Löw: Sturmprobleme und Ärger mit Frings

SID
Mario Gomez (l.) könnte in Baku der einzige etatmäßige Stürmer sein, der Löw zur Verfügung steht
© Getty

Absage von Lukas Podolski, leichte Sorgen um Miroslav Klose und erneuter Ärger mit Torsten Frings: Für Bundestrainer Joachim Löw beginnt der Start in die WM-Saison der deutschen Nationalmannschaft gleich wieder mit einigen Problemen.

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Absage von Lukas Podolski, Sorgen um Miroslav Klose und erneuter Ärger mit Torsten Frings: Für Bundestrainer Joachim Löw beginnt der Start in die WM-Saison der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gleich wieder mit einigen Problemen.

Der Kölner Podolski musste für das WM-Qualifikationsspiel am Mittwoch in Aserbaidschan wegen einer Muskelverletzung absagen. Ob der angeschlagene Klose am Montagvormittag nach Baku mitfliegen kann, ist zudem fraglich.

Sollte der 31-Jährige ausfallen, wäre der Leverkusener Stürmer Stefan Kießling der Nachrücker in den derzeit noch 19 Spieler umfassenden Kader der DFB-Auswahl.

"Poldi wird uns natürlich fehlen. Er ist in der Nationalmannschaft immer ein wichtiger Spieler. Die Absage müssen wir aber akzeptieren, weil ein Einsatz in Baku ein zu hohes Risiko gewesen wäre, dass er länger ausfällt", sagte der Bundestrainer am Sonntag.

Auch Klose fraglich

Der Angreifer hatte schon am Samstag bei Borussia Dortmund (0:1) auf sein mit Spannung erwartetes Bundesliga-Comeback für Köln verzichten müssen.

Offen ist auch noch der Einsatz von Podolskis angeschlagenem Stürmer-Kollegen Klose, der am Sonntag zwar zum Treffpunkt nach Frankfurt/Main anreiste, aber am Abend nicht am Training in der Arena teilnehmen konnte. "Er konnte jetzt einige Tage nicht trainieren. Wir müssen sehen, wie fit er ist", sagte der Bundestrainer.

Der Münchner fehlte bereits beim Saison-Auftakt des deutschen Rekordmeisters am Samstagabend in Hoffenheim (1:1) wegen einer Knochenhautentzündung.

Frings nicht berufen

In Kloses Münchner Teamkollegen Mario Gomez sowie dem Stuttgarter Cacau standen am Sonntagabend nur zwei gesunde Angreifer im Kader der DFB-Auswahl. Der Bremer Torsten Frings wird beim Start in die WM-Saison fehlen, was einmal mehr zu einigem Unmut beim Routinier und zu Kritik an Löw geführt hat.

"Wenn man acht oder neun Jahre die Knochen für das Land hingehalten hat, kann man erwarten, dass man vernünftig miteinander umgeht", moserte der 32-Jährige beim Pay-TV-Sender Sky und kündigte trotzig an, nicht von sich aus zurückzutreten: "Ich gehe nach wie vor davon aus, dass ich dazu gehöre, solange der Bundestrainer keine Argumente liefern kann, die ich verstehe."

Löw reagierte am Sonntag gelassen auf die erneuten Angriffe des 79-maligen Nationalspielers, setzte den Bremer aber auch unter Druck.

Löw fordert Reaktion von Frings

"Es ist doch klar, dass ein Spieler enttäuscht ist, wenn er nicht eingeladen wird. Ich erwarte, dass er jetzt nicht beleidigt ist, sondern neu angreift", sagte der 49-Jährige. Frings hatte schon am Freitag von "nicht nachvollziehbaren Gründen" gesprochen und sich "sehr enttäuscht" gezeigt, nachdem der Bundestrainer erklärt hatte, dass er Frings derzeit keinen Stammplatz garantieren könne.

"Torsten ist ein Routinier mit fast 80 Länderspielen, der, wenn er eingeladen wird, eigentlich auch von Beginn an eingesetzt werden muss", sagte Löw. Der Stuttgarter Thomas Hitzlsperger habe aber derzeit "die Nase vorne".

Dies habe er dem 79-maligen Nationalspieler auch mitgeteilt. Frings kam seit dem verlorenen EM-Finale gegen Spanien (0:1) im Juni 2008 auch wegen diverser Verletzungen nur noch zu zwei Länderspiel-Einsätzen und wurde dabei einmal ein- und einmal ausgewechselt.

Ungeachtet aller Probleme erwartet Löw beim ersten Länderspiel der Saison einen Sieg, um die Tabellenführung in der Qualifikations-Gruppe 4 zu behaupten. Derzeit liegt der dreimalige Welt- und Europameister mit 16 Punkten einen Zähler vor Russland.

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