DFB-Team legt Traumstart hin

SID
Linda Bresonik sorgte vom Elfmeterpunkt für die Führung
© Getty

Die DFB-Auswahl der Frauen ist mit einem Sieg in die EM gestartet. Die Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid setzte sich im ersten Vorrundenspiel gegen Norwegen mit 4:0 durch.

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Nur ein kurzer Jubel, ein Abklatschen innerhalb des Teams und der obligatorische Dank an die Fans - Überheblichkeit sieht anders aus: Obwohl die deutschen Fußballerinnen mit ihrem Traumstart in das Unternehmen EM-Titelverteidigung die Gegner geschockt haben, war von überschwänglicher Euphorie in den Reihen des zweimaligen Welt- und sechsmaligen Europameisters nach dem 4:0 (1:0) im ersten Spiel der Gruppe B im finnischen Tampere gegen Mitfavorit Norwegen nichts zu spüren.

"Ich denke sicher noch nicht an das Viertelfinale, sondern nur an den nächsten Gegner Frankreich", sagte Rekordnationalspielerin Birgit Prinz nach dem Auftaktsieg der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die seit mittlerweile 21 EM-Spielen in Folge ungeschlagen ist.

"Ganz klar die bessere Mannschaft"

Ähnlich sah es auch DFB-Trainerin Silvia Neid. "Wenn wir schlecht gegen Frankreich spielen, sieht das alles wieder ganz anders aus", meinte Neid, deren Mannschaft nach einem guten Dutzend vergebener Torchancen den klaren Erfolg erst in der Schlussphase herausschoss.

Linda Bresonik (33.) per Foulelfmeter, zweimal Fatmire Bajramaj (jeweils 90.) sowie Anja Mittag (90.) machten mit ihren Treffern den Sieg perfekt.

"Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft, aber wir haben lange Zeit das zweite Tor nicht gemacht. So hätte es auch 1:1 stehen können. Insgesamt war das aber eine tolle Leistung von allen", sagte Neid.

Frankreich besiegt Island

Schon beim bisher letzten EM-Sieg vor vier Jahren hatte die deutsche Auswahl, die zuletzt viermal in Folge bei den kontinentalen Titelkämpfen triumphiert hatte, das Auftaktspiel gegen Norwegen mit 1:0 gewonnen und auch beim Wiedersehen im Finale mit 3:1 die Oberhand behalten.

Im zweiten Spiel der Gruppe setzte sich Frankreich 3:1 (1:1) gegen Island durch.

Vor rund 7500 Zuschauern dominierte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Anfangsphase und ließ die Norwegerinnen kaum zur Entfaltung kommen. Nach stark vorgetragenen Angriffen vergaben Inka Grings (3., 32.), Melanie Behringer (7., 28.) und Linda Bresonik (18.) allerdings die sich bietenden Chancen.

Bresonik verwandelt Foulelfmeter

Zudem wurde ein Treffer von Grings wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (13.).

Erst nach rund einer halben Stunde fiel der längst überfällige Treffer für das deutsche Team, das den Weltmeister von 1995 und zweimaligen Europameister (1987 und 1993) über weite Strecken in der eigenen Hälfte einschnürte.

Nach einem Foul von Maren Mjelde an Prinz verwandelte Mittelfeldspielerin Bresonik vom UEFA-Cup-Sieger FCR Duisburg mit etwas Glück den fälligen Foulelfmeter und markierte damit ihren fünften Länderspieltreffer.

Schwache Chancenverwertung

Anschließend kamen die Norwegerinnen zwar etwas besser in die Partie und hatten durch Solveig Gulbrandsen (34.) sowie Lindy Lövbraek (37.) gute Möglichkeiten, an der grundsätzlichen Überlegenheit der Deutschen änderte sich allerdings nichts.

Nur die Chancenverwertung blieb weiter der Schwachpunkt im deutschen Spiel. Kerstin Garefrekes (38.), Prinz (45.) und die starke Melanie Behringer (45.) hätten den Vorsprung ausbauen müssen.

Nach dem Seitenwechsel rührte die Mannschaft von DFB-Trainerin Silvia Neid, die auf Mittelfeldspielerin Simone Laudehr (Innenbandzerrung) verzichten musste, mit ihrem Auftritt weiter die Werbetrommel für die WM 2011 in Deutschland.

Die Deutschen, in deren Kader 16 Weltmeisterinnen von 2007 stehen, scheiterten aber weiter an ihrem eigenen Unvermögen oder an der norwegischen Torhüterin Ingrid Hjelmseth. Grings (57.), Garefrekes (59.) und Prinz (67.) vergaben hochkarätige Möglichkeiten. Erst in den letzten Minuten sorgten zweimal Bajramaj und Mittag noch für den klaren Erfolg.

Steffi Jones im Interview