FC Bayern - AEK Athen 2:0: Achtelfinale praktisch sicher! Lewy verschafft Kovac Luft

Robert Lewandowski schoss sich und seinen Kollegen den Frust von der Seele.
© getty

Der FC Bayern München hat sich am 4. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase mit 2:0 (1:0) gegen AEK Athen durchgesetzt und aufgrund des Unentschiedens zwischen Benfica Lissabon und Ajax Amsterdam (1:1) das Achtelfinale fast schon sicher erreicht.

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Bayern-Coach Kovac nahm im Vergleich zum Patzer gegen den SC Freiburg (1:1) fünf personelle Wechsel vor: Hummels, Martinez, Goretzka, Müller und Ribery rutschten für Süle, Rafinha, Sanches, James und Robben in die Startelf. Letzterer stand verletzungsbedingt gar nicht erst im Kader, während der am Vortag noch angeschlagene James auf der Bank Platz nahm.

Die kovac'sche Ausrichtung, das 4-3-3, blieb wie schon in den vergangenen Wochen hingegen unverändert - genauso wie das Spiel des kriselnden Rekordmeister in der ersten halben Stunde. Statt kreative Kombinationen bekamen die Zuschauer in der Allianz Arena fast nur Flanken über die rechte Kimmich-Müller-Gnabry-Seite geboten.

Bis auf Goretzka, der AEK-Keeper Barkas in der 7. Minute völlig freistehend im Sechzehner mit einem Kopfball zu einer Glanzparade zwang, erspielten sich die Hausherren keine nennenswerte Torchance. Die Gäste aus Griechenland präsentierten sich ähnlich wie zuletzt Freiburg: mutig und mit dem Ziel, mitzuspielen, aber auch diszipliniert und bissig in der Rückwärtsbewegung.

Erst ein umstrittener Foulelfmeter an Lewandowski, den der Pole höchstpersönlich verwandelte, brachte die Münchner in die Spur (31.). Der Favorit trat fortan mit einer anderen Körpersprache auf. Durch die verlorene Lethargie und das gewonnene Selbstvertrauen lief der Ball besser. Die erste klare Chance nach dem Führungstreffer bot sich aber erst in der 55. Minute, als Goretzka nach einer Hereingabe von Kimmich per Volley am stark aufgelegten Barkas scheiterte.

Kurz darauf trat der griechische Nationaltorhüter abermals entscheidend in Aktion, als er einen Schuss des frei auf ihn zulaufenden Lewandowski abwehrte (61.). Die Bayern waren in dieser Phase deutlich zielstrebiger und zwangen den Underdog mit gutem Pressing zu Fehlpässen. Die Belohnung holte sich das Kovac-Team in der 72. Minute nach einer Ecke, die Lewandowski mithilfe einer unfreiwilligen Vorlage von Bakakis verwertete. Dass das Resultat nicht noch höher ausfiel, war Barkas geschuldet.

Daten des Spiels FC Bayern - AEK Athen

Tore: 1:0 Lewandowski (31.), 2:0 Lewandowski (72.)

  • Der FC Bayern blieb auch im 44. Champions-League-Heimspiel in Folge gegen einen Kontrahenten außerhalb der fünf europäischen Top-Ligen ungeschlagen. Die letzte Niederlage gegen einen solchen Gegner hatte der Rekordmeister am 10.12.1997 gegen IFK Göteborg (0:1) kassiert.
  • In der ersten Hälfte gab der FCB nur fünf Torschüsse ab - weniger als in jeder anderen Partie in der laufenden Spielzeit.
  • Robert Lewandowski erzielte zum zehnten Mal in der Königsklasse mehr als ein Tor. Seinen zuvor letzten Doppelpack hatte er beim 5:0 Besiktas am 20. Februar 2018 geschnürt.

Der Star des Spiels: Javi Martinez (FC Bayern)

Gemeinsam mit Lewandowski der Schlüssel zum Erfolg. Gewann in der ersten Hälfte 100 Prozent seiner Zweikämpfe (6) und beendete die Partie am Ende auch als zweikampfstärkster Feldspieler (88,2 Prozent). Bestach nicht nur durch körperliche Präsenz, sondern auch durch kluge Pässe. Außerdem stark: Kimmich.

Der Flop des Spiels: Uros Cosic (AEK Athen)

Stellte sich im Zweikampf mit Lewandowski, der zum Elfmeter führte, nicht gerade schlau an. Jener Elfmeter erwies sich als Knackpunkt der Begegnung. Auf Seiten der Hausherren erlebte Ribery einen gebrauchten Arbeitstag.

Der Schiedsrichter: Matej Jug (Slowenien)

Entschied auf Geheiß seines Torlinienrichters nach einem leichten Kontakt zwischen Cosic und Lewandowski auf Elfmeter für Bayern (31.) - eine mehr als diskutable Entscheidung. Ließ zudem Boateng nach dessen hartem Foul an Hult kurz vor der Pause (44.) ohne Gelbe Karte davon kommen. Trat im zweiten Abschnitt etwas souveräner auf. Unterm Strich aber keine gelungene Leistung des Slowenen.

Reaktionen FC Bayern - AEK Athen

Niko Kovac (Trainer Bayern München): "Wir haben verdient gewonnen und nichts zugelassen. In der zweiten Halbzeit hätten wir uns belohnen und noch zwei, drei Tore schießen müssen. Das war kein Feuerwerk, aber das war auch nicht zu erwarten. Es ist im Moment nicht die Leichtigkeit da, wir müssen uns das sehr hart erarbeiten. Gegen Dortmund müssen wir uns sicherlich noch steigern, aber das wird ein ganz anderes Spiel. Dortmund spielt auch nach vorne."

...am Sky-Mikrofon zum Spiel gegen den BVB: "Wir müssen uns gegen Dortmund steigern, das ist ganz klar. Aber Dortmund spielt zuhause, Dortmund ist obenauf und Dortmund spielt nach vorne. Das wird uns sicherlich Räume geben. Ich denke, dass es ein offenes Spiel wird, in dem wir hoffentlich das bessere Ende für uns haben."

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