Bierhoff nimmt die Löw-Elf in die Pflicht

SID
Manager Oliver Bierhoff (r.) fordert von Jogi Löw und seinem Team eine Leistungssteigerung
© Getty

"Für uns ist die Qualifikation Pflicht", sagte Oliver Bierhoff vor der WM-Quali am Samstag. Nach den zuletzt schwachen Leistungen der Nationalmannschaft fordert er eine Steigerung.

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Vor den ersten Pflichtspielen des Jahres in der Qualifikation für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika hat Oliver Bierhoff den Druck auf die deutsche Nationalmannschaft noch einmal erhöht. "Für uns ist die Qualifikation Pflicht", sagte der Nationalmannschafts-Manager im Interview mit dem "Deutschlandfunk".

Der 40-Jährige ist nach den zuletzt schwachen Darbietungen des Vize-Europameisters gegen England (1:2) und Norwegen (0:1) aber für die anstehenden Spiele gegen Liechtenstein am Samstag in Leipzig und vier Tage später in Cardiff gegen Wales zuversichtlich.

"Ich gehe fest davon aus, dass diese beiden Spiele von uns erfolgreich gestaltet werden", betonte Bierhoff, der den Fans zugleich Wiedergutmachung versprach.

Bierhoff hat Verständnis für die Pfiffe der Fans

"Die Ergebnisse waren schlecht und auch die Art und Weise, wie wir gespielt haben. Unser Anspruch ist der begeisternde Fußball", mit dem man die Fans seit 2004 verwöhnt habe, "und da ist es verständlich, dass bei schwächeren Leistungen die Enttäuschung in Pfiffen zum Ausdruck kommt."

Fußballer seien Repräsentanten einer Hochleistungsgesellschaft, auch wenn "hin und wieder die Einsatzbereitschaft, der Wille zum Siegen und sein Bestes zu geben", fehlten. Außer Politikern gebe es jedoch keine Berufsgruppe, die ähnlich in der Öffentlichkeit stehe wie die der Fußball-Profis.

Bierhoff gab aber zu, dass das Image durch die Leistungen gegen England und Norwegen angekratzt sei, was die DFB-Auswahl aber gegen Liechtenstein und Wales wieder korrigieren könne: "Wenn wir jetzt wieder guten Fußball spielen, dann sind die Fans auch wieder ganz nahe bei uns."

"Geld alleine regiert nicht"

Der einstige Torjäger widersprach dem Eindruck, wonach der Profi-Fußball inzwischen vor allem gewinnbringend ausgerichtet sei. Im Deutschen Fußball-Bund (DFB) würden "viele Entscheidungen nicht nutzen-maximiert für den finanziellen Erfolg getroffen", sondern man beachte soziale Aspekte und die Solidarität zu anderen Verbänden.

Allerdings gehe es auch im Fußball um mehr Wachstum und weitere Investitionen: "Daher ist es wichtig, dass nicht der Eindruck entsteht, dass das Geld alleine regiert."

Bierhoff äußerte Verständnis für den Protest der Amateure gegen künftige Bundesliga-Spiele auch am Sonntagnachmittag.

Allerdings seien der Deutschen Fußball Liga (DFL) durch die restriktive Haltung des Bundeskartellamtes "Probleme mit der Fernsehvermarktung" entstanden, daher sei die Zersplitterung des Spielplans "eine eher erzwungene Maßnahme, um finanziell zu überleben."

Vergleichsweise könne man "in Deutschland so billig Fußball schauen wie nirgend sonst in den europäischen Spitzenligen".

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