Sammer nimmt Juniorenteams in die Pflicht

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Matthias Sammer will von den DFB-Junioren Titel sehen
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DFB-Sportdirektor Matthias Sammer will im neuen Jahr von seinen Juniorenteams mindestens einen Titel sehen. Allerdings ist immer noch offen, wer der neue U-21-Trainer wird.

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich für das Jahr 2009 ehrgeizige Ziele im Nachwuchsbereich gesetzt. Nach dem Willen von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer sollen die Juniorenteams mindestens einen Titel bei einer WM oder EM holen.

Zudem wird bereits im Januar ein neu entwickelter Kodex für die Nachwuchskicker vorgestellt. Die Frage nach dem künftigen Trainer der U21-Mannschaft bleibt allerdings weiter unbeantwortet.

Herrlich heißer Favorit

Nachdem Bundesligist VfB Stuttgart die Freigabe für den DFB-Wunschkandidaten Rainer Adrion verweigert hat, gilt U19-Coach Heiko Herrlich zwar als heißer Favorit auf den Posten, doch einen Namen gab Sammer im Interview auf der Verbands-Homepage (www.dfb. de) nicht preis.

Dafür setzte der Sportdirektor den potenziellen Nachfolger des entlassenen Dieter Eilts im Vorfeld der EM im Sommer bereits mächtig unter Druck.

Neue Werte und Ziele

"Wenn das Team bei diesem Turnier sein Potenzial abruft, kann es Europameister werden. Es wird ein wichtiges Jahr und für unsere Talente eine Reifeprüfung", erklärte Sammer.

Der Europameister von 1996 machte zudem keinen Hehl daraus, dass er 2009 grundsätzlich Erfolge sehen will: "Wir als DFB müssen den Anspruch haben, mit unseren Junioren-Teams bei den Welt- und Europameisterschaften mindestens einen Titel zu holen."

U 19 in der Pflicht

Dabei sieht Sammer vor allem die U19, die im vergangenen Jahr mit dem EM-Gewinn den ersten Titel eines DFB-Nachwuchsteams seit 16 Jahren geholt hat, bei der U20-WM im Herbst in Ägypten in der Pflicht: "Wir werden uns als Europameister beweisen müssen und wollen der Favoritenrolle gerecht werden", sagte der 41-Jährige.

Ein Baustein auf dem Weg zum Erfolg der Nachwuchsmannschaften soll der neu entwickelte Kodex sein, der den Spielern an die Hand gegeben wird.

"Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass zum Fußballspielen auch einfache Charaktermerkmale definiert sein müssen. Dazu stellen wir im Januar einen Kodex für unsere Junioren-Nationalspieler vor. Darin werden unsere Werte und Ziele aufgezeigt, die wir auf den DFB zugeschnitten haben", erläuterte Sammer.

"Trainer ist der Schlüssel zu allem"

Doch nicht nur der neue Kodex ist für den Sportdirektor von entscheidender Bedeutung, auch die Trainerausbildung genießt bei Sammer einen hohen Stellenwert.

"Der Trainer ist im Fußball der Schlüssel zu allem. Dafür haben wir mit der Optimierung der Trainerausbildung beim Fußball-Lehrer-Lehrgang sowie in der A- und B-Lizenz gesorgt", sagte der DFB-Sportchef.

Die Aussagen Sammers deuten darauf hin, das Stuttgarts Teamchef Markus Babbel auch weiterhin nicht mit einer Sonderregelung für die nächste Saison rechnen darf: "Der Stellenwert des Trainers muss nicht nur bei den Profis, sondern auch im Nachwuchsbereich erhöht werden. Lebenslanges Lernen muss für jeden Trainer eine Maxime bleiben. Dafür werde ich mich immer einsetzen, mit allen organisatorischen Konsequenzen der Ausbildung."

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