Kommentar zu Robbens und Riberys Bankplatz gegen Besiktas: Die richtige Reaktion

Arjen Robben, Rafinha und Franck Riber (v.r.) saßen gegen Besiktas zunächst auf der Bank.
© getty

Die Nichtnominierung von Arjen Robben und Franck Ribery beim 5:0-Heimsieg über Besiktas sorgte für Diskussionen. Robben selbst biss sich bei seinen Aussagen auf die Zunge, ließ mit seinen Statements aber tief blicken. Seine Unzufriedenheit ist nachvollziehbar, sie darf aber nicht auf die Mannschaft ausstrahlen. Ein Kommentar von SPOX-Fußballchef Andreas Lehner.

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Die Aufstellung von Jupp Heynckes hatte nicht die Sprengkraft wie die Aufstellung im September des vergangenen Jahres in Paris, als Carlo Ancelotti mit der Nichtberücksichtigung von Arjen Robben, Franck Ribery, Mats Hummels und Jerome Boateng auch seinen letzten Kredit bei den Bossen verspielte.

Aber es war schon eine spannende Frage, wen Heynckes im wichtigsten Spiel der bisherigen Rückrunde auf die Tribüne und auf die Bank schicken würde. Dass über die aus dem Kader gestrichenen Thiago Alcantara, Sebastian Rudy und Juan Bernat nicht gesprochen wurde, lag vor allem an der Tatsache, dass Robben und Ribery auch gegen Besiktas nicht zur ersten Elf gehörten.

Die Personalien Robben und Ribery sind noch immer das größte Politikum beim FC Bayern. Natürlich mussten sich Heynckes und Sportdirektor Hasan Salihamidzic vor und nach dem Spiel erklären. Sie verwiesen erwartungsgemäß auf den Kader und seine vielen Optionen. Das reicht auch im Prinzip als Erklärung. Der Trainer trifft die Entscheidung. Punkt.

Robben sagte nichts und doch alles

Aber bei Spielern dieses Kalibers, die den FC Bayern ein Jahrzehnt geprägt haben, wird natürlich ganz genau hingeschaut. Sie haben nicht mehr viel Zeit und das wissen sie. Sie wollen in diesen großen Spielen weiter wichtig sein. Und sie wollen am Ende der Saison einen neuen Vertrag beim FC Bayern unterschreiben.

Auch Robben stellte sich nach dem Spiel den Fragen, er wich keinem Mikrofon aus. Er sagte nichts, aber irgendwie auch alles. Seine Aussagen zeugten von großer Enttäuschung. Es wäre aber auch verwunderlich, wenn ein 1000-prozentiger Profi wie der Niederländer mit einem Bankplatz in einem Champions-League-Achtelfinale leben könnte.

Robbens Aussagen kein Zündstoff

Sein Missmut ist also verständlich und seine Sätze sind noch lange kein brisanter Zündstoff. Robben sollte auch ganz genau wissen, dass sich die Situation im Kader schnell ändern kann. Auch 2013 gehörte Robben nicht zu Heynckes' erster Wahl, erst als sich Toni Kroos verletzte, bekam Robben seinen Stammplatz zurück und wurde zum Helden von Wembley.

Auch wenn die Zeit rar ist, wird sich Robben weiter auf die Zunge beißen müssen, seine Unzufriedenheit darf nicht auf die Mannschaft ausstrahlen. Er darf sein eigenes Wohl nicht über das der Kollegen stellen, das hat er in den letzten Jahren gelernt und seitdem auch vorbildlich gelebt.

Schon gegen Besiktas zeigte er die richtige Reaktion. Er war nach seiner Einwechslung für den verletzten James Rodriguez ein Fixpunkt in der Offensive und ständiger Antreiber.

Auch wenn ihm kein direkter Scorerpunkt gelang, war er ein Garant für die starke zweite Halbzeit. Diese Leistung hat auch Heynckes registriert. Und Leistung für die Mannschaft wird vom 72-Jährigen immer honoriert. Die Optionen Robben und Ribery könnte für den FC Bayern in dieser Saison noch sehr wichtig werden.

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