Wohl Entscheidung pro Robert-Enke-Stiftung

SID
Die Anteilnahme nach dem Tod Robert Enkes ging über die Grenzen der Republik hinaus
© Getty

Im deutschen Fußball wird es künftig wohl eine Robert-Enke-Stiftung geben. "Wir werden am 15. Januar entsprechende Beschlüsse verabschieden", erklärte DFB-Präsident Theo Zwanziger.

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Die Robert-Enke-Stiftung im deutschen Fußball nimmt immer mehr Gestalt an. Wie DFB-Präsident Theo Zwanziger erklärte, machen die Vorbereitungen zur Gründung der Stiftung Fortschritte. "Wir werden in unserer Präsidiumssitzung am 15. Januar entsprechende Beschlüsse verabschieden", sagte Zwanziger dem "Tagesspiegel" in Berlin.

Hannover 96 als ehemaliger Klub von Ex-Nationaltorwart Robert Enke, der sich am 10. November 2009 das Leben genommen hatte, die Deutsche Fußball Liga (DFL) sowie der DFB werden sich finanziell an der Einrichtung beteiligen.

Engagement für herzkranke Kleinkinder geplant

"Nach derzeitigem Diskussionsstand wird sich die Stiftung schwerpunktmäßig mit dem Thema Depressionen - gerade im Leistungssport - beschäftigen", sagte Zwanziger. Darüber hinaus solle es aber auch auf Wunsch von Enkes Ehefrau Teresa ein Engagement für herzkranke Kleinkinder geben.

Zwanziger betonte, dass es ihm nicht primär um die Einrichtung von anonymen Anlaufstellen für Fußballspieler gehe. "Viel entscheidender erscheint mir, dass jemand mit seinen Nöten in dem Alltags-Umfeld, in dem er sich bewegt, vertrauensvolle und seriöse Partner findet, mit denen er reden kann." Das könnten Mitglieder des Vorstandes, des Trainerstabes oder der Mannschaft sein.

Im Kampf um den ehrlichen Umgang mit Tabuthemen wie Depressionen sei der Prozess der Bewusstseinsveränderung unumgänglich. Der Verband wolle diese Entwicklung in seiner Bildungsarbeit mit Trainern und Übungsleitern vertiefen. "Eine nächste Gelegenheit dazu bietet sich bei unserem Wissenschaftskongress in der kommenden Woche", so der DFB-Boss.

"Die schreckliche Nachricht ist angekommen"

Zwanziger ist überzeugt davon, dass "die schreckliche Nachricht vom Tod Robert Enkes angekommen ist". Unzählige Briefe und Mails an den DFB hätten dies verdeutlicht. In einem Streben nach mehr Menschlichkeit im Sport sei es wichtig, Orientierung zu bieten und Vorbilder anzubieten.

Die Wirkung von Fair-Play-Aktionen solle nicht unterschätzt werden. Zwanziger: "Natürlich wird es weiterhin Negativ-Erscheinungen geben. Aber wir brauchen vor denen nicht zu kapitulieren, wenn auch die vielen guten Beispiele sichtbar werden."

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