Italien soll nur Durchgangsstation sein

SID
Inka Grings erzielte mit dem 1:0 gegen Italien ihren 47. Länderspieltreffer
© Getty

Die deutschen Fußball-Frauen gehen als klarer Favorit ins heutige EM-Viertelfinale gegen Italien in Lahti. Doch Bundestrainerin Silvia Neid warnt vor äußerst effektiven "Azzurri".

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Auf dem Weg in den europäischen Fußball-Himmel soll das EM-Viertelfinale gegen die "Squadra Azzurra" nur eine Durchgangsstation sein.

Die deutschen Titelverteidigerinnen wollen heute mit einem Erfolg gegen Außenseiter Italien in der Skispringer-Hochburg im finnischen Lahti (15 Uhr im LIVE-TICKER) den Sprung ins Halbfinale schaffen und so dem großen Ziel vom siebten EM-Triumph ein großes Stück näher kommen.

So sehen jedenfalls schon vor dem Viertelfinale die Planungen in der Chefetage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aus. Der Verband will mit einem fünften EM-Sieg in Folge die Begeisterung für die WM 2011 in Deutschland anfachen.

Vorsicht vor Außenseitern

"Es wäre einfach ein Traum, als Europa- und Weltmeister in die WM im eigenen Land zu gehen. Das hätte sicherlich positive Auswirkungen. Es täte allen richtig gut, wenn wir hier mit dem Pott heimfahren würden", sagte DFB-Vizepräsidentin und Delegationsleiterin Hannelore Ratzeburg vor der Partie in der Runde der besten Acht.

Doch trotz der klaren Favoritenstellung der deutschen Frauen, die mittlerweile seit 23 EM-Partien ungeschlagen sind und die noch nie ein Viertelfinale bei den kontinentalen Titelkämpfen verloren haben, warnt DFB-Trainerin Silvia Neid vor den Außenseiterinnen.

Neid: "Italienerinnen machen aus halben Chancen Tore"

"Die Italienerinnen haben in der Vorrunde gegen England und Russland gewonnen, obwohl sie nie die bessere Mannschaft waren. Sie haben aus einer halben Chance jeweils zwei Tore gemacht. Das ist das Gefährliche an ihnen. Sie machen aus nichts was", erklärte die 45-Jährige vor dem Duell mit den "Azzurri", bei dem DFB-Präsident Theo Zwanziger zum ersten Mal während der Titelkämpfe auf der Tribüne die Daumen drücken wird.

Wenn es nach den deutschen Spielerinnen geht, wird der DFB-Boss die Reise nach Finnland nicht bereuen.

Die drei Siege der Mannschaft, die gegen Italien aller Voraussicht nach mit den zuletzt angeschlagenen Torjägerinnen Birgit Prinz (Bänderdehnung) und Inka Grings (Knieprellung) auflaufen kann, in der Vorrunde gegen Norwegen (4:0), Frankreich (5:1) sowie Island (1:0) haben für das nötige Selbstbewusstsein gesorgt.

Die Bilanz von elf Siegen spricht für das DFB-Team

"Wenn wir spielen, was wir können, sehe ich kein Team, das uns das Wasser reichen kann", meinte Torhüterin und "Italien-Expertin" Nadine Angerer.

Nach Ansicht der 30-Jährigen, deren Vater Italiener ist, sind die Südeuropäerinnen der optimale Viertelfinal-Gegner: "Die Italienerinnen sind giftig, aggressiv und willensstark. Aber sie waren mein Wunschgegner. Ich denke, dass es für uns wichtig ist, gegen eine kampfstarke Mannschaft zu spielen. So können wir auch über den Kampf ins Spiel kommen."

Für zusätzliches Selbstvertrauen dürfte auch ein Blick auf die Bilanz sorgen. Die Deutschen konnten von den 23 bisherigen Partien gegen die "Azzurri" elf gewinnen und haben nur viermal verloren.

Einer der wichtigsten Erfolge gelang den Deutschen bei einer EM: Im Finale von Oslo im Jahr 1997 hieß es am Ende 2:0.

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