BVB scheidet gegen ManCity aus der Champions League aus: Vier Thesen zu Borussia Dortmund

Jude Bellingham hat das Zeug zur BVB-Legende.
© getty
Cookie-Einstellungen

 

These 3: Diese Einsätze belegen verfehlte BVB-Kaderplanung

198 Minuten Profifußball hat Ansgar Knauff in seinem Leben bislang gespielt, 131 davon im CL-Viertelfinale gegen ManCity. Dass der 19-Jährige sehr talentiert ist und für den BVB noch ein Gewinn werden kann, hat sich am vergangenen Wochenende gezeigt, als Knauff das wichtige Siegtor in Stuttgart schoss.

Besonders sein exzellentes Tempo ist eine echte Waffe und war der Hauptgrund dafür, weshalb ihn Trainer Edin Terzic überraschend in Manchester in die Startelf beorderte. Doch die Nominierung Knauffs ist zugleich ein klarer Beleg für eine verfehlte Kaderplanung der Dortmunder Verantwortlichen.

Dass in einem solchen (Millionen-)Spiel ein gänzlich unerfahrener Akteur wie Knauff aufläuft, der zuvor ausschließlich in der Regionalliga zum Einsatz kam, kann bei aller Qualität des Spielers nicht der Anspruch des BVB sein. Es ist zugleich ein überdeutliches Ausrufezeichen an etablierte Spieler wie Julian Brandt und Thorgan Hazard, die Dortmund 50 Millionen Euro Ablöse kosteten.

Die Gründe für deren Bankplätze sind individuell verschieden und man könnte auch Giovanni Reyna nennen, dem als aufstrebender Youngster allerdings ein wenn auch nun schon länger andauerndes Formtief verziehen werden muss. Wenn Dortmund aber neben Erling Haaland und Marco Reus im Rückspiel Knauff ins Rennen schickt, um in der Offensive für Alarm zu sorgen, dann hat man bei der Zusammenstellung der Mannschaft Fehler begangen.

Knauff konnte in beiden Duellen gegen City fast gar nichts ausrichten, ihm fehlt es selbstverständlich noch an Reife auf diesem Niveau. Diese Partien waren schlicht zu groß für ihn - ein letztlich absehbares Urteil. Das gilt auch für einen Spieler wie Steffen Tigges, der in dieser Spielzeit ähnlich unverhofft auf 146 Profi-Minuten kam und nicht die Qualität mitbringt, um für Dortmund Bundesliga oder Champions League zu spielen.

Tigges ist im Angriff aber nach "Heilsbringer" Haaland der einzige echte Stürmer im Kader, wenn wie aktuell Youssoufa Moukoko - ein 16-Jähriger, der bis vergangenen November noch nicht einmal Seniorenfußball spielen durfte - verletzt fehlt. Diesen Mangel an Alternativen sollte Dortmund in der kommenden Saison dringend korrigieren und einen zweiten Stürmer von Format wie einst Adrian Ramos oder derzeit Eric Maxim Choupo-Moting beim FC Bayern verpflichten.

Es passt schließlich nicht wirklich zusammen, wenn Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für die kommenden Jahre einen Platz unter den "zehn oder zwölf besten Klubs Europas" ausruft und der BVB dann zwei Regionalligaspieler in ein CL-Viertelfinale schicken muss.