Quali-Auftakt ohne Ballack und Frings

SID
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© DPA

Berlin - Joachim Löw nimmt den anvisierten Sechs-Punkte-Start in die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika ohne Michael Ballack und Torsten Frings in Angriff.

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Dem Kapitän der deutschen Nationalmannschaft droht wegen einer Mittelfußverletzung sogar erneut eine längere Zwangspause. "Die Spiele in Liechtenstein und Finnland finden höchstwahrscheinlich ohne ihn statt", sagte Löw: "Definitiv kann ich die Frage allerdings erst am Dienstag beantworten, wenn ihn Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt untersucht hat."

Ballack wird extra zum Treffpunkt des 21-köpfigen DFB-Kaders in Oberhaching bei München anreisen, um sich von seinem Vertrauens- und Nationalmannschaftsarzt am wieder einmal geschädigten linken Fuß untersuchen zu lassen.

Ballack hatte Löw bereits darüber unterrichtet, dass er wegen der am 17. August im Liga-Spiel des FC Chelsea gegen den FC Portsmouth (4:0) zugezogenen Blessur nicht trainieren konnte.

Sein Mittelfeldkollege Frings verletzte sich bei einem PR-Termin seines Vereins Werder Bremen auf Spiekeroog. Nach Angaben des DFB wurde Frings nach einem Zusammenprall bei einem Basketballspiel mit Verdacht auf Nasenbeinbruch zur genaueren Diagnose in ein Bremer Krankenhaus gebrach.

Borowski möglicher Ersatzmann

"Seine Ärzte in London sagen, eine Pause wäre gut", verriet Löw. Ballack musste wegen der Fußverletzung bereits das erste Saison-Länderspiel gegen Belgien (2:0) absagen.

Danach stand er beim Auswärtsspiel seines Klubs bei Wigan Athletic (1:0) wieder auf dem Platz - offenbar zu früh. Im Heimspiel gegen Tottenham musste er erneut pausieren.

Vor einer möglichen Nachnominierung für Ballack - erster Kandidat wäre Bayern-Neuzugang Tim Borowski - wollte Löw zunächst den Verlauf der Sonntag-Spiele in der Bundesliga abwarten.

Verhandeln statt spielen

An der Marschroute für die zwei WM-Qualifikationspartien in Vaduz und vier Tage später in Helsinki würde der einkalkulierte Ballack-Ausfall aber nichts ändern.

"Die Zielsetzung ist klar: Gegen Liechtenstein wollen wir gewinnen, in Finnland wird das schwer. Die Finnen haben zuletzt eine gute EM-Qualifikation gespielt", betonte Löw, der auf der Funkausstellung in Berlin zu Gast war.

Ballacks Anreise könnte der DFB auch dazu nutzen, um die Prämien für die WM-Qualifikationsspiele gegen die Gruppengegner Russland, Finnland, Wales, Aserbaidschan und Liechtenstein auszuhandeln. In der Qualifikation für die EM 2008 hatte es für jeden Spieler im Aufgebot 12.500 Euro pro Gruppenspiel gegeben - maximal 150.000 Euro.

Kahn nur im Bayern-Tor

Vor den Punktspielen gegen Fußball-Zwerg Liechtenstein und den unbequemen Stolperstein Finnland steigt zunächst noch das Abschiedsspiel für Oliver Kahn.

Löw hat die seit Wochen ausverkaufte Gala zwischen dem FC Bayern und der Nationalmannschaft in der Münchner Allianz Arena zum "Spaßspiel" erklärt. Der 39-jährige Kahn, der 86 Mal für Deutschland spielte, wird dabei überraschend nicht noch einmal im DFB-Tor stehen.

"Olli Kahn hat den Wunsch, dass er nur für Bayern spielt. Warum weiß ich auch nicht", berichtete Löw. Der vor der WM 2006 in Deutschland vom damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann und dessen Assistenten Löw zur Nummer 2 degradierte Kahn verriet in der "Bild am Sonntag", dass er "nur für Bayern" spielen werde. "Und nach 70, 75 Minuten ist dann endgültig Schluss", kündigte der Titan an.

Lahm und Co. wohl im Bayern-Dress

Klinsmann und Löw wollen noch klären, in welchem Team die vier Bayern-Nationalspieler Klose, Schweinsteiger, Podolski und Lahm beim Kahn-Abschied zum Einsatz kommen.

"Ich denke, dass wir bei Bayern spielen werden", tippte Philipp Lahm. Beim Eröffnungsspiel der Allianz Arena am 31. Mai 2005 hatte übrigens der FC Bayern mit "seinen" Nationalspielern die so geschwächte Nationalelf mit 4:2 besiegt.

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