den Freundschaftsspielen haben wir zu schwache Leistungen gezeigt, um sagen zu können, wir haben Niveau und Routine, um all die anderen zu schlagen. Für den Titel fehlen uns im Moment die Konstanz und die Breite im Kader", sagte der England-Profi vom FC Chelsea.

"Kein Glückslos"

Ballack warnte auch vor den drei Gruppengegnern Serbien, Ghana und Australien. "Das Wort Glückslos können wir diesmal getrost streichen. Das ist eine schwierige Gruppe, alle drei Mannschaften sind unbequem und physisch sehr stark, in dieser Hinsicht wird uns alles abverlangt werden", meinte der 33-Jährige, der in Südafrika auch die Gefahr eines Lagerkollers sieht: "Die Tage zwischen den Spielen können lang und schwierig werden, darauf müssen wir uns einstellen."

Deshalb arbeiten Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff bereits an einem sinnvollen Rahmenprogramm, damit die Tage zwischen den Spielen nicht ungemütlich lang werden. Noch viel wichtiger ist für Löw allerdings, dass die Nationalspieler topfit zur WM reisen.

Bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz hatte vor allem die Fitness von Innenverteidiger Christoph Metzelder für Diskussionsstoff gesorgt. "Bei der EM war es so, dass nicht alle Spieler körperlich in bester Verfassung waren. Ich brauche Spieler, die topfit sind und einen Spielrhythmus haben", sagte Löw.

Topfitter Kießling mit guten Chancen

Gute Chancen auf eine WM-Teilnahme scheint deshalb auch der derzeit optimal austrainierte Stefan Kießling zu haben. Der Profi von Herbstmeister Bayer Leverkusen war mit Abstand konstantester deutscher Angreifer in der Hinrunde und überzeugte auch beim letzten Länderspiel der Nationalmannschaft im vergangenen Jahr gegen die Elfenbeinküste (2:2).

"Ich gebe zu: Stefan hatte es nicht immer einfach. Aber er hat gegen die Elfenbeinküste zuletzt einen sehr guten Eindruck hinterlassen", sagte Löw der "Sport-Bild".

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